Ох уж этот Мюллер... (пять немецких детективо...

Felix Und Theo

Ох уж этот Мюллер... (пять немецких детективов для начального чтения)


Ein Mann zu viel (Один лишний)


1


Hansen – Meier – Schmidt – Muller! Buro Muller!! – Der junge Mann klingelt (звонит), geht in das Haus. Zweiter Stock (этаж). Eine Tur (дверь) ist offen (открыта), ein Schild (табличка, n) «Buro Muller».

Er geht rein (внутрь), ein schmaler Flur (узкий коридор), am Ende ein Schreibtisch (письменный стол), dahinter (за ним) eine junge Frau, Mitte (середина, f) Zwanzig, langes, braunes Haar (волосы). Es ist Bea Braun, die Sekretarin von Helmut Muller, Privatdetektiv.

«Guten Tag, ist Herr Muller da, bitte?»

«Einen Moment, bitte, wie ist Ihr Name?»

«Hofinger. Herr Muller wartet auf mich (ждет меня).»

Bea Braun geht in ein anderes Zimmer (в другую комнату).

Nach einer Minute kommt sie zuruck, zusammen mit dem Privatdetektiv: ein Mann um die Vierzig (около сорока), dunkle Haare (темные волосы), freundliche (дружелюбные), ruhige Augen (спокойные глаза), ein rundes, etwas trauriges Gesicht (немного грустное лицо), eine ebenso (такая же) runde und traurige Figur.

«Sie sind also Herr Hofinger! Freut mich (радует меня)!»

«Ja, richtig (верно)! Guten Tag, Herr Muller.»

«Kommen Sie in mein Buro. Mochten Sie einen Kaffee?»

«Ja, gern.»

«Mit Milch und Zucker?»

«Nur mit Milch, bitte.»

Sie gehen in das Buro von Muller und setzen sich an einen Tisch (садятся за стол).

«Also, Herr Hofinger, was kann ich fur Sie tun (сделать)?»

«Tja (ну), also, eine Freundin, die Sie gut kennen, meint (полагает), Sie sind ein guter Privatdetektiv.»

«Ach so? Und wer ist die Freundin?»

«Petra Weiser.»

«Ah, ja. Die kenn ich gut, sehr gut sogar (даже).»

«Freut mich. Also, ich bin gerade (как раз, прямо) in Berlin, um (чтобы) eine Reportage uber die Filmfestspiele (о фестивале) zu machen.»

«Aha, Sie sind Journalist?»

«Na ja, mehr oder weniger (более или менее, в некоторой степени). Ich mache Fotos und Artikel (статьи, m) fur einige Zeitschriften (журналы, f), arbeite aber auch in der Werbung (в рекламе).»

«Ach, Sie sind also gar (вовсе) nicht aus Berlin?»

«Nein, ich komme aus Hamburg, muss aber viel reisen (путешествовать). Jedenfalls (в любом случае), gestern (вчера) bekam (получил, bekommen) ich diesen Zettel (записка). Hier bitte!»


W.H.


Du wei?t zu viel (слишком много). Vorsicht (осторожно: «осторожность, f») – oder du bist ein toter (мертвый) Mann!


«Donnerwetter (громовая погода = гром и молния!), woher haben Sie den Zettel?»

«Er war im Briefkasten (в почтовом ящике, m) von Petra Weiser.»

«Und wissen die, dass Sie dort (там) wohnen?»

«Keine Ahnung!»


Bea Braun kommt ins Zimmer.

«Chef, Telefon fur Herrn Hofinger.»

Hofinger geht ans Telefon, es ist Petra Weiser.

«Werner, jemand (кто-то) war in der Wohnung (в квартире, f), es ist alles (всё) durcheinander (одно через другое = неразбериха), Papiere (бумаги, n) auf dem Fu?boden (на полу, m), der Schrank (шкаф) ist auf (открыт), Hosen (брюки, f) und Hemden (рубашки, n) und alles...

«Ist etwas (что-то) weg (пропало)?» fragt Hofinger.

«Ja, alle Fotoapparate und alle Fotos von deiner Reportage!»

«Oh Gott, Petra, bleib ruhig (оставайся спокойной), ich sage es Herrn Muller!»


1


Hansen – Meier – Schmidt – Muller! Buro Muller!! – Der junge Mann klingelt, geht in das Haus. Zweiter Stock. Eine Tur ist offen, ein Schild «Buro Muller».

Er geht rein, ein schmaler Flur, am Ende ein Schreibtisch, dahinter eine junge Frau, Mitte Zwanzig, langes, braunes Haar. Es ist Bea Braun, die Sekretarin von Helmut Muller, Privatdetektiv.

«Guten Tag, ist Herr Muller da, bitte?»

«Einen Moment, bitte, wie ist Ihr Name?»

«Hofinger. Herr Muller wartet auf mich.»

Bea Braun geht in ein anderes Zimmer.

Nach einer Minute kommt sie zuruck, zusammen mit dem Privatdetektiv: ein Mann um die Vierzig, dunkle Haare, freundliche, ruhige Augen, ein rundes, etwas trauriges Gesicht, eine ebenso runde und traurige Figur.

«Sie sind also Herr Hofinger! Freut mich!

«Ja, richtig! Guten Tag, Herr Muller.»

«Kommen Sie in mein Buro. Mochten Sie einen Kaffee?»

«Ja, gern.»

«Mit Milch und Zucker?»

«Nur mit Milch, bitte.»

Sie gehen in das Buro von Muller und setzen sich an einen Tisch.

«Also, Herr Hofinger, was kann ich fur Sie tun?»

«Tja, also, eine Freundin, die Sie gut kennen, meint, Sie sind ein guter Privatdetektiv.»

«Ach so? Und wer ist die Freundin?»

«Petra Weiser.»

«Ah, ja. Die kenn ich gut, sehr gut sogar.»

«Freut mich. Also, ich bin gerade in Berlin, um eine Reportage uber die Filmfestspiele zu machen.»

«Aha, Sie sind Journalist?»

«Na ja, mehr oder weniger. Ich mache Fotos und Artikel fur einige Zeitschriften, arbeite aber auch in der Werbung.»

«Ach, Sie sind also gar nicht aus Berlin?»

«Nein, ich komme aus Hamburg, muss aber viel reisen. Jedenfalls, gestern bekam ich diesen Zettel. Hier bitte!»


W.H.

Du wei?t zu viel. Vorsicht – oder du bist ein toter Mann!

«Donnerwetter, woher haben Sie den Zettel?»

«Er war im Briefkasten von Petra Weiser.»

«Und wissen die, dass Sie dort wohnen?»

«Keine Ahnung!»


Bea Braun kommt ins Zimmer.

«Chef, Telefon fur Herrn Hofinger.»

Hofinger geht ans Telefon, es ist Petra Weiser.

«Werner, jemand war in der Wohnung, es ist alles durcheinander, Papiere auf dem Fu?boden, der Schrank ist auf, Hosen und Hemden und alles...

«Ist etwas weg?» fragt Hofinger.

«Ja, alle Fotoapparate und alle Fotos von deiner Reportage!»

«Oh Gott, Petra, bleib ruhig, ich sage es Herrn Muller!»


Guten Tag, ist Herr Muller da, bitte?

Einen Moment, bitte, wie ist Ihr Name?

Freut mich.

Ja, richtig!

Also, Herr Hofinger, was kann ich fur Sie tun?

Ach so?

Na ja, mehr oder weniger.

Vorsicht!

Donnerwetter!

Keine Ahnung!

Es ist alles durcheinander.

Oh Gott, Petra, bleib ruhig.


2


Werner Hofinger legt den Horer auf (кладет трубку). Er ist nervos.

«Es war Petra. Jemand war in der Wohnung und hat alle Kameras und Fotos mitgenommen (взял с собой, mitnehmen).»

«Wie? Ich verstehe nicht, welche Fotos?»

«Meine Berliner Fotos. Von den Filmfestspielen, vom Bahnhof Zoo (вокзал /остановка/ зоопарк), von Kreuzberg... Kinder, Leute (люди), Spazierganger (прохожие), ganz (совершенно) normale Fotos. Eine ganze Serie.»

«Gibt es noch mehr Fotos?»

Ja, die sind im Fotolabor 'Blitz'.(Молния, вспышка, m)»

«Und wann sind sie fertig (готовы)?»

«Heute Nachmittag.»

«Gut», Detektiv Muller steht auf, gibt Herrn Hofinger die Hand.

«Kommen Sie heute Nachmittag gegen (против = около) funf wieder hierher (сюда). Meine Sekretarin holt die Fotos (достанет, принесет). Beruhigen Sie sich erst mal (успокойтесь сначала), trinken Sie einen Kaffee.»

«Ja, danke, ich wei? nicht... das ist alles wie im Film.»

Muller lachelt (улыбается). «Ja, wie in einem schlechten Fernsehfilm (в плохом телефильме).»


2


Werner Hofinger legt den Horer auf. Er ist nervos.

«Es war Petra. Jemand war in der Wohnung und hat alle Kameras und Fotos mitgenommen.»

«Wie? Ich verstehe nicht, welche Fotos?»

«Meine Berliner Fotos. Von den Filmfestspielen, vom Bahnhof Zoo, von Kreuzberg... Kinder, Leute, Spazierganger, ganz normale Fotos. Eine ganze Serie.»

«Gibt es noch mehr Fotos?»

Ja, die sind im Fotolabor 'Blitz'.»

«Und wann sind sie fertig?»

«Heute nachmittag.»

«Gut», Detektiv Muller steht auf, gibt Herrn Hofinger die Hand.

«Kommen Sie heute Nachmittag gegen funf wieder hierher. Meine Sekretarin holt die Fotos. Beruhigen Sie sich erst mal, trinken Sie einen Kaffee.»

«Ja, danke, ich wei? nicht... das ist alles wie im Film.»

Muller lachelt. «Ja, wie in einem schlechten Fernsehfilm.»


Ich verstehe nicht.

Beruhigen Sie sich erst mal.


3


Werner Hofinger geht aus dem Buro, steht (стоит) im Zimmer der Sekretarin.

«Was ist los (что случилось)? Ist etwas nicht in Ordnung (в порядке, f)?» fragt Bea.

«Nichts (ничего), nichts. Danke. Ich bin ein bisschen nervos.»

«Machen Sie sich keine Sorgen (не делайте себе забот = не волнуйтесь), Herr Muller ist ein wunderbarer (чудесный) Detektiv...»

«Ich wei?, ich wei?.»

«Soll ich ein Taxi rufen?»

«Nein danke, ich geh' lieber (охотнее) ein bisschen spazieren (гулять). Ich brauche (нуждаюсь) etwas Ruhe (немного покоя). Ich bin ja (ведь) um funf wieder hier!»

«Bis spater (до позже = пока), also», sagt Bea. Dieser Herr Hofinger gefallt mir (нравится мне).

Sie mag (ей нравятся) seine blauen Augen und seine Hande.

«Kunstlerhande (руки художника, человека искусства)», denkt (думает) Bea.

Werner Hofinger ist weg (ушел: прочь). Helmut Muller kommt in das Zimmer von Bea. Sie traumt (мечтает).

«Was ist denn mit Ihnen los (случилось с Вами)?»

«So schone Augen. Ein toller (отличный) Mann.»

«Also, Bea», sagt Muller ernst (серьезно) und ein bisschen unfreundlich (недружелюбно), denn (так как) er hat keine blauen Augen und ist auch nicht besonders hubsch (не особенно красив).

«Es ist mir egal (мне безразлично), ob (ли) Herr Hofinger schon ist oder blaue Augen hat. Er ist ein Klient, ein Klient mit Problemen (das Problem). Au?erdem (кроме того) ist er ein Freund einer guten Freundin (друг хорошей подруги). Er wohnt bei ihr (у нее) in Berlin, wenn Sie verstehen! Konnen Sie mir jetzt einen Moment helfen?»

«Zu dumm» (слишком глупо = какая досада!), denkt Bea. «Immer, wenn mir ein Mann gefallt (всегда, когда мне нравится), ist er entweder verheiratet oder (либо женат либо) hat eine Freundin.» Sie nimmt einen Bleistift (карандаш) und ein Heft (тетрадь) und geht zu ihrem Chef.


3


Werner Hofinger geht aus dem Buro, steht im Zimmer der Sekretarin.

«Was ist los? Ist etwas nicht in Ordnung?» fragt Bea.

«Nichts, nichts. Danke. Ich bin ein bisschen nervos.»

«Machen Sie sich keine Sorgen, Herr Muller ist ein wunderbarer Detektiv...»

«Ich wei?, ich wei?.»

«Soll ich ein Taxi rufen?»

«Nein danke, ich geh' lieber ein bisschen spazieren. Ich brauche etwas Ruhe. Ich bin ja um funf wieder hier!»

«Bis spater, also», sagt Bea. Dieser Herr Hofinger gefallt mir.

Sie mag seine blauen Augen und seine Hande.

«Kunstlerhande», denkt Bea.

Werner Hofinger ist weg. Helmut Muller kommt in das Zimmer von Bea. Sie traumt.

«Was ist denn mit Ihnen los?»

«So schone Augen. Ein toller Mann.»

«Also, Bea», sagt Muller ernst und ein bisschen unfreundlich, denn er hat keine blauen Augen und ist auch nicht besonders hubsch.

«Es ist mir egal, ob Herr Hofinger schon ist oder blaue Augen hat. Er ist ein Klient, ein Klient mit Problemen. Au?erdem ist er ein Freund einer guten Freundin. Er wohnt bei ihr in Berlin, wenn Sie verstehen! Konnen Sie mir jetzt einen Moment helfen?»

«Zu dumm», denkt Bea. «Immer, wenn mir ein Mann gefallt, ist er entweder verheiratet oder hat eine Freundin.» Sie nimmt einen Bleistift und ein Heft und geht zu ihrem Chef.


Was ist los? Ist etwas nicht in Ordnung?

Machen Sie sich keine Sorgen.

Ich brauche etwas Ruhe.

Was ist denn mit Ihnen los?

Konnen Sie mir jetzt einen Moment helfen?

Zu dumm!


4


Werner Hofinger geht in eine Konditorei. Dort gibt es auch Kaffee. Jetzt sitzen (сидят) nur alte Damen hier und essen Erdbeertorte mit Sahne (клубничный торт, f со сливками, f), mit viel Sahne. Er trinkt einen Kaffee, dann geht er zu Petra Weiser. Sie ist nicht da. In der Wohnung ist alles chaotisch. Er raumt ein bisschen auf (прибирается). Die Bucher (книги, n) kommen in das Regal (на полку), die Kleider (платья, n = одежда) in den Schrank (шкаф), er sammelt Schallplatten ein (собирает пластинки, f). Er hat keine Lust (нет желания), weiter (дальше) aufzuraumen. Die Fotos weg, die Kameras weg, die ganze Arbeit fur die Reportage umsonst (напрасна), der Zettel...

«Hallo Werner, wie geht's? (как поживаешь)» Petra ist zuruckgekommen. «Wie war's bei Helmut Muller? (как там оно было = как провел время)»

«Gut, gut. Ich habe alles erklart (объяснил), und er war sehr nett (мил). Um funf gehe ich zu ihm, seine Sekretarin holt die Fotos.»

«Welche Fotos?»

«Die Fotos von gestern sind im Fotolabor. Um funf Uhr sind sie fertig.»

«Prima (отлично), ich komme mit (пойду с тобой), aber jetzt gehen wir essen, einverstanden (согласен)?»

Sie essen bei «Hardke», einer Kneipe (в закусочной) in der Nahe vom Kuh-Damm. Dort gibt es Berliner Schlachtplatte (местное блюдо: сосиски, вареная свинина, ветчина с кислой капустой и картофельное пюре). Immer, wenn Werner zu Besuch (к посещению = в гостях) in Berlin ist, geht er mit Petra zu Hardke. Zum Essen gibt's eine Berliner Wei?e, eine Art Wei?bier (вид, сорт неосветленного пива), wie man es sonst (иначе = вообще-то) nur in Bayern trinkt.

Nach dem Essen gehen sie zu Muller.


4


Werner Hofinger geht in eine Konditorei. Dort gibt es auch Kaffee. Jetzt sitzen nur alte Damen hier und essen Erdbeertorte mit Sahne, mit viel Sahne. Er trinkt einen Kaffee, dann geht er zu Petra Weiser. Sie ist nicht da. In der Wohnung ist alles chaotisch. Er raumt ein bisschen auf. Die Bucher kommen in das Regal, die Kleider in den Schrank, er sammelt Schallplatten ein. Er hat keine Lust, weiter aufzuraumen. Die Fotos weg, die Kameras weg, die ganze Arbeit fur die Reportage umsonst, der Zettel...

«Hallo Werner, wie geht's?» Petra ist zuruckgekommen. «Wie war's bei Helmut Muller?»

«Gut, gut. Ich habe alles erklart, und er war sehr nett. Um funf gehe ich zu ihm, seine Sekretarin holt die Fotos.»

«Welche Fotos?»

«Die Fotos von gestern sind im Fotolabor. Um funf Uhr sind sie fertig.

«Prima, ich komme mit, aber jetzt gehen wir essen, einverstanden?»

Sie essen bei «Hardke», einer Kneipe in der Nahe vom Kuh-Damm. Dort gibt es Berliner Schlachtplatte. Immer, wenn Werner zu Besuch in Berlin ist, geht er mit Petra zu Hardke. Zum Essen gibt's eine Berliner Wei?e, eine Art Wei?bier, wie man es sonst nur in Bayern trinkt.

Nach dem Essen gehen sie zu Muller.


Die ganze Arbeit umsonst!

Hallo Werner, wie geht's?

Wie war's bei Helmut Muller?

Prima, ich komme mit, aber jetzt gehen wir essen, einverstanden?

Was gibt's zum Essen?


5


«Also ich sehe nichts Besonderes (ничего особенного)», sagt Petra. Helmut Muller nimmt die Fotos, schaut sie nochmal an (смотрит еще раз).

«Sie sind ein guter Fotograf, sehr gut, sehr gut, aber ich kann nichts Besonderes finden (найти)...»

«Chef, schauen Sie, hier, auf dem Foto da hinten (позади), zwei Manner, sehen Sie?»

«Ja, und? (Ну и что.)»

«Ich glaube (я думаю), der eine gibt dem anderen (другому) etwas, irgend etwas (что-то). Au?erdem glaube ich, ich kenne die Manner.»

«Was?»

«Ja, aber sie sind so klein, man kann es nicht genau sehen (нельзя точно видеть)...»

«Wenn Sie wollen», sagt Hofinger, «kann ich sie vergro?ern lassen (дать увеличить).»

Muller uberlegt (раздумывает) einen Moment. «Eine gute Idee, aber das machen wir selbst (сами). Man kann Ihnen folgen (Вам можно следовать = да, Вы правы, все логично).»

«Na, Chef, glauben Sie, wir haben eine Spur (след)?» fragt Bea.

«Ich wei? nicht, ich wei? nicht, vielleicht (возможно)...»


5


«Also ich sehe nichts Besonderes», sagt Petra. Helmut Muller nimmt die Fotos, schaut sie nochmal an.

«Sie sind ein guter Fotograf, sehr gut, sehr gut, aber ich kann nichts Besonderes finden...»

«Chef, schauen Sie, hier, auf dem Foto da hinten, zwei Manner, sehen Sie?»

«Ja, und?»

«Ich glaube, der eine gibt dem anderen etwas, irgend etwas. Au?erdem glaube ich, ich kenne die Manner.»

«Was?»

«Ja, aber sie sind so klein, man kann es nicht genau sehen...»

«Wenn Sie wollen», sagt Hofinger, «kann ich sie vergro?ern lassen.»

Muller uberlegt einen Moment. «Eine gute Idee, aber das machen wir selbst. Man kann Ihnen folgen.»

«Na, Chef, glauben Sie, wir haben eine Spur?» fragt Bea.

«Ich wei? nicht, ich wei? nicht, vielleicht...»


Ja, und?

Wenn Sie wollen.

Eine gute Idee!


6


Am nachsten Tag sind die Vergro?erungen fertig. Helmut Muller hat jetzt auch das Gefuhl (чувство), er hat die beiden (оба) Manner schon einmal gesehen. Aber er ist sich nicht sicher (не уверен).

«Bea, kennen Sie diesen Mann hier?» fragt er und zeigt (показывает) auf einen der beiden.

«Den nicht, Chef, aber den anderen, glaube ich, der vom anderen das Packchen (сверток) bekommt (получает).»

«Wer ist es?»

«Der Glaser-Peter (Стаканный Петер).»

«Was? Kann nicht sein (не может быть), der ist doch im Gefangnis (в тюрьме, n)!»

«Im Gefangnis? Lesen Sie keine Zeitung (газету), Chef? Der ist doch ausgebrochen (сбежал, ausbrechen)!»


In diesem Moment klingelt es an der Tur. Bea macht auf (открывает). Es sind Werner Hofinger und Petra Weiser. Petra Weiser sieht, wie Muller mit ernstem Gesicht ein Foto anschaut.

«Was ist los?» fragt sie, ein bisschen besorgt (озабочена), denn sie kennt Helmut schon lange (уже давно) und hat ihn noch nie (еще никогда) mit so einem ernsten Gesicht gesehen.

«Der Mann auf dem Foto ist der Glaser-Peter.»

«Was? Wer?» Petra kann es nicht glauben (поверить).

Muller, Bea und Petra schauen zu Werner Hofinger.

«Glaser-Peter sucht (ищет) Sie. Er ist ein gefahrlicher Mann (опасный)!»

«Und was soll ich tun (что мне делать)?» fragt Hofinger.

«Wegfahren (уехать)», sagt der Detektiv. «Fahren Sie fur einige (на несколько) Tage mit Petra weg.»

«Chef, ich wei? nicht, ich glaube, das ist keine gute Idee.»

«Warum nicht?»

«Man kann ihnen folgen (последовать)... auf der Autobahn...»

«Stimmt (соответствует = это так). Es ist besser (лучше), Sie bleiben in Berlin.»

Alle sind nervos. Nach einigen Minuten sagt Hofinger:

«So ein Pech (смола = неудача), da (тут) komme ich nach Berlin, will Fotos von den Filmfestspielen und den Berlinern machen, und was passiert (случается)? Ich fotografiere einen Gangster!»

«Nur ruhig (спокойно)», sagt Muller. «Am besten (лучше всего) geht ihr jetzt nach Haus. Bea bestellt euch (закажет вам) ein Taxi. Wenn etwas ist, ruf mich an (позвони), Petra. Du hast doch meine Nummer?»

«Die gleiche (одинаковый, такой же) wie fruher (раньше)?»

«Nein», sagt Muller etwas traurig. «Ich lebe (живу) nicht mehr mit Karin zusammen (вместе), wir haben uns getrennt (расстались). Ich wohne jetzt in Wilmersdorf, in der Neuen-Kant-Stra?e. Meine Nummer ist zwei – zwei – vier – drei – sieben – funf.»

«Zwei – zwei – vier – drei – sieben – funf», wiederholt Petra und schreibt die Nummer auf.

«In Ordnung. Wenn es ein Problem gibt, rufen wir dich an. Danke, Helmut, vielen Dank.»

«Schon gut, schon gut (Ладно уж, хорошо = не стоит благодарности).»

Petra und Werner nehmen ein Taxi. Der Fahrer ist ein junger Student. Er verdient sich sein Studium als Taxifahrer (зарабатывает на учебу в качестве таксиста) – wie viele andere Studenten. Es geht nur langsam (медленно) voran (вперед), die Stra?en sind voller (полна) Autos. Jetzt, gegen sechs Uhr, ist es am schlimmsten (хуже всего), es ist Buroschluss (закрытие, m оффисов), und alle Leute fahren nach Hause. Endlich (наконец) sind sie wieder vor dem Haus von Petra.

«Achtzehn sechzig», sagt der Fahrer. Werner gibt ihm einen Zwanzigmarkschein (купюра в...).

«Stimmt so (так правильно=сдачи не надо).»


Sie steigen aus (выходят) und schauen nach links und rechts.

Sie glauben, dass niemand (никто) ihnen folgt oder sie beobachtet (наблюдает). Schnell (быстро) gehen sie in das Haus. Petra offnet (открывает) den Briefkasten – nichts. In der Wohnung ist immer noch (все еще) Chaos. Werner geht ins Wohnzimmer (в гостиную) und legt eine Platte von Udo Lindenberg (рок-певец, одним из первых стал исполнять рок-песни на немецком языке) auf (ставит пластинку), 'Udo und das Panikorchester'.

«Warum ist das Foto blo? so wichtig (и почему только так важно) fur den Glaser-Peter?»

«Keine Ahnung, Petra, ich habe wirklich (действительно) keine Ahnung!»


Am nachsten Morgen um 10 Uhr klingelt es an der Tur. Werner und Petra sind beim Fruhstuck (за завтраком, n), Berliner Schrippen (булочки, f) mit Butter und Marmelade, dazu (к этому) Kaffee, Petra steht auf (встает) und geht zur Tur:

«Wer ist da?» fragt sie, ohne zu offnen (не открывая).

«Ich bin's, Helmut Muller.»

Petra offnet die Tur. «Guten Morgen. Hast du schon gefruhstuckt?»

«Guten Morgen. Ja, danke.»

«Mochtest du eine Tasse Kaffee?»

«Danke, gern.»

Helmut Muller setzt sich zu Werner Hofinger an den Tisch.

«Na, wie geht's heute Morgen?»

«Ach, es geht schon (да уж идет=ничего, более – менее)... Sagen Sie mal, haben Sie eine Idee, warum das Foto so wichtig ist fur Glaser-Peter? Petra und ich finden keine Losung (решение).»

«Ich glaube schon, dass ich es wei?. Auf dem Foto nimmt Glaser-Peter ein Packchen. Ein Mann gibt es ihm. Was ist wohl (же, пожалуй) drin (внутри)?»

«Vielleicht Heroin?»

«Genau (точно). Und der Mann, der Glaser-Peter das Packchen gibt, ist der Besitzer (владелец). Glaser-Peter ist der Verkaufer (продавец), der Mann ist aber wichtiger; er ist der Gro?handler (оптовый торговец).»

«Oh Mann (Ой-ёй-ёй)», sagt Werner, «ich will eine Reportage uber die Berliner machen und was mache ich? Eine Reportage uber Heroinhandel (торговля, m)!»


6


Am nachsten Tag sind die Vergro?erungen fertig. Helmut Muller hat jetzt auch das Gefuhl, er hat die beiden Manner schon einmal gesehen. Aber er ist sich nicht sicher.

«Bea, kennen Sie diesen Mann hier?» fragt er und zegt auf einen der beiden.

«Den nicht, Chef, aber den anderen, glaube ich, der vom anderen das Packchen bekommt.»

«Wer ist es?»

«Der Glaser-Peter.»

«Was? Kann nicht sein, der ist doch im Gefangnis!»

«Im Gefangnis? Lesen Sie keine Zeitung, Chef? Der ist doch ausgebrochen!»


In diesem Moment klingelt es an der Tur. Bea macht auf. Es sind Werner Hofinger und Petra Weiser. Petra Weiser sieht, wie Muller mit ernstem Gesicht ein Foto anschaut.

«Was ist los?» fragt sie, ein bisschen besorgt, denn sie kennt Helmut schon lange und hat ihn noch nie mit so einem ernsten Gesicht gesehen.

«Der Mann auf dem Foto ist der Glaser-Peter.»

«Was? Wer?» Petra kann es nicht glauben.

Muller, Bea und Petra schauen zu Werner Hofinger.

«Glaser-Peter sucht Sie. Er ist ein gefahrlicher Mann!»

«Und was soll ich tun?» fragt Hofinger.

«Wegfahren», sagt der Detektiv. «Fahren Sie fur einige Tage mit Petra weg.»

«Chef, ich wei? nicht, ich glaube, das ist keine gute Idee.»

«Warum nicht?»

«Man kann ihnen folgen... auf der Autobahn...»

«Stimmt. Es ist besser, Sie bleiben in Berlin.»

Alle sind nervos. Nach einigen Minuten sagt Hofinger:

«So ein Pech, da komme ich nach Berlin, will Fotos von den Filmfestspielen und den Berlinern machen, und was passiert? Ich fotografiere einen Gangster!»

«Nur ruhig», sagt Muller. «Am besten geht ihr jetzt nach Haus. Bea bestellt euch ein Taxi. Wenn etwas ist, ruf mich an, Petra. Du hast doch meine Nummer?»

«Die gleiche wie fruher?»

«Nein», sagt Muller etwas traurig. «Ich lebe nicht mehr mit Karin zusammen, wir haben uns getrennt. Ich wohne jetzt in Wilmersdorf, in der Neuen-Kant-Stra?e. Meine Nummer ist zwei – zwei – vier – drei – sieben – funf.»

«Zwei – zwei – vier – drei – sieben – funf», wiederholt Petra und schreibt die Nummer auf.

«In Ordnung. Wenn es ein Problem gibt, rufen wir dich an. Danke, Helmut, vielen Dank.»

«Schon gut, schon gut.»

Petra und Werner nehmen ein Taxi. Der Fahrer ist ein junger Student. Er verdient sich sein Studium als Taxifahrer – wie viele andere Studenten. Es geht nur langsam voran, die Stra?en sind voller Autos. Jetzt, gegen sechs Uhr, ist es am schlimmsten, es ist Buroschluss, und alle Leute fahren nach Hause. Endlich sind sie wieder vor dem Haus von Petra.

«Achtzehn sechzig», sagt der Fahrer. Werner gibt ihm einen Zwanzigmarkschein.

«Stimmt so.»


Sie steigen aus und schauen nach links und rechts.

Sie glauben, dass niemand ihnen folgt oder sie beobachtet. Schnell gehen sie in das Haus. Petra offnet den Briefkasten – nichts. In der Wohnung ist immer noch Chaos. Werner geht ins Wohnzimmer und legt eine Platte von Udo Lindenberg auf, 'Udo und das Panikorchester'.

«Warum ist das Foto blo? so wichtig fur den Glaser-Peter?»

«Keine Ahnung, Petra, ich habe wirklich keine Ahnung!»


Am nachsten Morgen um 10 Uhr klingelt es an der Tur. Werner und Petra sind beim Fruhstuck, Berliner Schrippen mit Butter und Marmelade, dazu Kaffee, Petra steht auf und geht zur Tur:

«Wer ist da?» fragt sie, ohne zu offnen.

«Ich bin's, Helmut Muller.»

Petra offnet die Tur. «Guten Morgen. Hast du schon gefruhstuckt?»

«Guten Morgen. Ja, danke.»

«Mochtest du eine Tasse Kaffee?»

«Danke, gern.»

Helmut Muller setzt sich zu Werner Hofinger an den Tisch.

«Na, wie geht's heute Morgen?»

«Ach, es geht schon... Sagen Sie mal, haben Sie eine Idee, warum das Foto so wichtig ist fur Glaser-Peter? Petra und ich finden keine Losung.»


Ich glaube schon, dass ich es wei?. Auf dem Foto nimmt Glaser-Peter ein Packchen. Ein Mann gibt es ihm. Was ist wohl drin?»

«Vielleicht Heroin?»

«Genau. Und der Mann, der Glaser-Peter das Packchen gibt, ist der Besitzer. Glaser-Peter ist der Verkaufer, der Mann ist aber wichtiger; er ist der Gro?handler.»

«Oh Mann», sagt Werner, «ich will eine Reportage uber die Berliner machen und was mache ich? Eine Reportage uber Heroinhandel!»


Was? Kann nicht sein.

Und was soll ich tun?

Stimmt.

So ein Pech!

Nur ruhig!

In Ordnung.

Danke, Helmut, vielen Dank.

Schon gut, schon gut.

Stimmt so.

Wer ist da?

Ich bin's, Helmut Muller.

Mochtest du eine Tasse Kaffee?

Danke, gern.

Na, wie geht's heute Morgen?

Ach, es geht schon...

Genau!

Oh Mann!


7


Werner Hofinger arbeitet schon lange als Journalist und Fotograf. Er hat viele Lander besucht (посетил много стран), hat viele Menschen kennengelernt (познакомился с людьми) und hat nie gro?e Angst (страх) gehabt. Heute aber fuhlt er sich (чувствует себя) nicht gut. Heute hat er Angst.

«Ja, Werner, du hast ein Foto von zwei Heroinhandlern (торговцы) gemacht. Der eine ist bekannt (известен), er war im Gefangnis. Der andere ist bis jetzt unbekannt. Aber durch dein Foto kann die Polizei ihn erkennen (узнать, опознать) und ihn auch ins Gefangnis bringen. Aber das Problem ist, er geht bestimmt (конечно, наверняка) nicht freiwillig (добровольно).»

«Genau», sagt Helmut Muller. «Jetzt ist auch klar (ясно), wie alles passiert ist. Werner Hofinger macht seine Fotos von den Menschen auf dem Ku-Damm (Kurfurstendamm, большая красивая улица в Берлине). Es gibt sehr, sehr viele Menschen dort. Mitten (посреди) unter den Menschen ist der Unbekannte (неизвестный) mit Glaser-Peter. Einer von beiden sieht, wie Werner fotografiert. Er oder beide folgen Hofinger bis zur Wohnung von Petra. Am nachsten Tag gehen sie in die Wohnung und rauben (грабят, похищают) Kameras und Filme.»

«Aber...», sagt Petra, «aber...»

«Sie merken (замечают), dass das Foto von ihnen fehlt (отсутствует), denn dieses Foto war im Fotolabor 'Blitz'.»

Hofinger sieht Muller und Petra an (смотрит на...) und fragt nervos:

«Also? Was soll ich machen?»

Muller hat einen Plan.

«Ich muss wissen, wer der andere Mann ist. Dazu (для этого) brauche ich Sie, Herr Hofinger. Sie arbeiten einfach an der Reportage weiter (работаете дальше=продолжаете работать). Glaser-Peter und der Unbekannte folgen Ihnen, und wir folgen den beiden.»

«Na hor' mal, das ist doch sehr gefahrlich (опасно)!» sagt Petra.

Muller nickt mit dem Kopf (кивает головой, m): «Ja, das stimmt. Wir mussen die Polizei informieren.»

«Die Polizei?»

«Naturlich, das ist besser so.»


7


Werner Hofinger arbeitet schon lange als Journalist und Fotograf. Er hat viele Lander besucht, hat viele Menschen kennengelernt und hat nie gro?e Angst gehabt. Heute aber fuhlt er sich nicht gut. Heute hat er Angst.

«Ja, Werner, du hast ein Foto von zwei Heroinhandlern gemacht. Der eine ist bekannt, er war im Gefangnis. Der andere ist bis jetzt unbekannt. Aber durch dein Foto kann die Polizei ihn erkennen und ihn auch ins Gefangnis bringen. Aber das Problem ist, er geht bestimmt nicht freiwillig.»

«Genau», sagt Helmut Muller. «Jetzt ist auch klar, wie alles passiert ist. Werner Hofinger macht seine Fotos von den Menschen auf dem Ku-Damm. Es gibt sehr, sehr viele Menschen dort. Mitten unter den Menschen ist der Unbekannte mit Glaser-Peter. Einer von beidensieht, wie Werner fotografiert. Er oder beide folgen Hofinger bis zur Wohnung von Petra. Am nachsten Tag gehen sie in die Wohnung und rauben Kameras und Filme.»

«Aber...», sagt Petra, «aber...»

«Sie merken, dass das Foto von ihnen fehlt, denn dieses Foto war im Fotolabor 'Blitz'.»

Hofinger sieht Muller und Petra an und fragt nervos:

«Also? Was soll ich machen?»

Muller hat einen Plan.

«Ich muss wissen, wer der andere Mann ist. Dazu brauche ich Sie, Herr Hofinger. Sie arbeiten einfach an der Reportage weiter. Glaser-Peter und der Unbekannte folgen Ihnen, und wir folgen den beiden.»

«Na hor' mal, das ist doch sehr gefahrlich!» sagt Petra.

Muller nickt mit dem Kopf: «Ja, das stimmt. Wir mussen die Polizei informieren.»

«Die Polizei?»

«Naturlich, das ist besser so.»


Ich habe Angst.

Ja, das stimmt.

Naturlich, das ist besser so.


8


Am Montag trifft (встречает, treffen) Helmut Muller den Kommissar Schweitzer. Kommissar Schweitzer ist klein, hat eine Glatze (лысину), eine dicke Brille (толстые очки) auf einer dicken Nase (нос) und dunne, schmale Lippen (тонкие, узкие губы). Er hat immer schlechte Laune (плохое настроение). Immer! Seine Kollegen sagen, er hat immer schlechte Laune, weil er immer noch nicht Hauptkommissar ist (главный). Muller und Schweitzer sind nicht sehr befreundet (дружны), aber arbeiten oft zusammen.

«Tag, Herr Schweitzer, wie geht's?»

«Danke, was gibt es denn?»

«Darf ich mich setzen? (Можно мне сесть?)»

«Bitte. Also, was ist los?»

«Sie suchen doch den Glaser-Peter, stimmt's?»

«Na und?»

«Ich kann Ihnen helfen, wenn Sie wollen. Aber dann mussen Sie mir auch helfen.»

«Quatsch (чепуха, m).»

«Na gut, dann nicht.» Muller steht auf und geht zur Tur.

«Moment, Herr Muller, einen Moment, bitte... Setzen Sie sich wieder.»

Muller lachelt (улыбается) und setzt sich wieder.

«Was wissen Sie vom Glaser-Peter?» fragt der Kommissar.

«Sie helfen mir also?»

«Ja.»

«Ehrlich (честно)?»

«Ehrlich.»

«Ich habe einen Klienten, der gerade eine Reportage uber Berlin und die Berliner Filmfestspiele macht. Eines Tages bekommt (получает) er einen Drohbrief (письмо с угрозой’ drohen – угрожать). Am Tag darauf (на следующий день) raubt man ihm seine Kameras und Filme. Er kommt zu mir, und schlie?lich (в конце концов) wissen wir den Grund (причину): Auf einem Foto ist Glaser-Peter und ein anderer Mann mit einem Packchen.»

«Mit einem Packchen?»

«Also bitte, Herr Schweitzer... Was ist wohl (же) in dem Packchen? Drogen (наркотики)! Heroin! Die Manner wissen, dass mein Klient ein Foto von ihnen gemacht hat und versuchen (пытаются) jetzt, meinen Klienten zu toten (убить).»

«Und wer ist der andere Mann?»

«Ich wei? es nicht, aber Sie konnen es wissen. Hier ist das Foto.»

«Hm, also,... nein, ich kenne ihn auch nicht. Aber vielleicht finden wir ihn im Archiv.»

Schweitzer ruft im Archiv an. Ein Mann kommt und holt das Foto.

«Also Muller, was haben Sie fur einen Plan (что за...)? Sie haben doch einen Plan, nicht wahr (не правда ли)?»

«Na klar. Ich finde, mein Klient macht einfach weiter (продолжит) mit seiner Reportage. Die beiden Heroinhandler verfolgen (преследуют) ihn, und wir verfolgen die Heroinhandler.»

«Ach du liebe Liese! (= Ах боже ты мой)» Schweitzer sagt oft 'ach du liebe Liese'. Helmut Muller hat oft uberlegt (размышлял), ob Frau Schweitzer vielleicht Liese hei?t; aber er wei? es bis heute nicht.

«Sie sind also einverstanden (согласны), Herr Schweitzer?»

«Na klar; ein gefahrlicher Plan. Aber gut, sehr gut.»


8


Am Montag trifft Helmut Muller den Kommissar Schweitzer. Kommissar Schweitzer ist klein, hat eine Glatze, eine dicke Brille auf einer dicken Nase und dunne, schmale Lippen. Er hat immer schlechte Laune. Immer! Seine Kollegen sagen, er hat immer schlechte Laune, weil er immer noch nicht Hauptkommissar ist. Muller und Schweitzer sind nicht sehr befreundet, aber arbeiten oft zusammen.

«Tag, Herr Schweitzer, wie geht's?»

«Danke, was gibt es denn?»

«Darf ich mich setzen?»

«Bitte. Also, was ist los?»

«Sie suchen doch den Glaser-Peter, stimmt's?»

«Na und?»

«Ich kann Ihnen helfen, wenn Sie wollen. Aber dann mussen Sie mir auch helfen.»

«Quatsch.»

«Na gut, dann nicht.» Muller steht auf und geht zur Tur.

«Moment, Herr Muller, einen Moment, bitte... Setzen Sie sich wieder.»

Muller lachelt und setzt sich wieder.

«Was wissen Sie vom Glaser-Peter?» fragt der Kommissar.

«Sie helfen mir also?»

«Ja.»

«Ehrlich?»

«Ehrlich.»

«Ich habe einen Klienten, der gerade eine Reportage uber Berlin und die Berliner Filmfestspiele macht. Eines Tages bekommt er einen Drohbrief. Am Tag darauf raubt man ihm seine Kameras und Filme. Er kommt zu mir, und schlie?lich wissen wir den Grund: Auf einem Foto ist Glaser-Peter und ein anderer Mann mit einem Packchen.»

«Mit einem Packchen?»

«Also bitte, Herr Schweitzer... Was ist wohl in dem Packchen? Drogen! Heroin! Die Manner wissen, dass mein Klient ein Foto von ihnen gemacht hat und versuchen jetzt, meinen Klienten zu toten.»

«Und wer ist der andere Mann?»

«Ich wei? es nicht, aber Sie konnen es wissen. Hier ist das Foto.»

«Hm, also,... nein, ich kenne ihn auch nicht. Aber vielleicht finden wir ihn im Archiv.»

Schweitzer ruft im Archiv an. Ein Mann kommt und holt das Foto.

«Also Muller, was haben Sie fur einen Plan? Sie haben doch einen Plan, nicht wahr?»

«Na klar. Ich finde, mein Klient macht einfach weiter mit seiner Reportage. Die beiden Heroinhandler verfolgen ihn, und wir verfolgen die Heroinhandler.»

«Ach du liebe Liese!» Schweitzer sagt oft 'ach du liebe Liese'. Helmut Muller hat oft uberlegt, ob Frau Schweitzer vielleicht Liese hei?t; aber er wei? es bis heute nicht.

«Sie sind also einverstanden, Herr Schweitzer?»

«Na klar; ein gefahrlicher Plan. Aber gut, sehr gut.»


Tag, Herr Schweitzer, wie geht's?

Was gibt es denn?

Also, was ist los?

Stimmt es?

Na und?

Ich kann Ihnen helfen, wenn Sie wollen.

Quatsch!

Na gut.

Moment, Herr Muller, einen Moment, bitte...

Ehrlich?

Sie haben doch einen Plan, nicht wahr?

Na klar.

Sie sind also einverstanden, Herr Schweitzer?


9


Es ist Dienstag fruh (вторник утро). Helmut Muller ist im Buro und liest den «Tagesspiegel (Зеркало, m дня)». Bea Braun, seine Sekretarin, offnet die Tur.

«Chef, hier ist Kommissar Schweitzer.»

«Na sowas (ну такое = ну и дела)», sagt Muller. «Kommen Sie rein, Herr Kommissar. Mochten Sie einen Kaffee? Frau Braun, machen Sie mir auch gleich (сразу = заодно) einen? Danke schon.»

Der Kommissar setzt sich, wie immer hat er schlechte Laune. Seine Lippen sind noch schmaler als sonst (чем обычно). Seine Glatze glanzt (блестит). Kommissar Schweitzer schwitzt (потеет).

«Horen Sie, Muller. Wir wissen, wer der andere Mann ist. Er hei?t Antonio Ferucci und kommt aus Italien. In ganz Europa wird er gesucht (разыскивается). Bei Interpol steht er ganz oben auf der Liste (совсем наверху в списке).»

«Oh Mann (= ой-ей-ей), armer (бедный) Werner Hofinger!»

«Ja, ja, ich wei?. Aber wir finden ihn bestimmt (конечно, наверняка).»


9


Es ist Dienstag fruh. Helmut Muller ist im Buro und liest den «Tagesspiegel». Bea Braun, seine Sekretarin, offnet die Tur.

«Chef, hier ist Kommissar Schweitzer.»

«Na sowas», sagt Muller. «Kommen Sie rein, Herr Kommissar. Mochten Sie einen Kaffee? Frau Braun, machen Sie mir auch gleich einen? Danke schon.»

Der Kommissar setzt sich, wie immer hat er schlechte Laune. Seine Lippen sind noch schmaler als sonst. Seine Glatze glanzt. Kommissar Schweitzer schwitzt.

«Horen Sie, Muller. Wir wissen, wer der andere Mann ist. Er hei?t Antonio Ferucci und kommt aus Italien. In ganz Europa wird er gesucht. Bei Interpol steht er ganz oben auf der Liste.»

«Oh Mann, armer Werner Hofinger!»

«Ja, ja, ich wei?. Aber wir finden ihn bestimmt.»


Na sowas!

Oh Mann, armer Werner Hofinger!


10


Dienstag Nachmittag um 16 Uhr beginnt die «Operation Ferucci». Werner Hofinger verlasst (покидает, verlassen) die Wohnung von Petra, geht auf die Stra?e. Mit der U-Bahn fahrt er zum Bahnhof Zoo. Neben dem Bahnhof ist Berlins gro?tes Kino, der Zoo-Palast (дворец). Heute ist der letzte (последний) Tag der Filmfestspiele. Hofinger hat zwei neue Kameras und beginnt zu arbeiten. Hunderte von Menschen stehen vor dem Zoo-Palast.

Alle wollen die Filmstars sehen, die heute im Zoo-Palast sind Alle? Naturlich nicht. Unter (среди) den Menschen sind auch Helmut Muller, Bea Braun, Kommissar Schweitzer und... Antonio Ferucci.

Werner Hofinger sieht Ferucci etwa 50 Meter vor dem Eingang (перед входом, m) zum Zoo-Palast. Hofinger fotografiert die Menschen, die Filmstars, die Fans. Dann geht er langsam (медленно) zu den Wurstchenbuden (к ларькам с сосисками). Er wei?, dass der Wurstchenverkaufer Polizist ist. Er bestellt eine Currywurst. Ferucci kommt zur Wurstchenbude. Ein anderer Mann steht plotzlich (вдруг, неожиданно) auch neben Hofinger – Glaser-Peter! Hofinger hat Angst. Er sieht in der Hand von Ferucci ein Messer (нож).

«Die Fotos! Gib mir die Fotos!»

«Welche Fotos?» fragt Hofinger und schwitzt.

«Die Fotos von uns beiden. Du warst doch nicht bei der Polizei, oder?» fragt Ferucci. Hofinger spurt (чувствует) das Messer im Rucken (у спины, m). In diesem Moment zieht (вытаскивает) der «Wurstchenverkaufer» seine Pistole.

«Das Messer weg (прочь)! Hande hoch! Polizei!»

Hinter (за) Ferucci und Glaser-Peter stehen Muller, Kommissar Schweitzer und zwei andere Polizisten.

In einer Minute ist alles vorbei (все мимо = все кончено, позади). Werner Hofinger ist ganz wei? im Gesicht (в лице, n). Seine Hande zittern (дрожат).

«Sie waren gro?artig (великолепны), Herr Hofinger, wunderbar (чудесно), einfach wunderbar!» sagt Helmut Muller.

Auch Bea Braun ist glucklich (счастлива). Sie hatte gro?e Angst. So ein charmanter und mutiger (мужественный) Mann, dieser Hofinger, denkt sie.

Bei Petra Weiser gibt es ein gro?es Abschiedsessen (прощальная трапеза). Werner Hofinger fahrt morgen zuruck nach Hamburg. Helmut Muller, Bea Braun, Petra und Werner sitzen am Tisch.

«Jetzt habe ich eine interessante Reportage uber Drogenhandel (торговля, m наркотиками). In Hamburg kann ich sie an den «Stern» verkaufen. Das gibt ein gutes Honorar!»

«Und der Bericht (сообщение) uber die Filmfestspiele?» fragt Bea Braun.

«Zu den Filmfestspielen kommt er nachstes Jahr wieder», sagt Peta und lachelt. «Da macht er eine neue Reportage.»

«Ich? Nachstes Jahr hier? Lieber bin ich dann auf den Fidji-Inseln (на островах, die Insel)!»

«Schade (жаль)», sagt Bea Braun und lachelt.


10


Dienstag Nachmittag um 16 Uhr beginnt die «Operation Ferucci». Werner Hofinger verlasst die Wohnung von Petra, geht auf die Stra?e. Mit der U-Bahn fahrt er zum Bahnhof Zoo. Neben dem Bahnhof ist Berlins gro?tes Kino, der Zoo-Palast. Heute ist der letzte Tag der Filmfestspiele. Hofinger hat zwei neue Kameras und beginnt zu arbeiten. Hunderte von Menschen stehen vor dem Zoo-Palast.

Alle wollen die Filmstars sehen, die heute im Zoo-Palast sind Alle? Naturlich nicht. Unter den Menschen sind auch Helmut Muller, Bea Braun, Kommissar Schweitzer und... Antonio Ferucci.

Werner Hofinger sieht Ferucci etwa 50 Meter vor dem Eingang zum Zoo-Palast. Hofinger fotografiert die Menschen, die Filmstars, die Fans. Dann geht er langsam zu den Wurstchenbuden. Er wei?, dass der Wurstchenverkaufer Polizist ist. Er bestellt eine Currywurst. Ferucci kommt zur Wurstchenbude. Ein anderer Mann steht plotzlich auch neben Hofinger – Glaser-Peter! Hofinger hat Angst. Er sieht in der Hand von Ferucci ein Messer.

«Die Fotos! Gib mir die Fotos!»

«Welche Fotos?» fragt Hofinger und schwitzt.

«Die Fotos von uns beiden. Du warst doch nicht bei der Polizei, oder?» fragt Ferucci. Hofinger spurt das Messer im Rucken. In diesem Moment zieht der «Wurstchenverkaufer» seine Pistole.

«Das Messer weg! Hande hoch! Polizei!»

Hinter Ferucci und Glaser-Peter stehen Muller, Kommissar Schweitzer und zwei andere Polizisten.

In einer Minute ist alles vorbei. Werner Hofinger ist ganz wei? im Gesicht. Seine Hande zittern.

«Sie waren gro?artig, Herr Hofinger, wunderbar, einfach wunderbar!» sagt Helmut Muller.

Auch Bea Braun ist glucklich. Sie hatte gro?e Angst. So ein charmanter und mutiger Mann, dieser Hofinger, denkt sie.

Bei Petra Weiser gibt es ein gro?es Abschiedsessen. Werner Hofinger fahrt morgen zuruck nach Hamburg. Helmut Muller, Bea Braun, Petra und Werner sitzen am Tisch.

«Jetzt habe ich eine interessante Reportage uber Drogenhandel. In Hamburg kann ich sie an den «Stern» verkaufen. Das gibt ein gutes Honorar!»

«Und der Bericht uber die Filmfestspiele?» fragt Bea Braun.

«Zu den Filmfestspielen kommt er nachstes Jahr wieder», sagt Peta und lachelt. «Da macht er eine neue Reportage.»

«Ich? Nachstes Jahr hier? Lieber bin ich dann auf den Fidji-Inseln!»

«Schade», sagt Bea Braun und lachelt.


Schade!


Oh, Maria...


Die Hauptpersonen dieser Geschichte sind:

Helmut Muller, Privatdetektiv, muss nach Munchen fliegen, um dort einen Auftrag zu erledigen. Im Flugzeug begegnet er Maria, seiner fruheren Freundin.

Maria Hintersberger, will einige Tage in Munchen blei­ben, wei? aber noch nicht, ob sie Zeit hat, mit Muller essen zu gehen.

Peter von Hacker, Textilfabrikant. hat ein Problem: Seine Tochter ist mit einem italienischen Schlagersanger verschwunden.

Bea Braun, Mullers Sekretarin, bleibt in Berlin und trifft sich mit Kommissar Schweitzer.

Kommissar Schweitzer wei? viel uber Maria Hinters­berger und hat einen schlimmen Verdacht.


1


«Mein Gott (Бог ты мой), ist das hei? (ну и жарко же)» – denkt (думает) Helmut Muller. August ist der Monat (месяц) mit den hochsten (с самыми высокими) Temperaturen in Berlin. Muller steht (стоит) auf der Wilmersdorfer Stra?e und wartet auf ein Taxi (ждет). Er hat einen kleinen Koffer (чемодан) in der Hand. Er muss zum Flughafen (ему нужно в аэропорт, m). Es ist Samstagmittag (суббота, полдень), und es fahren kaum Autos (практически, почти совсем нет машин) auf den Stra?en Viele Berliner sind im Urlaub (в отпуске, m). Wer nicht verreist ist (уехал), ist am Wannsee beim Baden (купается: «при купании»).

Endlich (наконец) kommt ein Taxi. Muller steigt ein (садится).

«Zum Flughafen Tegel, bitte, Pan Am nach Munchen.»

Der Fahrer ist ein alter Berliner Taxifahrer. Er hat Lust (имеет желание, f), sich zu unterhalten (беседовать). Muller spricht eigentlich (собственно /говоря/) gerne mit Taxifahrern, aber heute nicht. Er denkt an den Flug (о полете). Muller hasst Flugzeuge (ненавидит самолеты, n). Er hat Angst vorm Fliegen («имеет страх перед летанием»). Er muss nach Munchen, weil er einen guten Auftrag bekommen hat (потому что получил хороший заказ). Ein Textilfabrikant hat gestern angerufen (позвонил вчера). Ein Routinefall (рутинный случай, m). Und er arbeitet gerne in Munchen. Er hat dort studiert, an der Ludwig-Maximilians-Universitat. Es war eine lustige Zeit (веселое время) damals (тогда). Muller ist heute 42 Jahre alt. Damals war er 20. Danach (затем), Ende (конец, n) der 60er, Anfang (начало, m) der 70er Jahre, hatte er seine politische Phase. Die Studenten haben oft gestreikt (часто бастовали), er auch. Er war mit Maria zusammen (вместе). Maria...

«25 Mark, mein Herr.»

«Wie bitte? (Как? Повторите, пожалуйста.)» Muller traumt (мечтает, видит сны) von Munchen und von Maria.

«25 Mark, sach ick! Is wat? (= sag ich! Ist was? – берлинский диалект).»

«Nein, nein, schon gut (уж ладно = все хорошо, в порядке), hier bitte.»


1


«Mein Gott, ist das hei?» – denkt Helmut Muller. August ist der Monat mit den hochsten Temperaturen in Berlin. Muller steht auf der Wilmersdorfer Stra?e und wartet auf ein Taxi. Er hat einen kleinen Koffer in der Hand. Er muss zum Flughafen. Es ist Samstagmittag, und es fahren kaum Autos auf den Stra?en. Viele Berliner sind im Urlaub. Wer nicht verreist ist, ist am Wannsee beim Baden.

Endlich kommt ein Taxi. Muller steigt ein.

«Zum Flughafen Tegel, bitte, Pan Am nach Munchen.»

Der Fahrer ist ein alter Berliner Taxifahrer. Er hat Lust, sich zu unterhalten. Muller spricht eigentlich gerne mit Taxifahrern, aber heute nicht. Er denkt an den Flug. Muller hasst Flugzeuge. Er hat Angst vorm Fliegen. Er muss nach Munchen, weil er einen guten Auftrag bekommen hat. Ein Textilfabrikant hat gestern angerufen. Ein Routinefall. Und er arbeitet gerne in Munchen. Er hat dort studiert, an der Ludwig-Maximilians-Universitat. Es war eine lustige Zeit damals. Muller ist heute 42 Jahre alt. Damals war er 20. Danach, Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre, hatte er seine politische Phase. Die Studenten haben oft gestreikt, er auch. Er war mit Maria zusammen. Maria...

«25 Mark, mein Herr.»

«Wie bitte?» Muller traumt von Munchen und von Maria.

«25 Mark, sach ick! Is wat?»

«Nein, nein, schon gut, hier bitte.»


Mein Gott, ist das hei?!

Ich muss zum Flughafen.

Ich hasse Flugzeuge.

Ich habe Angst vorm Fliegen.

Es war eine lustige Zeit damals!

Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre.

Wie bitte?

Schon gut!


2


Muller steigt aus (выходит) und geht zum Pan Am-Schalter (к окошку, m американской авиакампании Pan American World Airways). Seine Sekretarin, Bea Braun, hat gestern Abend noch den Flugschein (билет на самолет) im Reiseburo (турбюро, n) neben (возле) seinem Buro besorgt (приобрела для него, обеспечила ему). Bea Braun ist die einzige Mitarbeiterin (единственная сотрудница) in Mullers Buro. Ein Privatdetektiv braucht (нуждается) nicht viel. Ein kleines Buro, ein Telefon, eine Sekretarin. Man verdient (/некто/ зарабатывает, здесь: зарабатываешь) nicht viel, aber man braucht auch nicht viel.

Muller gibt seinen Flugschein einer jungen Frau am Schalter.

«Raucher (курящий = салон для курящих) oder Nichtraucher?»

«Egal (все равно), ich mochte einen Platz (хотел бы место) ganz vorne (совсем впереди), bitte.»

«Fenster (окно, n) oder Gang (проход, m)?»

«Gang bitte.»

Am Fenster hat Muller noch mehr (еще больше) Angst vorm Fliegen. Wenn (если, когда) man aus dem Fenster schaut (смотрит, здесь: смотришь), ist alles so schrecklich (все так жутко) tief unten (глубоко внизу). Furchtbar (ужасно)!

«Geben Sie Gepack auf (сдаете багаж, n)?»

«Nein.»

«Bitte gehen Sie gleich (сразу) zur Passkontrolle! Der Flug ist schon aufgerufen (уже объявлен, aufrufen).»

Die junge Frau gibt ihm die Bordkarte und den Flugschein. Der Beamte (служащий) an der Passkontrolle sieht nur kurz (только кратко = мельком) in den Ausweis (удостоверение). Dann die Sicherheitskontrolle (контроль безопасности). Kein Problem.

In der Wartehalle (в зале ожидания) sitzen schon viele Leute.

«Ob die auch alle Angst haben (боятся ли они все тоже)?» denkt Muller. Er sucht sich (выискивает себе) einen Platz und zieht seine Jacke aus (снимает куртку).

Er setzt sich und betrachtet (рассматривает) die Leute.

«Aber,... das ist doch... (но,... это же... = ну и дела!), Mensch (человек = ну и ну, послушай, что ж такое), na sowas (ну такое вот = ну и дела)! Maria!»

«Helmut! Das gibt's doch gar nicht (этого же не бывает = ну и дела), Mensch Helmut!»

«Maria! Ich werd verruckt (я с ума сойду). Mensch, siehst du gut aus (как же ты хорошо выглядишь)! Wie geht's dir (как поживаешь)? Was machst du hier? Wir haben uns ja eine Ewigkeit nicht gesehen (вечность не виделись)!»

«Na und du (ну а ты)! Ein bisschen alter (немножко старше), ein bisschen runder (круглее = полнее), aber charmant (обаятелен) wie immer (как всегда)! Warum fliegst du nach Munchen?»

«Ich muss einen Kunden besuchen (посетить клиента).»

«Was tust du denn so (что поделываешь)?»

«Du wirst es nicht glauben (не поверишь), ich bin Privatdetektiv.»

«Was, so wie im Krimi (в детективе, m)?»

«Nein, nein, im Krimi trinken Privatdetektive Whisky und lieben schone Frauen (любят прекрасных женщин). Ich trinke Bier und liebe niemand (никого).»

«Na komm (да уж ладно тебе), aber ernsthaft (серьезно), wie geht's dir?»

«Ich, ach...» Maria zogert einen Moment (медлит, мнется). «Ich, ich habe eine Boutique.»

Jetzt sieht Muller auch, dass Maria sehr gut gekleidet ist (одета).

Elegante Bluse, enger schwarzer Rock (юбка) aus gutem Stoff (из хорошего материала, m), feine Lederschuhe (изящные кожаные туфли, der Schuh). Fruher (раньше) hatte Maria immer Jeans und Pulli (свитер, m) an (имела надетыми, anhaben), und Turnschuhe (спортивные ботинки).


2


Muller steigt aus und geht zum Pan Am-Schalter. Seine Sekretarin, Bea Braun, hat gestern abend noch den Flugschein im Reiseburo neben seinem Buro besorgt. Bea Braun ist die einzige Mitarbeiterin in Mullers Buro. Ein Privatdetektiv braucht nicht viel. Ein kleines Buro, ein Telefon, eine Sekretarin. Man verdient nicht viel, aber man braucht auch nicht viel.

Muller gibt seinen Flugschein einer jungen Frau am Schalter.

«Raucher oder Nichtraucher?»

«Egal, ich mochte einen Platz ganz vorne, bitte.»

«Fenster oder Gang?»

«Gang bitte.»

Am Fenster hat Muller noch mehr Angst vorm Fliegen. Wenn man aus dem Fenster schaut, ist alles so schrecklich tief unten. Furchtbar!

«Geben Sie Gepack auf?»

«Nein.»

«Bitte gehen Sie gleich zur Passkontrolle! Der Flug ist schon aufgerufen.»

Die junge Frau gibt ihm die Bordkarte und den Flugschein. Der Beamte an der Passkontrolle sieht nur kurz in den Ausweis. Dann die Sicherheitskontrolle. Kein Problem.

In der Wartehalle sitzen schon viele Leute.

«Ob die auch alle Angst haben?» denkt Muller. Er sucht sich einen Platz und zieht seine Jacke aus.

Er setzt sich und betrachtet die Leute.

«Aber,... das ist doch..., Mensch, na sowas! Maria!»

«Helmut! Das gibt's doch gar nicht, Mensch Helmut!»

«Maria! Ich werd verruckt. Mensch, siehst du gut aus! Wie geht's dir? Was machst du hier? Wir haben uns ja eine Ewigkeit nicht gesehen!»

«Na und du! Ein bisschen alter, ein bisschen runder, aber charmant wie immer! Warum fliegst du nach Munchen?»

«Ich muss einen Kunden besuchen.»

«Was tust du denn so?»

«Du wirst es nicht glauben, ich bin Privatdetektiv.»

«Was, so wie im Krimi?»

«Nein, nein, im Krimi trinken Privatdetektive Whisky und lieben schone Frauen. Ich trinke Bier und liebe niemand.»

«Na komm, aber ernsthaft, wie geht's dir?»

«Ich, ach...» Maria zogert einen Moment. «Ich, ich habe eine Boutique.»

Jetzt sieht Muller auch, dass Maria sehr gut gekleidet ist.

Elegante Bluse, enger schwarzer Rock aus gutem Stoff, feine Lederschuhe. Fruher hatte Maria immer Jeans und Pulli an, und Turnschuhe.


Egal.

Furchtbar!

Geben Sie Gepack auf?

Der Flug ist schon aufgerufen.

Kein Problem.

Aber,... das ist doch..., Mensch, na sowas!

Das gibt's doch gar nicht!

Ich werd verruckt.

Mensch, siehst du gut aus!

Wie geht's dir?

Wir haben uns ja eine Ewigkeit nicht gesehen!

Was tust du denn so?

Du wirst es nicht glauben.

Na komm, aber ernsthaft...


3


Im Flugzeug fragt (спрашивает) Muller seinen Nachbarn (соседа, der Nachbar), einen jungen Amerikaner, ob er mit Maria Platz tauscht (не поменяется ли). Er ist einverstanden (согласен). Jetzt sitzt Maria neben ihm, und Muller hat weniger Angst (меньше боится). Er bestellt ein Bier (заказывает), zahlt der Stewardess drei Mark (платит).

«Wo wohnst du in Munchen (живешь)?» fragt Maria.

«Im Penta-Hotel. Das ist beim Deutschen Museum (возле). Ich gehe immer dorthin (туда). Ich habe doch damals in Haidhausen gewohnt, wei?t du noch (знаешь еще = помнишь)? Ich mag die Kneipen dort (мне нравятся пивные, f там = те пивные). Immer, wenn (всегда, когда) ich dort bin, denke ich an dich!»

«Ach, du alter Charmeur (любезник). Und wie lange bleibst du (как долго ты останешься = здесь пробудешь)?»

«Wahrscheinlich zwei Tage (вероятно). Das kommt darauf an (это зависит: «это приходит на то»). Und du?»

«Ich wei? nicht genau (точно не знаю), einige Tage (несколько дней).»


3


Im Flugzeug fragt Muller seinen Nachbarn, einen jungen Amerikaner, ob er mit Maria Platz tauscht. Er ist einverstanden. Jetzt sitzt Maria neben ihm, und Muller hat weniger Angst. Er bestellt ein Bier, zahlt der Stewardess drei Mark.

«Wo wohnst du in Munchen?» fragt Maria.

«Im Penta-Hotel. Das ist beim Deutschen Museum. Ich gehe immer dorthin. Ich habe doch damals in Haidhausen gewohnt, wei?t du noch? Ich mag die Kneipen dort. Immer, wenn ich dort bin, denke ich an dich!»

«Ach, du alter Charmeur. Und wie lange bleibst du?»

«Wahrscheinlich zwei Tage. Das kommt darauf an. Und du?»

«Ich wei? nicht genau, einige Tage.»


Er ist einverstanden.

Ich gehe immer dorthin.

Wei?t du noch?

Ich mag die Kneipen dort.

Und wie lange bleibst du?

Das kommt darauf an.

Ich wei? nicht genau.


4


Wahrend des Fluges (во время полета, m) wird Maria immer ernster (становится все серьезней) und nervoser. Jedenfalls (во всяком случае) glaubt Muller das (верит = ему так кажется). «Aber vielleicht (возможно) ist es auch nur eine Berufskrankheit (профессиональная болезнь), ich sehe immer irgend etwas (нечто) Merkwurdiges (примечательное, необычное, странное)», denkt er.

«Maria, wollen wir (давай) zusammen essen gehen (сходим вместе поесть = в ресторан), heute Abend (сегодня вечером) oder morgen (завтра)?»

«Ich mochte gerne (я хотела бы охотно), aber...»

«Ach komm (да ладно тебе), wir haben uns so lange nicht gesehen...»

«Ja, ich mochte wirklich (действительно), aber ich wei? nicht, ob ich kann (смогу ли).» Maria ist sehr ernst, ihre Stimme klingt nervos (ее голос звучит нервно).

«Ich rufe dich im Hotel an (позвоню тебе), wenn ich kommen kann.»

«Ruf mich auf jeden Fall (в любом случае) heute Abend an. Hier ist die Nummer vom Hotel. Um acht, o.k.?»

Muller schreibt die Telefonnummer des Hotels auf ein Stuck Serviette (пишет на кусок = клочок салфетки, f).

Nach der Landung in Munchen (после приземления) verabschieden sie sich (прощаются).

«Wo fahrst du hin (куда едешь)? Wir konnen zusammen in die Stadt fahren. Ich nehme ein Taxi. Ich begleite dich (провожу, буду сопровождать) bis ans Ende der Welt (конец света, мира)!»

«Ach Helmut! Nein, ich komme nicht mit (вместе с тобой) in die Stadt. Man erwartet mich (меня ждут). Danke. Mach's gut! (Пока! Всего хорошего!)»

«Also bis heute Abend (итак, до сегодняшнего вечера). Tschus! (Пока!)»

«Tschus Helmut», sagt Maria, wieder mit ernster Stimme.


4


Wahrend des Fluges wird Maria immer ernster und nervoser. Jedenfalls glaubt Muller das. «Aber vielleicht ist es auch nur eine Berufskrankheit, ich sehe immer irgend etwas Merkwurdiges», denkt er.

«Maria, wollen wir zusammen essen gehen, heute Abend oder morgen?»

«Ich mochte gerne, aber...»

«Ach komm, wir haben uns so lange nicht gesehen...»

«Ja, ich mochte wirklich, aber ich wei? nicht, ob ich kann.» Maria ist sehr ernst, ihre Stimme klingt nervos.

«Ich rufe dich im Hotel an, wenn ich kommen kann.»

«Ruf mich auf jeden Fall heute abend an. Hier ist die Nummer vom Hotel. Um acht, o.k.?»

Muller schreibt die Telefonnummer des Hotels auf ein Stuck Serviette.

Nach der Landung in Munchen verabschieden sie sich.

«Wo fahrst du hin? Wir konnen zusammen in die Stadt fahren. Ich nehme ein Taxi. Ich begleite dich bis ans Ende der Welt!»

«Ach Helmut! Nein, ich komme nicht mit in die Stadt. Man erwartet mich. Danke. Mach's gut!»

«Also bis heute Abend. Tschus!»

«Tschus Helmut», sagt Maria, wieder mit ernster Stimme.


Wollen wir zusammen essen gehen?

Ich mochte gerne, aber...

Ach komm, Wir haben uns so lange nicht gesehen!

Ruf mich auf jeden Fall heute Abend an.

Wo fahrst du hin?

Ich begleite dich bis ans Ende der Welt!

Man erwartet mich.

Mach's gut!

Also bis heute Abend. Tschus!


5


«Warum war sie plotzlich (вдруг) wieder (снова) so ernst und nervos?» denkt Muller, als (когда) er ins Taxi steigt. «Warum hat sie keine Zeit (нет времени)? Wir haben uns fast (почти) zwanzig Jahre nicht gesehen, und sie hat keine Zeit!»

Im Hotel nimmt er eine Dusche, zieht sich um (переодевается) und geht dann (затем) zu seinem Kunden (к клиенту).

Der Textilfabrikant Peter von Hacker ist ein gro?er, schlanker (стройный) Mann um die funfzig (около пятидесяти лет). Er hat einen beigen (читается: бэж – бежевый) Sommeranzug (летний костюм) an, sein Gesicht (лицо, n) ist von der Sonne gebraunt (загорело).

«Guten Tag, Herr Muller. Schon, dass Sie schon da (уже здесь) sind. Setzen Sie sich bitte (садитесь).»

Peter von Hacker erklart sein Problem (объясняет). Er soll (должен) seine Tochter suchen (дочь искать), ein Madchen (девушку) von 20 Jahren, das mit einem italienischen Schlagersanger verschwunden ist (исчезла). Offensichtlich (очевидно) mag Herr von Hacker keine italienischen Schlagersanger. Herr von Hacker gibt Muller noch einige Informationen und Adressen von Freunden seiner Tochter. Sie sprechen uber das Honorar, dann muss Herr von Hacker zu einer Modeschau in den «Bayerischen Hof» («Баварский двор»), das beste und eleganteste Hotel in Munchen. Helmut Muller hat keine Lust, jetzt zu arbeiten. Er mochte lieber (охотнее) ein bisschen spazieren gehen (пойти погулять) und nimmt die U-Bahn (метро) zum Odeonsplatz. Von dort aus (оттуда) geht er an der Universitat vorbei (мимо) zum Englischen Garten. Uberall (всюду) liegen (лежат) dort die Munchner im Rasen (на газоне, m) und genie?en die Sonne (наслаждаются солнцем). Einige erfrischen sich (некоторые освежаются) im Eisbach (в ледяном ручье). Muller geht weiter zum Chinesischen Turm (к Китайской башне, m). Dort gibt es (там имеется, есть) einen wunderschonen (чудесный), riesengro?en (огромный) Biergarten. Hier war er oft mit seinen Freunden und naturlich mit Maria. Er holt sich (берет: «достает себе») eine Ma? Bier (литровую кружку пива, n) und eine Brezel (брецель /соленый бублик/) und betrachtet (рассматривает) die vielen Menschen um ihn herum (вокруг него). Touristen aus Amerika, aus Japan, aus allen europaischen Landern und naturlich auch viele Munchner, die wie er den Samstag Nachmittag (субботу после полудня) hier genie?en. Gegen (около) 19.00 Uhr geht er an der Isar entlang (вдоль реки Изар) zuruck zu seinem Hotel.


5


«Warum war sie plotzlich wieder so ernst und nervos?» denkt Muller, als er ins Taxi steigt. «Warum hat sie keine Zeit? Wir haben uns fast zwanzig Jahre nicht gesehen, und sie hat keine Zeit!»

Im Hotel nimmt er eine Dusche, zieht sich um und geht dann zu seinem Kunden.

Der Textilfabrikant Peter von Hacker ist ein gro?er, schlanker Mann um die funfzig. Er hat einen beigen Sommeranzug an, sein Gesicht ist von der Sonne gebraunt.

«Guten Tag, Herr Muller. Schon, dass Sie schon da sind. Setzen Sie sich bitte.»

Peter von Hacker erklart sein Problem. Er soll seine Tochter suchen, ein Madchen von 20 Jahren, das mit einem italienischen Schlagersanger verschwunden ist. Offensichtlich mag Herr von Hacker keine italienischen Schlagersanger. Herr von Hacker gibt Muller noch einige Informationen und Adressen von Freunden seiner Tochter. Sie sprechen uber das Honorar, dann muss Herr von Hacker zu einer Modeschau in den «Bayerischen Hof», das beste und eleganteste Hotel in Munchen. Helmut Muller hat keine Lust, jetzt zu arbeiten. Er mochte lieber ein bisschen spazieren gehen und nimmt die U-Bahn zum Odeonsplatz. Von dort aus geht er an der Universitat vorbei zum Englischen Garten. Uberall liegen dort die Munchner im Rasen und genie?en die Sonne. Einige erfrischen sich im Eisbach. Muller geht weiter zum Chinesischen Turm. Dort gibt es einen wunderschonen, riesengro?en Biergarten. Hier war er oft mit seinen Freunden und naturlich mit Maria. Er holt sich eine Ma? Bier und eine Brezel und betrachtet die vielen Menschen um ihn herum. Touristen aus Amerika, aus Japan, aus allen europaischen Landern und naturlich auch viele Munchner, die wie er den Samstag Nachmittag hier genie?en. Gegen 19.00 Uhr geht er an der Isar entlang zuruck zu seinem Hotel.


Schon, dass Sie schon da sind.

Setzen Sie sich bitte.

Helmut Muller hat keine Lust, jetzt zu arbeiten.

Er mochte lieber ein bisschen spazieren gehen.


6


Muller ist in seinem Zimmer im Hotel und wartet. Es ist inzwischen (между тем, вот уже) 20.00 Uhr. Gleich (сейчас: «сразу») wird Maria anrufen. Er freut sich (радуется) auf den Abend mit ihr. Doch um 20.00 Uhr klingelt (звонит) kein Telefon. Um 21.00 Uhr auch nicht. Er wartet bis 22.00 Uhr. Dann geht er traurig (грустно) in die Hotelhalle. Er fragt den Empfangschef (спрашивает метрдотеля: «шефа приема»):

«Entschuldigen Sie, ich erwarte (ожидаю) einen Anruf (звонок) von einer Freundin. Konnen Sie mir sagen, ob...»

«Welche Zimmernummer haben Sie?»

«Zimmer 25, mein Name ist Muller.»

«Ja, ich habe hier eine Nachricht (сообщение). Eine junge Dame gab (дала, geben) mir diesen Brief (письмо). Ich sagte ihr, dass Sie im Zimmer sind, aber sie wollte nicht storen (мешать, беспокоить).»


Muller nimmt den Brief und offnet ihn (открывает).


Mein lieber (дорогой) Helmut,

ich kann nicht mit Dir essen.

Vielleicht ein anderes Mal (другой раз)...

Deine Maria


An diesem Abend hat Helmut Muller keine Lust mehr, essen zu gehen. Seine Trauer (печаль) ist gro?er als der Hunger (голод). Er bleibt im Hotel (остается), bestellt (заказывает) ein Bier und noch ein Bier und noch ein Bier, dann geht er schlafen (спать).


6


Muller ist in seinem Zimmer im Hotel und wartet. Es ist inzwischen 20.00 Uhr. Gleich wird Maria anrufen. Er freut sich auf den Abend mit ihr. Doch um 20.00 Uhr klingelt kein Telefon. Um 21.00 Uhr auch nicht. Er wartet bis 22.00 Uhr. Dann geht er traurig in die Hotelhalle. Er fragt den Empfangschef:

«Entschuldigen Sie, ich erwarte einen Anruf von einer Freundin. Konnen Sie mir sagen, ob...»

«Welche Zimmernummer haben Sie?»

«Zimmer 25, mein Name ist Muller.»

«Ja, ich habe hier eine Nachricht. Eine junge Dame gab mir diesen Brief. Ich sagte ihr, dass Sie im Zimmer sind, aber sie wollte nicht storen.»


Muller nimmt den Brief und offnet ihn.


Mein lieber Helmut,

ich kann nicht mit Dir essen.

Vielleicht ein anderes Mal...

Deine Maria


An diesem Abend hat Helmut Muller keine Lust mehr, essen zu gehen. Seine Trauer ist gro?er als der Hunger. Er bleibt im Hotel, bestellt ein Bier und noch ein Bier und noch ein Bier, dann geht er schlafen.


Ich wollte nicht storen.

Mein lieber Helmut!

Vielleicht ein anderes Mal.


7


Am Sonntag fahrt er mit der S-Bahn an den Starnberger See (на озеро, к озеру). Eine der Adressen (один из адресов), die er von dem Textilfabrikanten bekommen hat (получил), ist in Starnberg. Helmut Muller besucht (посещает) eine Familie in der Nahe des Bahnhofs (поблизости от вокзала, m). Er fragt nach der Tochter des Fabrikanten und nach dem italienischen Schlagersanger. Die Leute (люди) sind nicht sehr hilfsbereit (готовы помочь: die Hilfe – помощь + bereit – готов). Sie sagen, dass ein Madchen mit 20 Jahren machen kann, was es will, und dass es lieben kann, wen es will.

Muller besucht noch eine andere Familie, die das Madchen kennt (знает). Auch hier die gleiche Antwort (тот же самый ответ). «Na ja, eigentlich haben die Leute ja Recht (правы)», denkt Muller.

«Aber das ist nicht meine Angelegenheit (дело). Peter von Hacker bezahlt (платит) und Schluss (конец).»

Er hat keine Lust, weiter zu suchen (дальше искать). Er geht auf der Promenade am See spazieren. Dann kauft er ein Ticket fur eine Dampferfahrt (поездка на пароходе). Fruher (раньше) ist er oft mit Maria und anderen Freunden Dampfer gefahren (на пароходе, m). Maria! Jetzt mochte er mit ihr auf dem Dampfer sein.

Am Nachmittag (после полудня) fahrt er mit der S-Bahn (на городской электричке, наземным метром) zuruck nach Munchen.


7


Am Sonntag fahrt er mit der S-Bahn an den Starnberger See. Eine der Adressen, die er von dem Textilfabrikanten bekommen hat, ist in Starnberg. Helmut Muller besucht eine Familie in der Nahe des Bahnhofs. Er fragt nach der Tochter des Fabrikanten und nach dem italienischen Schlagersanger. Die Leute sind nicht sehr hilfsbereit. Sie sagen, dass ein Madchen mit 20 Jahren machen kann, was es will, und dass es lieben kann, wen es will.

Muller besucht noch eine andere Familie, die das Madchen kennt. Auch hier die gleiche Antwort. «Na ja, eigentlich haben die Leute ja Recht», denkt Muller.

«Aber das ist nicht meine Angelegenheit. Peter von Hacker bezahlt und Schluss.»

Er hat keine Lust, weiter zu suchen. Er geht auf der Promenade am See spazieren. Dann kauft er ein Ticket fur eine Dampferfahrt. Fruher ist er oft mit Maria und anderen Freunden Dampfer gefahren. Maria! Jetzt mochte er mit ihr auf dem Dampfer sein.

Am Nachmittag fahrt er mit der S-Bahn zuruck nach Munchen.


Na ja, eigentlich haben die Leute ja Recht.

Aber das ist nicht meine Angelegenheit.

Peter von Hacker bezahlt und Schluss.


8


Er hat keine Lust, jetzt ins Hotel zu gehen. Er geht durch (cквозь, по) die Stra?en von Haidhausen. Am Pariser Platz ist ein Eiscafe (кафе-мороженое, n, das Eis – лед; мороженое). Er setzt sich an einen der Tische (за один из столиков, der Tisch, m), die auf dem Burgersteig (на тротуаре, m: der Burger – гражданин, городской житель; der Steig – тропинка, стежка) stehen. Er bestellt ein gro?es gemischtes (смешанное, mischen – мешать, смешивать) Eis. Muller liebt diese Eisbecher (кубки мороженого, der Becher, m). Fruher hat er oft Eis gegessen (ел, essen). Heute muss er ein bisschen aufpassen (следить, быть внимательным). Eis macht dick (толстым), und sein Bauch (живот, m) ist schon gro? genug (достаточно).

Auf der anderen Seite (на другой стороне) vom Pariser Platz ist ein McDonald's. Muller hasst Hamburger (ненавидит). Er versteht nicht (не понимает), wie ein Mensch so etwas (такое: «такое нечто») essen kann. Er betrachtet die Leute, die ins McDonald's gehen. Einige Jugendliche (юноши и девушки, молодежь), einige Kinder. Und eine junge Frau; schwarze (черная) Lederjacke (кожаная куртка, das Leder – кожа дубленая), schwarze Stiefel (сапоги, der Stiefel, m), enge (узкие) Jeans, Sonnenbrille (солнечные очки).

«Sieht aus wie eine Rocksangerin», denkt Muller. Die Haare (волосы) sind lang (длинные) und verstecken das Gesicht (прячут, скрывают лицо). Vor dem Eingang von McDonald's (перед входом, m) bleibt sie stehen (останавливается) und sieht nach links (налево) und rechts. Jetzt erkennt Muller die Frau (узнаёт). Es ist Maria! In den Ledersachen (в кожаных вещах = одежде) konnte (мог) er sie nicht sofort (сразу, тут же) erkennen. Warum hat sie sich so komisch angezogen (странно оделась, sich anziehen)? Muller will ihren Namen (имя) rufen (позвать, крикнуть), aber in diesem Moment fahrt ein Motorrad (мотоцикл, n) uber den Platz (через площадь). Der Fahrer halt vor Maria (останавливается, halten). Er macht seine Lederjacke auf (открывает, распахивает) und nimmt etwas aus einer Innentasche (из внутреннего кармана). Er gibt es Maria. Sie steckt (сует) es in ihre Jacke. Der Motorradfahrer gibt Gas und fahrt schnell (быстро) weg (прочь).

Muller ist jetzt nicht mehr der alte Freund, der eine alte Liebe (старую любовь) sucht, sondern (а) nur noch (только: «только еще») Privatdetektiv. Er will Maria folgen (следовать, преследовать). Er steht auf (встает), geht uber den Platz. Maria ist ins McDonald's gegangen (пошла). Langsam (медленно) nahert er sich (приближается) dem Hamburger-Laden (к лавке, магазину, m). Er geht rein (вовнутрь). Maria ist nicht da. «Die Toilette», denkt er.

«Sie muss gleich wieder da sein» (она, должно быть, сейчас сразу вернется: «она должна сразу снова здесь быть»). Er holt sich (берет себе) einen dieser schrecklichen Hamburger (один из этих ужасных) und wartet. Doch (однако) Maria bleibt auf der Toilette. Oder? Nach funf Minuten (через, спустя) fragt er eine junge Frau, die gerade (как раз, прямо) aus der Toilette kommt:

«Haben Sie eine junge Frau in einer schwarzen Lederjacke gesehen? Sie muss auf der Toilette sein!»

Das Madchen schuttelt den Kopf (качает головой, schutteln – трясти): «Da ist niemand!»

«Mist (навоз, дерьмо, m), ich Anfanger (начинающий, anfangen – начинать)! Wahrscheinlich (вероятно) hat sie mich gesehen und ist durch die Hintertur (через заднюю дверь) weggegangen.» Muller ist sauer (кислый = сердит). Er schenkt (дарит) seinen Hamburger dem jungen Madchen und geht auf die Stra?e. Naturlich ist Maria nicht da.


8


Er hat keine Lust, jetzt ins Hotel zu gehen. Er geht durch die Stra?en von Haidhausen. Am Pariser Platz ist ein Eiscafe. Er setzt sich an einen der Tische, die auf dem Burgersteig stehen. Er bestellt ein gro?es gemischtes Eis. Muller liebt diese Eisbecher. Fruher hat er oft Eis gegessen. Heute muss er ein bisschen aufpassen. Eis macht dick, und sein Bauch ist schon gro? genug.

Auf der anderen Seite vom Pariser Platz ist ein McDonald's. Muller hasst Hamburger. Er versteht nicht, wie ein Mensch so etwas essen kann. Er betrachtet die Leute, die ins McDonald's gehen. Einige Jugendliche, einige Kinder. Und eine junge Frau; schwarze Lederjacke, schwarze Stiefel, enge Jeans, Sonnenbrille.

«Sieht aus wie eine Rocksangerin», denkt Muller. Die Haare sind lang und verstecken das Gesicht. Vor dem Eingang von McDonald's bleibt sie stehen und sieht nach links und rechts. Jetzt erkennt Muller die Frau. Es ist Maria! In den Ledersachen konnte er sie nicht sofort erkennen. Warum hat sie sich so komisch angezogen? Muller will ihren Namen rufen, aber in diesem Moment fahrt ein Motorrad uber den Platz. Der Fahrer halt vor Maria. Er macht seine Lederjacke auf und nimmt etwas aus einer Innentasche. Er gibt es Maria. Sie steckt es in ihre Jacke. Der Motorradfahrer gibt Gas und fahrt schnell weg.

Muller ist jetzt nicht mehr der alte Freund, der eine alte Liebe sucht, sondern nur noch Privatdetektiv. Er will Maria folgen. Er steht auf, geht uber den Platz. Maria ist ins McDonald's gegangen. Langsam nahert er sich dem Hamburger-Laden. Er geht rein. Maria ist nicht da. «Die Toilette», denkt er.

«Sie muss gleich wieder da sein.» Er holt sich einen dieser schrecklichen Hamburger und wartet. Doch Maria bleibt auf der Toilette. Oder? Nach funf Minuten fragt er eine junge Frau, die gerade aus der Toilette kommt:

«Haben Sie eine junge Frau in einer schwarzen Lederjacke gesehen? Sie muss auf der Toilette sein!»

Das Madchen schuttelt den Kopf: «Da ist niemand!»

«Mist, ich Anfanger! Wahrscheinlich hat sie mich gesehen und ist durch die Hintertur weggegangen.» Muller ist sauer. Er schenkt seinen Hamburger dem jungen Madchen und geht auf die Stra?e. Naturlich ist Maria nicht da.


Heute muss ich ein bisschen aufpassen.

Eis macht dick, und mein Bauch ist schon gro? genug.

Ich hasse Hamburger.

Ich verstehe nicht, wie ein Mensch so etwas essen kann.

Warum hat sie sich so komisch angezogen?

Sie muss gleich wieder da sein.

Da ist niemand!

Mist!


9


Montag fruh (в понедельник утром) ruft Muller in Berlin an (звонит, anrufen). Seine Sekretarin ist im Buro. «Bea, ich brauche Ihre Hilfe (нужна ваша помощь). Ich muss alles (всё) uber Maria Hintersberger wissen. Sie ist 38 Jahre alt. Ihre heutige (нынешний) Adresse wei? ich nicht. Ihre Eltern (родители) wohnten (проживали) vor 20 Jahren (20 лет назад) in Garmisch in der Alpspitzstra?e. Wenn Sie sie erreichen (дозвонитесь: «достигнете»), sagen Sie einen schonen Gruss von mir (привет от меня). Vielleicht erinnern sie sich an mich (помнят меня). Maria soll angeblich (видимо, по ее словам) eine Boutique in Berlin haben.»

«In Ordnung (в порядке = ладно), ich versuche es (попытаюсь). Heute ist hier im Buro sowieso (так или иначе, все равно) nichts los (ничего не происходит). Rufen Sie mich in ein paar Stunden (через несколько часов) wieder an.»


Gegen Mittag ruft Muller wieder in Berlin an.

«Tja (ну), Herr Muller, ich habe eine Menge Sachen erfahren (массу вещей узнала).»

«Erzahlen Sie (расскажите)!»

«Also (итак), ich hab' mit der Mutter telefoniert. Sie sagt, ihre Tochter macht ihr gro?e Sorgen (заботы). Sie war einige Jahre verheiratet (замужем), jetzt ist sie geschieden (разведена). Sie ist viel gereist (путешествовала, разъезжала), war in Sudamerika, in ganz (во всей) Europa, in Asien. Was sie genau (точно) macht, wei? niemand. Wo sie jetzt ist, wei? auch niemand. Aber ihre Mutter hat sich sofort (тут же, сейчас же) an Sie erinnert. Sie hat auch gefragt, wie es Ihnen geht.»

«Schon gut (уж хорошо = ну ладно), schon gut. Was machen Sie heute Nachmittag, Bea?»

«Na ja, ich wollte... das Wetter (погода) ist so schon hier, ich wollte eigentlich an den Wannsee, wenn Sie einverstanden (согласны) sind.»

«Horen Sie gut zu (послушайте меня внимательно), Bea. Zuerst (сначала) gehen Sie zu Kommissar Schweizer.»

«Was? Zu dem Glatzkopf (к лысой голове, m, die Glatze – лысина)? Was soll ich da (что я там должна делать = что мне там делать, это еще зачем)?»

«Er soll Informationen besorgen (обеспечить, добыть). Passen Sie auf (будьте внимательны, aufpassen): In meiner Wohnung (квартире) – den Schlussel finden (ключ найдете) Sie in meinem Schreibtisch (в письменном столе, m) – liegt (лежит) ein Foto von Maria Hintersberger. Das Foto ist in einem Regal (на полке, n) im Wohnzimmer (в гостиной).»

«Oh!»

«Sie nehmen das Foto und zeigen (покажете) es Schweitzer. Vielleicht wei? er mehr als wir. Ich rufe heute Nachmittag wieder an.»


9


Montag fruh ruft Muller in Berlin an. Seine Sekretarin ist im Buro. «Bea, ich brauche Ihre Hilfe. Ich muss alles uber Maria Hintersberger wissen. Sie ist 38 Jahre alt. Ihre heutige Adresse wei? ich nicht. Ihre Eltern wohnten vor 20 Jahren in Garmisch in der Alpspitzstra?e. Wenn Sie sie erreichen, sagen Sie einen schonen Gruss von mir. Vielleicht erinnern sie sich an mich. Maria soll angeblich eine Boutique in Berlin haben.»

«In Ordnung, ich versuche es. Heute ist hier im Buro sowieso nichts los. Rufen Sie mich in ein paar Stunden wieder an.»


Gegen Mittag ruft Muller wieder in Berlin an.

«Tja, Herr Muller, ich habe eine Menge Sachen erfahren.»

«Erzahlen Sie!»

«Also, ich hab' mit der Mutter telefoniert. Sie sagt, ihre Tochter macht ihr gro?e Sorgen. Sie war einige Jahre verheiratet, jetzt ist sie geschieden. Sie ist viel gereist, war in Sudamerika, in ganz Europa, in Asien. Was sie genau macht, wei? niemand. Wo sie jetzt ist, wei? auch niemand. Aber ihre Mutter hat sich sofort an Sie erinnert. Sie hat auch gefragt, wie es Ihnen geht.»

«Schon gut, schon gut. Was machen Sie heute Nachmittag, Bea?»

«Na ja, ich wollte... das Wetter ist so schon hier, ich wollte eigentlich an den Wannsee, wenn Sie einverstanden sind.»

«Horen Sie gut zu, Bea. Zuerst gehen Sie zu Kommissar Schweizer.»

«Was? Zu dem Glatzkopf? Was soll ich da?»

«Er soll Informationen besorgen. Passen Sie auf: In meiner Wohnung – den Schlussel finden Sie in meinem Schreibtisch – liegt ein Foto von Maria Hintersberger. Das Foto ist in einem Regal im Wohnzimmer.»

«Oh!»

«Sie nehmen das Foto und zeigen es Schweitzer. Vielleicht wei? er mehr als wir. Ich rufe heute Nachmittag wieder an.»


Ich brauche Ihre Hilfe.

Wenn Sie sie erreichen, sagen Sie einen schonen Gruss von mir.

Vielleicht erinnern sie sich an mich.

In Ordnung, ich versuche es.

Heute ist hier im Buro sowieso nichts los.

Rufen Sie mich in ein paar Stunden wieder an.

Tja, Herr Muller, ich habe eine Menge Sachen erfahren.

Meine Tochter macht mir gro?e Sorgen.

Sie war einige Jahre verheiratet, jetzt ist sie geschieden.

Schon gut, schon gut.

Was machen Sie heute Nachmittag?

Wenn Sie einverstanden sind.

Horen Sie gut zu!

Passen Sie auf!


10


Inzwischen (между тем, тем временем) arbeitet Muller weiter an dem Fall (над случаем, происшествием, m = делом) «Peter von Hackers Tochter». Allerdings (однако) ohne Erfolg (без успеха, m). Uberall (всюду) die gleiche (та же самая, одна и та же) Reaktion. Die Leute sagen, der Vater soll sich um seine eigenen Angelegenheiten (о своих собственных делах) kummern (заботиться) und seine Tochter in Ruhe lassen (оставить в покое). Langsam (медленно = постепенно) hat Muller keine Lust mehr, die Tochter und den italienischen Schlagersanger zu suchen.


Am Nachmittag telefoniert er wieder mit Berlin. Aber es meldet sich (вызывается, отзывается = берет трубку) niemand.

Auch in Munchen ist das Wetter wunderbar (чудесна). Zu schon (слишком хороша), um noch weiter einen Schlagersanger und eine Fabrikantentochter zu suchen. Muller geht ins Hotel, duscht sich und bummelt (бродит, прогуливается) dann durch die Munchner Innenstadt (по центру города: «внутренний город»), Marienplatz, Stachus, Lenbachplatz. Er bummelt weiter bis zur Alten Pinakothek. Dort hangt eine der schonsten Gemaldesammlungen (одно из прекраснейших собраний картин) der klassischen Malerei (живописи, f) Europas. Aber das Wetter ist zu schon fur einen Museumsbesuch. Er geht lieber in einen kleinen Biergarten hinter dem Museum (за, позади). Hier treffen sich (встречаются) Kunstler (люди искусства), Filmemacher («делатели кино») und der Munchner Jet-Set (высших кругов общества /jet – самолет + set – слой /напр. общества/ (англ.) – люди, которые могут себе позволить «тусоваться» на эксклюзивных курортах/). Er mag keine Jet-Set-Leute, aber der Biergarten ist einfach wunderbar (просто чудесен).

Am Abend bekommt er Besuch («получает посещение», m) von Peter von Hacker. Herr Hacker hat einen Scheck dabei (при себе).

«Herr Muller, ich danke Ihnen, Sie haben mir sehr geholfen (помогли, helfen)!»

«Aber...»

«Schon gut, meine Tochter ist wieder zu Hause (снова дома). Wir haben zusammen gesprochen (поговорили вместе). Sie war sehr wutend (в ярости, die Wut – ярость), weil (потому что) ich einen Detektiv engagiert habe (нанял). Sie meint (считает), in einer Familie muss man (нужно) solche Probleme selbst losen (такие проблемы самим решать). Sie hat ja (ведь) auch Recht (права). Ich muss mir mehr Zeit fur meine Familie nehmen. Aber die Arbeit, die Arbeit. Na ja, Sie wissen ja, wie das so ist (как это есть на самом деле, как это бывает). Aber jetzt muss ich leider (к сожалению) gehen, ich habe einen Termin (назначенная деловая встреча, der Termin) – ich meine, ich gehe jetzt mit meiner Tochter in die Philarmonie! Also, nochmals (еще раз) vielen Dank. Hier ist Ihr Honorar. Ich hoffe (надеюсь), Sie sind zufrieden (довольны).»

Helmut Muller nimmt den Scheck. Sehr freundlich (любезен), dieser Herr von Hacker! Muller ist sehr froh (рад).


10


Inzwischen arbeitet Muller weiter an dem Fall «Peter von Hackers Tochter». Allerdings ohne Erfolg. Uberall die gleiche Reaktion. Die Leute sagen, der Vater soll sich um seine eigenen Angelegenheiten kummern und seine Tochter in Ruhe lassen. Langsam hat Muller keine Lust mehr, die Tochter und den italienischen Schlagersanger zu suchen.


Am Nachmittag telefoniert er wieder mit Berlin. Aber es meldet sich niemand.

Auch in Munchen ist das Wetter wunderbar. Zu schon, um noch weiter einen Schlagersanger und eine Fabrikantentochter zu suchen. Muller geht ins Hotel, duscht sich und bummelt dann durch die Munchner Innenstadt, Marienplatz, Stachus, Lenbachplatz. Er bummelt weiter bis zur Alten Pinakothek. Dort hangt eine der schonsten Gemaldesammlungen der klassischen Malerei Europas. Aber das Wetter ist zu schon fur einen Museumsbesuch. Er geht lieber in einen kleinen Biergarten hinter dem Museum. Hier treffen sich Kunstler, Filmemacher und der Munchner Jet-Set. Er mag keine Jet-Set-Leute, aber der Biergarten ist einfach wunderbar.

Am Abend bekommt er Besuch von Peter von Hacker. Herr Hacker hat einen Scheck dabei.

«Herr Muller, ich danke Ihnen, Sie haben mir sehr geholfen!»

«Aber...»

«Schon gut, meine Tochter ist wieder zu Hause. Wir haben zusammen gesprochen. Sie war sehr wutend, weil ich einen Detektiv engagiert habe. Sie meint, in einer Familie muss man solche Probleme selbst losen. Sie hat ja auch Recht. Ich muss mir mehr Zeit fur meine Familie nehmen. Aber die Arbeit, die Arbeit. Na ja, Sie wissen ja, wie das so ist. Aber jetzt muss ich leider gehen, ich habe einen Termin – ich meine, ich gehe jetzt mit meiner Tochter in die Philarmonie! Also, nochmals vielen Dank. Hier ist Ihr Honorar. Ich hoffe, Sie sind zufrieden.»

Helmut Muller nimmt den Scheck. Sehr freundlich, dieser Herr von Hacker! Muller ist sehr froh.


Ohne Erfolg.

Uberall die gleiche Reaktion.

Sich um seine eigenen Angelegenheiten kummern.

In Ruhe lassen.

Der Biergarten ist einfach wunderbar!

Am Abend bekommen wir Besuch.

Herr Muller, ich danke Ihnen, Sie haben mir sehr geholfen!

In einer Familie muss man solche Probleme selbst losen.

Ich muss mir mehr Zeit fur meine Familie nehmen.

Na ja, Sie wissen ja, wie das so ist.

Aber jetzt muss ich leider gehen, ich habe einen Termin.

Also, nochmals vielen Dank.

Ich hoffe, Sie sind zufrieden.


11


Am nachsten Morgen gegen 9 Uhr klingelt das Telefon in seinem Hotelzimmer. Muller ist noch ganz mude (совсем уставший). Gestern abend nach dem Essen (после еды, n) war er in Schwabing in einer Musikkneipe (в музыкальной пивной), die bis 3 Uhr geoffnet hat (открыта) – eine der wenigen (одна из немногих) Kneipen in Munchen, die nicht schon um 1 Uhr schlie?en (закрываться) mussen.

«Hallo Herr Muller, guten Morgen, es gibt viele Neuigkeiten (новостей).» Bea Brauns Stimme klingt frohlich (звучит радостно).

«Guten Morgen, erzahlen Sie! Was gibt's? Hat Kommissar Schweitzer etwas rausgekriegt (разузнал: «получил наружу»)?»

«Also: Der Kommissar war sehr freundlich. Er hat sehr viel herausgefunden (разузнал: «нашел наружу»): Maria Hintersberger, alias (по-другому) «Mara», ist oder war die Chefin einer Diebesbande (воровской банды, der Dieb – вор), die sich auf Diamanten (на бриллиантах, der Diamant, m) spezialisiert hat. Die Bande arbeitet in ganz Europa. Vorgestern (позавчера) hat sie einen besonders (особенно) gro?en Coup (читается: ку) gelandet (крупную операцию провернула: «большой удар приземлила»). Der «blaue Lotus», einer der schonsten Diamanten aus der Sammlung (из коллекции) der Opernsangerin Thea Colettra in Munchen, ist verschwunden (пропал, verschwinden). Die Polizei glaubt, dass Maria Hintersberger und ihre Bande die Tater sind (те, кто сделал, преступники, tun – делать, die Tat – деяние, die Straftat – преступление).

«Sie ist Bandenchefin?»

«Jedenfalls (во всяком случае) sagt das Kommissar Schweitzer. Es kann auch sein (может также быть), dass sie jetzt allein (одна) arbeitet. Die Polizei sucht sie jedenfalls schon seit 2 Jahren (вот уже 2 года как).»

«Noch etwas (еще что-то)?»

«Nein, eigentlich nicht. Doch. Kommissar Schweitzer hat mich zum Essen eingeladen (пригласил, einladen)! Er ist wirklich (действительно) sehr nett (мил). Er hat ubrigens (кстати, помимо того) gefragt (спросил), in welchem Hotel Sie wohnen. Ich habe gesagt, das ist doch (же) o.k., oder?»

«Ja, ja, naturlich. Aber Sie gehen doch nicht mit diesem Menschen essen?»

«Ach, ich wei? noch nicht. Warum nicht...»


11


Am nachsten Morgen gegen 9 Uhr klingelt das Telefon in seinem Hotelzimmer. Muller ist noch ganz mude. Gestern abend nach dem Essen war er in Schwabing in einer Musikkneipe, die bis 3 Uhr geoffnet hat – eine der wenigen Kneipen in Munchen, die nicht schon um 1 Uhr schlie?en mussen.

«Hallo Herr Muller, guten Morgen, es gibt viele Neuigkeiten.» Bea Brauns Stimme klingt frohlich.

«Guten Morgen, erzahlen Sie! Was gibt's? Hat Kommissar Schweitzer etwas rausgekriegt?»

«Also: Der Kommissar war sehr freundlich. Er hat sehr viel herausgefunden: Maria Hintersberger, alias «Mara», ist oder war die Chefin einer Diebesbande, die sich auf Diamanten spezialisiert hat. Die Bande arbeitet in ganz Europa. Vorgestern hat sie einen besonders gro?en Coup gelandet. Der «blaue Lotus», einer der schonsten Diamanten aus der Sammlung der Opernsangerin Thea Colettra in Munchen, ist verschwunden. Die Polizei glaubt, dass Maria Hintersberger und ihre Bande die Tater sind.

«Sie ist Bandenchefin?»

«Jedenfalls sagt das Kommissar Schweitzer. Es kann auch sein, dass sie jetzt allein arbeitet. Die Polizei sucht sie jedenfalls schon seit 2 Jahren.»

«Noch etwas?»

«Nein, eigentlich nicht. Doch. Kommissar Schweitzer hat mich zum Essen eingeladen! Er ist wirklich sehr nett. Er hat ubrigens gefragt, in welchem Hotel Sie wohnen. Ich habe gesagt, das ist doch o.k., oder?»

«Ja, ja, naturlich. Aber Sie gehen doch nicht mit diesem Menschen essen?»

«Ach, ich wei? noch nicht. Warum nicht...»


Diese Kneipe hat bis 3 Uhr geoffnet.

Es gibt viele Neuigkeiten.

Erzahlen Sie! Was gibt's?

Haben Sie etwas rausgekriegt?

Ich habe sehr viel herausgefunden.

Vorgestern hat sie einen besonders gro?en Coup gelandet.

Es kann auch sein, dass sie jetzt allein arbeitet.

Noch etwas?

Kommissar Schweitzer hat mich zum Essen eingeladen!

Er ist wirklich sehr nett.


12


«Auch das noch (также и это еще = этого еще не хватало)», denkt Muller, «jetzt geht meine Sekretarin auch noch mit diesem Kommissar zum Essen.» Er steht auf und geht duschen. Kaum (едва только) steht er unter der Dusche, klingelt das Telefon schon wieder. Es ist Kommissar Schweitzer.

«Ich habe von Ihrer Sekretarin erfahren (узнал, erfahren – узнавать) – ubrigens eine sehr nette und sympathische Person – dass Sie mit Maria Hintersberger alias «Mara» befreundet sind (дружны).»

«Das war mal (это было как-то раз, когда-то) vor 20 Jahren.»

«Jedenfalls brauche ich Ihre Auskunft (нужна ваша справка, Ваши показания). Was wissen Sie vom Diebstahl (о краже, m, stehlen – красть) des 'Blauen Lotus'?»

«Ich? Nichts (ничего)! Wieso (как так = а что такое)?»

«Wirklich (действительно) nichts? Interessant! Der Diamant wurde vorgestern aus dem Hotelzimmer der Sangerin gestohlen (был украден). Und wissen Sie, in welchem Hotel?»

«Nein, keine Ahnung (не имею никакого представления: «предчувствия»)!»

«Aus dem Pentahotel in Munchen! Also aus dem Hotel, in dem Sie seit vorgestern wohnen! Ich bin beauftragt (мне поручено), Sie zu vernehmen (допросить). Sie bleiben im Hotel, bis (до тех пор, пока) ich komme! Ich nehme das nachste Flugzeug, um 12 Uhr bin ich da.»


Muller geht in die Empfangshalle (приемный зал; empfangen – принимать; der Empfang – прием) des Hotels. Uberall sind Polizisten, Fotographen, Journalisten. Der Empfangschef ruft ihn: Herr Muller, hier ist wieder ein Brief von der jungen Dame!»


Mein Liebster (дорогой: «дражайший»)!

Warum musste es diese Hotel sein (и почему это должен был быть именно этот отель = жаль, что так вышло)? Es gibt doch so viele schone Hotels und Restaurants auf der Welt (в мире)! Wenn Du diesen Brief liest (когда будешь читать), bin ich auf dem Weg (в пути) nach Brasilien. Wie war's (как насчет) mit einem schonen Cocktail an der Copa Cabana – kommst Du?

Ich kusse (целую) Dich... M.


12


«Auch das noch», denkt Muller, «jetzt geht meine Sekretarin auch noch mit diesem Kommissar zum Essen.» Er steht auf und geht duschen. Kaum steht er unter der Dusche, klingelt das Telefon schon wieder. Es ist Kommissar Schweitzer.

«Ich habe von Ihrer Sekretarin erfahren – ubrigens eine sehr nette und sympathische Person – dass Sie mit Maria Hintersberger alias «Mara» befreundet sind.»

«Das war mal vor 20 Jahren.»

«Jedenfalls brauche ich Ihre Auskunft. Was wissen Sie vom Diebstahl des 'Blauen Lotus'?»

«Ich? Nichts! Wieso?»

«Wirklich nichts? Interessant! Der Diamant wurde vorgestern aus dem Hotelzimmer der Sangerin gestohlen. Und wissen Sie, in welchem Hotel?»

«Nein, keine Ahnung!»

«Aus dem Pentahotel in Munchen! Also aus dem Hotel, in dem Sie seit vorgestern wohnen! Ich bin beauftragt, Sie zu vernehmen. Sie bleiben im Hotel, bis ich komme! Ich nehme das nachste Flugzeug, um 12 Uhr bin ich da.»


Muller geht in die Empfangshalle des Hotels. Uberall sind Polizisten, Fotographen, Journalisten. Der Empfangschef ruft ihn: Herr Muller, hier ist wieder ein Brief von der jungen Dame!»


Mein Liebster!

Warum musste es diese Hotel sein? Es gibt doch so viele schone Hotels und Restaurants auf der Welt! Wenn Du diesen Brief liest, bin ich auf dem Weg nach Brasilien. Wie war's mit einem schonen Cocktail an der Copa Cabana – kommst Du?

Ich kusse Dich... M.


Auch das noch!

Keine Ahnung!

Wie war's mit einem schonen Cocktail?


Ferien bei den Freunden


«Reisen bildet» (Humboldt) (Путешествия учат: «образовывают».)


Die Hauptpersonen dieser Geschichte sind:

Helmut Muller, Privatdetektiv, freut sich auf den Urlaub an der Costa Brava.

Bea Braun, seine Sekretarin, freut sich auf eine Woche ohne ihren Chef.

Felix Neumann, Restaurantbesitzer in Spanien und alter Freund Mullers, keimt gute Kochrezepte und wei? auch sonst viel.

Petra Krause, Berliner Versicherungsagentin, legt ihr erspartes Geld in Immobilien in Spanien an. Aber das ist keine gute Idee.

Johann Basedow hat eine gute Idee, wie man schnell Geld verdienen kann. Sein Freund

Carlos Montana hilft ihm dabei. Aber die beiden haben diesmal Pech.


1


«Mist (навоз, дерьмо, m), Mist, Mist! Wo ist denn dieser Ordner (папка, m) vom Fall (случай, уголовное дело, m) Schlachter? Also wirklich (действительно)... Bea!... Bea!... Bea! BEAAAA!»

Die Tur zu Helmut Mullers Buro geht auf (открывается), Bea Braun, seine Sekretarin, kommt ins Zimmer.

«Was ist denn los (что же случилось), Chef? Sie haben heute aber schlechte Laune (ну и плохое же у Вас настроение, f)!»

«Wieso schlechte Laune? Ich finde einfach diesen Ordner zum Fall Schlachter nicht. Das Finanzamt (финансовая служба = фининспекция) hat geschrieben, dass unsere Papiere (бумаги, документы, das Papier) nicht in Ordnung sind. Jetzt muss ich alles nochmal machen (еще раз). So ein Mist!»

«Aber, aber! Das ist doch kein Problem. Ich finde, Sie haben schlechte Laune, und das ist alles. Der Ordner ist bei mir. Ich hole ihn gleich (сейчас: «сразу» принесу).»


Bea geht in ihr Zimmer. Das Telefon klingelt. Muller nimmt den Horer ab (снимает трубку) und meldet sich (отзывается, вызывается):

«Buro Muller, guten Tag!... Wer?... Na sowas (ну и дела)! Wie geht es dir?... Ja, ja... Wie?... Wo?... Das ist sehr nett von dir (мило с твоей стороны), aber wei?t du, die Arbeit, die Arbeit... Na,ja, vielleicht hast du Recht (возможно ты прав)... Und wie komme ich dahin (как я туда доберусь)?... Barcelona? Und du holst mich dann am Flughafen ab (встретишь: «заберешь», abholen)? Mensch, prima! Was? 25 Grad im Schatten (в тени, m)? Wassertemperatur 22 Grad? Felix, Felix, ich glaube wirklich, ich mache ein paar Tage Urlaub. Hor zu, ich ruf dich in den nachsten Tagen nochmal an. Nein, nein, ehrlich (честно), versprochen (обещаю: «обещано», versprechen – обещать)! O.k. bis dann (пока)... Ja, mach ich, tschus, mein Lieber!»

Helmut Muller legt den Horer auf die Gabel (на вилку).

«Wissen Sie, wer gerade angerufen hat, Bea? Naturlich wissen Sie es nicht. Das war mein alter Freund Felix Neumann. Wir haben vor vielen Jahren mal in einer Studentenkneipe (в пивной) gearbeitet. Er als Koch (поваром: «как повар») und ich als Kellner (официантом). Und wissen Sie, wo der jetzt ist? In Spanien! Deutsches Spezialitatenrestaurant (Spezialitaten – блюда, свойственные какой-либо местности или стране) an der Costa Brava! Sein eigenes Restaurant (свой собственный)! Ich werde hinfliegen! Ich mache Urlaub, jawohl (конечно, вот именно, вот так)! Na, wie finden Sie das, Bea?»

«Ich glaube, das ist eine sehr gute Idee, Chef. Sie haben Urlaub dringend (срочно, крайне) notig (необходимо). Und ich habe dann auch ein bisschen mehr Ruhe (покой) hier, wenn Sie nicht da sind. Wann fahren Sie?»

«Samstag oder Sonntag. Mal sehen (посмотрим), ob ich ein billiges Ticket kriege (получу ли), Charterfluge musste es doch noch geben (должны бы иметься). Welcher Tag ist heute?»

«Heute ist Mittwoch, der funfte Oktober, Chef. Neunzehnhundert...»

«Also bitte, Bea, das wei? ich selber, welches Jahr wir haben.»

«Na ja, bei Ihnen wei? man nie (с Вами никогда не знаешь)! Ubrigens, hier ist die Akte (папка) Schlachter.» Bea gibt ihm einen blauen Aktenordner.

«Wie? Was soll ich damit (что я должен с этим = зачем мне это)? Ach so, ja, das Finanzamt. Ach, heute habe ich keine Lust mehr. Ich glaube, ich gehe mal zu unserem Reiseburo. Mal sehen, ob die einen gunstigen (благоприятный = дешевый, со скидкой, die Gunst – благосклонность; одолжение) Flug haben. Morgen ist ja auch noch ein Tag!»


Muller nimmt seinen Mantel (пальто) vom Haken (с крючка, m), verabschiedet sich (прощается) von seiner Sekretarin und geht die Treppe hinab (вниз по лестнице) auf die Stra?e.

Es regnet. Schnell geht er die paar Schritte (несколько шагов, m) zum Reiseburo «UPTOURS» in der Richard-Wagner-Stra?e. Mit dieser Firma arbeitet er schon seit Jahren (вот уже несколько лет) zusammen. Manchmal muss er fur seine Recherchen (розыски, читается решeршен) auch Berlin verlassen (покидать) und nach Munchen, Koln, Hamburg oder in andere deutsche Stadte fliegen. Manchmal sogar ins Ausland (иногда даже за границу). Normalerweise (обычно) mag er das uberhaupt nicht (вообще не любит), denn Muller hat schreckliche Angst (ужасный страх) vorm Fliegen («перед летанием»). Allein der Gedanke (одна только мысль) an Start und Landung! Furchterlich (ужасно, die Furcht – страх, боязнь)!

Als Muller das Reiseburo verlasst, ist er sehr zufrieden (доволен). Einen Subersparpreis (сверхэкономную цену = со скидкой, sparen – экономить) haben sie ihm dort genannt (назвали). Hin und zuruck fur 699 DM. Der einzige Nachteil (единственный недостаток, минус) dabei (при этом) ist, dass die Maschine in Mailand zwischenlanden muss (сделать промежуточную посадку), um dort weitere (дальнейших = еще) Passagiere aufzunehmen (принять). Also zweimal Starten und Landen! Aber dafur (зато) eine Menge Geld (масса денег) gespart (сэкономлено)!


1


«Mist, Mist, Mist! Wo ist denn dieser Ordner vom Fall Schlachter? Also wirklich... Bea!... Bea!... Bea! BEAAAA!»

Die Tur zu Helmut Mullers Buro geht auf, Bea Braun, seine Sekretarin, kommt ins Zimmer.

«Was ist denn los, Chef? Sie haben heute aber schlechte Laune!»

«Wieso schlechte Laune? Ich finde einfach diesen Ordner zum Fall Schlachter nicht. Das Finanzamt hat geschrieben, dass unsere Papiere nicht in Ordnung sind. Jetzt muss ich alles nochmal machen. So ein Mist!»

«Aber, aber! Das ist doch kein Problem. Ich finde, Sie haben schlechte Laune, und das ist alles. Der Ordner ist bei mir. Ich hole ihn gleich.»


Bea geht in ihr Zimmer. Das Telefon klingelt. Muller nimmt den Horer ab und meldet sich:

«Buro Muller, guten Tag!... Wer?... Na sowas! Wie geht es dir?... Ja, ja... Wie?... Wo?... Das ist sehr nett von dir, aber wei?t du, die Arbeit, die Arbeit... Na,ja, vielleicht hast du Recht... Und wie komme ich dahin?... Barcelona? Und du holst mich dann am Flughafen ab? Mensch, prima! Was? 25 Grad im Schatten? Wassertemperatur 22 Grad? Felix, Felix, ich glaube wirklich, ich mache ein paar Tage Urlaub. Hor zu, ich ruf dich in den nachsten Tagen nochmal an. Nein, nein, ehrlich, versprochen! O.k. bis dann... Ja, mach ich, tschus, mein Lieber!»

Helmut Muller legt den Horer auf die Gabel.

«Wissen Sie, wer gerade angerufen hat, Bea? Naturlich wissen Sie es nicht. Das war mein alter Freund Felix Neumann. Wir haben vor vielen Jahren mal in einer Studentenkneipe gearbeitet. Er als Koch und ich als Kellner. Und wissen Sie, wo der jetzt ist? In Spanien! Deutsches Spezialitatenrestaurant an der Costa Brava! Sein eigenes Restaurant! Ich werde hinfliegen! Ich mache Urlaub, jawohl! Na, wie finden Sie das, Bea?»

«Ich glaube, das ist eine sehr gute Idee, Chef. Sie haben Urlaub dringend notig. Und ich habe dann auch ein bisschen mehr Ruhe hier, wenn Sie nicht da sind. Wann fahren Sie?»

«Samstag oder Sonntag. Mal sehen, ob ich ein billiges Ticket kriege, Charterfluge musste es doch noch geben. Welcher Tag ist heute?»

«Heute ist Mittwoch, der funfte Oktober, Chef. Neunzehnhundert...»

«Also bitte, Bea, das wei? ich selber, welches Jahr wir haben.»

«Na ja, bei Ihnen wei? man nie! Ubrigens, hier ist die Akte Schlachter.» Bea gibt ihm einen blauen Aktenordner.

«Wie? Was soll ich damit? Ach so, ja, das Finanzamt. Ach, heute habe ich keine Lust mehr. Ich glaube, ich gehe mal zu unserem Reiseburo. Mal sehen, ob die einen gunstigen Flug haben. Morgen ist ja auch noch ein Tag!»


Muller nimmt seinen Mantel vom Haken, verabschiedet sich von seiner Sekretarin und geht die Treppe hinab auf die Stra?e.

Es regnet. Schnell geht er die paar Schritte zum Reiseburo «UPTOURS» in der Richard-Wagner-Stra?e. Mit dieser Firma arbeitet er schon seit Jahren zusammen. Manchmal muss er fur seine Recherchen auch Berlin verlassen und nach Munchen, Koln, Hamburg oder in andere deutsche Stadte fliegen. Manchmal sogar ins Ausland. Normalerweise mag er das uberhaupt nicht, denn Muller hat schreckliche Angst vorm Fliegen. Allein der Gedanke an Start und Landung! Furchterlich!

Als Muller das Reiseburo verlasst, ist er sehr zufrieden. Einen Subersparpreis haben sie ihm dort genannt. Hin und zuruck fur 699 DM. Der einzige Nachteil dabei ist, dass die Maschine in Mailand zwischenlanden muss, um dort weitere Passagiere aufzunehmen. Also zweimal Starten und Landen! Aber dafur eine Menge Geld gespart!


Also wirklich...

Was ist denn los, Chef? Sie haben heute aber schlechte Laune!

So ein Mist!

Aber, aber! Das ist doch kein Problem.

Ich finde, Sie haben schlechte Laune, und das ist alles.

Der Ordner ist bei mir. Ich hole ihn gleich.

Das ist sehr nett von dir.

Na,ja, vielleicht hast du recht...

Und wie komme ich dahin?

Und du holst mich dann am Flughafen ab?

Mensch, prima!

Nein, nein, ehrlich, versprochen!

Bis dann!

Ja, mach ich.

Tschus, mein Lieber!

Na, wie finden Sie das?

Sie haben Urlaub dringend notig.

Welcher Tag ist heute?

Na ja, bei Ihnen wei? man nie!

Was soll ich damit?

Mal sehen, ob die einen gunstigen Flug haben.

Furchterlich!

Aber dafur eine Menge Geld gespart!


2


Als Muller am nachsten Morgen in sein Buro kommt, sitzt Bea Braun schon an ihrem Schreibtisch.

«Guten Morgen, Chef. Na, wie war's gestern im Reiseburo (ну как там вчера было)? Haben Sie was gefunden?»

«Guten Tag, Bea. Ja! Am Sonntag geht's los (начнется). Ich muss gleich den Felix anrufen. Er holt mich in Barcelona ab. Ach, ich freue mich (радуюсь) riesig (громадно) auf den Urlaub.»

«Prima, Chef.»


2


Als Muller am nachsten Morgen in sein Buro kommt, sitzt Bea Braun schon an ihrem Schreibtisch.

«Guten Morgen, Chef. Na, wie war's gestern im Reiseburo? Haben Sie was gefunden?»

«Guten Tag, Bea. Ja! Am Sonntag geht's los. Ich muss gleich den Felix anrufen. Er holt mich in Barcelona ab. Ach, ich freue mich riesig auf den Urlaub.»

«Prima, Chef.»


Na, wie war's gestern?

Am Sonntag geht's los.

Ach, ich freue mich riesig auf den Urlaub.


3


Endlich (наконец-то)! Freitag Nachmittag. Die letzten Tage waren schrecklich. Bea Braun hat viel mit ihm gearbeitet. Aber jetzt ist Schluss (но теперь конец, m = теперь все, с этим покончено). Jetzt sitzt er mit Bea in seinem Buro und trinkt Kaffee.

«Also, Bea, wenn irgendwas passiert (что-либо случится), hier ist die Adresse von Felix. Telefon ist auch dabei (здесь: «при этом»).»

«Schon gut (ладно = уж хорошо), schon gut. Keine Sorge (никакой заботы = не волнуйтесь).» Bea freut sich. Eine Woche ohne Helmut Muller ist wunderbar.


3


Endlich! Freitag Nachmittag. Die letzten Tage waren schrecklich. Bea Braun hat viel mit ihm gearbeitet. Aber jetzt ist Schluss. Jetzt sitzt er mit Bea in seinem Buro und trinkt Kaffee.

«Also, Bea, wenn irgendwas passiert, hier ist die Adresse von Felix. Telefon ist auch dabei.»

«Schon gut, schon gut. Keine Sorge.» Bea freut sich. Eine Woche ohne Helmut Muller ist wunderbar.


Endlich!

Aber jetzt ist Schluss.

Keine Sorge!


4


«Letzter Aufruf (последний вызов) fur die Passagiere des Fluges VIVA AIR nach Mailand (Милан) und Barcelona. Bitte zum Ausgang (к выходу, m) 15. Passagiere VIVA AIR bitte zum Ausgang 15.»


Als Muller am Abfertigungsschalter (у окошка, m для улаживания формальностей, связанных с поездкой) steht und seinen Flugschein (билет на самолет) zeigt, sagt die Angestellte (служащий-женщина) von VIVA AIR zu ihm: «Guten Tag, Herr Muller. Wir haben erfahren (узнали, erfahren – узнавать), dass in Mailand Nebel ist (туман, m). Wir mussen mit dem Abflug (с вылетом, m) noch warten. In etwa einer halben Stunde (примерно через полчаса) bekommen wir neue Informationen.»


Aus der halben Stunde wird naturlich eine Stunde, dann noch eine Stunde. Inzwischen (между тем) ist es halb funf.

Muller hat seit dem Fruhstuck nichts gegessen und hat furchterlichen Hunger. Als er beschlie?t (решает), den Warteraum (зал ожидания: warten – ждать + der Raum – помещение) zu verlassen und ins Flughafen-Restaurant zu gehen, kommt die Durchsage (объявление по громкоговорителю):

«Meine Damen und Herren, die Maschine ist bereit zum Einsteigen (готова к посадке пассажиров). Bitte zeigen Sie beim Verlassen (покидая: «при покидании») des Warteraums Ihre Bordkarte vor (предъявите). Wir wunschen einen angenehmen Flug (желаем приятного полета) und bitten die Verspatung zu entschuldigen (просим извинить за опоздание).»


Hungrig (голодный) folgt (следует) Muller den anderen Passagieren ins Flugzeug. Sein Platz ist ganz hinten (совсем сзади), vorletzte Reihe (предпоследний ряд), direkt neben (прямо возле) dem Motоr der DC 9. Muller ist zufrieden. Er hat in der Zeitung gelesen, dass die Platze hinten sicherer (надежнее) sind als vorne (чем спереди). Er hat beim Start naturlich furchterliche Angst.

Nach eineinhalb Stunden (спустя полтора часа) Flug hort Muller die Stimme (голос) des Flugkapitans aus dem Bordlautsprecher (из бортового громкоговорителя, m, laut – громко):

«Meine Damen und Herren. Es tut mir Leid (сожалею), Ihnen mitteilen zu mussen (что вынужден Вам сообщить), dass der Flughafen in Mailand wegen Nebel (из-за тумана) wieder geschlossen ist (закрыт, schlie?en). Wir hoffen jedoch (однако надеемся), im Laufe (в течение) der nachsten halben Stunde landen zu konnen...»


«Oh, nein! Und wenn wir nicht landen konnen?» fragt Muller die Stewardess.

«Dann werden wir wahrscheinlich woanders landen (где-нибудь в другом месте приземлимся). Keine Sorge, runter (вниз) kommen wir bestimmt (наверняка)!»


Nach der Landung mussen alle Passagiere aussteigen (выйти) und durch die Zollkontrolle (таможенный контроль). Wer nach Barcelona weiterfliegt, soll in den Transitraum, fordert eine Stewardess auf (побуждает = объявляет). Muller und etwa funfzig weitere Passagiere folgen der jungen Dame in VIVA AIR Uniform in einen Warteraum. Dort erklart (объясняет) sie den Reisenden (путешественникам):

«Meine Damen und Herren! Der Flughafen Mailand ist wegen Nebels endgultig geschlossen (окончательно закрыт). Kein Flugzeug kann heute mehr starten oder landen. VIVA AIR hat einen Bus organisiert, mit dem fahren wir nach Genua. Dort wartet eine andere Maschine, die Sie nach Barcelona bringt.»

«Aber, um Gottes willen (ради бога), wann kommen wir denn dann in Barcelona an (прибудем)?»

«Wo fahrt der Bus denn ab (отправляется)?»

«Wie lange dauert die Busfahrt (длится поездка)?»

«Wo kann ich mal telefonieren? Ich werde erwartet (меня ждут: «я ожидаем»)!»

Alle Passagiere sind sehr nervos. Muller schaut (глядит) auf seine Uhr. Es ist jetzt 20 Uhr. Seit einer halben Stunde ist sein freund Felix auf dem Flughafen in Barcelona.


4


«Letzter Aufruf fur die Passagiere des Fluges VIVA AIR nach Mailand und Barcelona. Bitte zum Ausgang 15. Passagiere VIVA AIR bitte zum Ausgang 15.»


Als Muller am Abfertigungsschalter steht und seinen Flugschein zeigt, sagt die Angestellte von VIVA AIR zu ihm: «Guten Tag, Herr Muller. Wir haben erfahren, dass in Mailand Nebel ist. Wir mussen mit dem Abflug noch warten. In etwa einer halben Stunde bekommen wir neue Informationen.»


Aus der halben Stunde wird naturlich eine Stunde, dann noch eine Stunde. Inzwischen ist es halb funf.

Muller hat seit dem Fruhstuck nichts gegessen und hat furchterlichen Hunger. Als er beschlie?t, den Warteraum zu verlassen und ins Flughafen-Restaurant zu gehen, kommt die Durchsage:

«Meine Damen und Herren, die Maschine ist bereit zum Einsteigen. Bitte zeigen Sie beim Verlassen des Warteraums Ihre Bordkarte vor. Wir wunschen einen angenehmen Flug und bitten die Verspatung zu entschuldigen.»


Hungrig folgt Muller den anderen Passagieren ins Flugzeug. Sein Platz ist ganz hinten, vorletzte Reihe, direkt neben dem Motоr der DC 9. Muller ist zufrieden. Er hat in der Zeitung gelesen, dass die Platze hinten sicherer sind als vorne. Er hat beim Start naturlich furchterliche Angst.

Nach eineinhalb Stunden Flug hort Muller die Stimme des Flugkapitans aus dem Bordlautsprecher:

«Meine Damen und Herren. Es tut mir Leid, Ihnen mitteilen zu mussen, dass der Flughafen in Mailand wegen Nebel wieder geschlossen ist. Wir hoffen jedoch, im Laufe der nachsten halben Stunde landen zu konnen...»


«Oh, nein! Und wenn wir nicht landen konnen?» fragt Muller die Stewardess.

«Dann werden wir wahrscheinlich woanders landen. Keine Sorge, runter kommen wir bestimmt!»


Nach der Landung mussen alle Passagiere aussteigen und durch die Zollkontrolle. Wer nach Barcelona weiterfliegt, soll in den Transitraum, fordert eine Stewardess auf. Muller und etwa funfzig weitere Passagiere folgen der jungen Dame in VIVA AIR Uniform in einen Warteraum. Dort erklart sie den Reisenden:

«Meine Damen und Herren! Der Flughafen Mailand ist wegen Nebels endgultig geschlossen. Kein Flugzeug kann heute mehr starten oder landen. VIVA AIR hat einen Bus organisiert, mit dem fahren wir nach Genua. Dort wartet eine andere Maschine, die Sie nach Barcelona bringt.»

«Aber, um Gottes willen, wann kommen wir denn dann in Barcelona an?»

«Wo fahrt der Bus denn ab?»

«Wie lange dauert die Busfahrt?»

«Wo kann ich mal telefonieren? Ich werde erwartet!»

Alle Passagiere sind sehr nervos. Muller schaut auf seine Uhr. Es ist jetzt 20 Uhr. Seit einer halben Stunde ist sein freund Felix auf dem Flughafen in Barcelona.


Es tut mir Leid.

Aber, um Gottes willen, wann kommen wir denn dann in Barcelona an?

Wo fahrt der Bus denn ab?

Wie lange dauert die Fahrt?

Wo kann ich mal telefonieren?

Ich werde erwartet!


5


«Tja (щелчок языком, выражающий, например, невозможность изменить ситуацию), da kann man nichts machen (тут ничего не поделаешь), das ist Schicksal (судьба, n).» Ein junger Mann will Muller trosten (утешить).

«Sie haben vielleicht Nerven (ну и нервы же у Вас)! Ich werde in Barcelona erwartet (меня ждут). Anschlie?end (затем) muss ich noch weiter, mit dem Auto. Ich bin gespannt (напряжен, натянут = в напряженном ожидании = мне интересно), wann ich heute im Bett (в постели, n) sein werde. Und au?erdem habe ich seit dem Fruhstuck nichts gegessen!»

«Na ja, aber Sie sind auch nicht der einzige (не единственный). Andere Passagiere haben auch Probleme. Ubrigens, ich hei?e Gerd, Gerd Achter. Mir ist egal (всё равно), wann wir ankommen (прибудем), ich will drei Monate in Spanien bleiben!»


Die Reisegruppe besteht (состоит) hauptsachlich (в основном, die Hauptsache – главная вещь, главное дело) aus Deutschen und Spaniern, auch einige Italiener sind jetzt dabei (при этом = тоже здесь, тоже участвуют). Die Deutschen stehen einzeln (поодиночке) oder zu zweit (вдвоем, парами) herum (вокруг, herumstehen – стоять вокруг или стоять просто так, без дела) und sprechen gar (вовсе) nicht oder nur sehr leise (тихо). Die Spanier haben inzwischen eine gro?e Gruppe gebildet (образовали) und diskutieren laut (громко). Muller versteht ein bisschen Spanisch. Die Spanier schimpfen (ругаются) auf die Organisation hier auf dem Mailander Flughafen. Auch die Italiener diskutieren laut in einer Gruppe und schimpfen auf die spanische Fluggesellschaft (ругают авиакомпанию, die Gesellschaft – общество, компания).

Eine Frau, die allein in einer Ecke sitzt (одна в углу), ist sehr nervos und liest die ganze Zeit irgendwelche Papiere (какие-то бумаги, документы). Sie schaut (смотрит) auch dauernd (постоянно, всё время) auf die Uhr und raucht eine Zigarette nach der anderen. Muller schatzt (оценивает, полагает), dass sie vielleicht vierzig Jahre alt ist. 'Sicherlich (наверняка) eine Geschaftsfrau (деловая женщина), die Arbeit mit Urlaub verbindet (связывает, соединяет)', denkt er.


5


«Tja, da kann man nichts machen, das ist Schicksal.» Ein junger Mann will Muller trosten.

«Sie haben vielleicht Nerven! Ich werde in Barcelona erwartet. Anschlie?end muss ich noch weiter, mit dem Auto. Ich bin gespannt, wann ich heute im Bett sein werde. Und au?erdem habe ich seit dem Fruhstuck nichts gegessen!»

«Na ja, aber Sie sind auch nicht der einzige. Andere Passagiere haben auch Probleme. Ubrigens, ich hei?e Gerd, Gerd Achter. Mir ist egal, wann wir ankommen, ich will drei Monate in Spanien bleiben!»


Die Reisegruppe besteht hauptsachlich aus Deutschen und Spaniern, auch einige Italiener sind jetzt dabei. Die Deutschen stehen einzeln oder zu zweit herum und sprechen gar nicht oder nur sehr leise. Die Spanier haben inzwischen eine gro?e Gruppe gebildet und diskutieren laut. Muller versteht ein bisschen Spanisch. Die Spanier schimpfen auf die Organisation hier auf dem Mailander Flughafen. Auch die Italiener diskutieren laut in einer Gruppe und schimpfen auf die spanische Fluggesellschaft.

Eine Frau, die allein in einer Ecke sitzt, ist sehr nervos und liest die ganze Zeit irgendwelche Papiere. Sie schaut auch dauernd auf die Uhr und raucht eine Zigarette nach der anderen. Muller schatzt, dass sie vielleicht vierzig Jahre alt ist. 'Sicherlich eine Geschaftsfrau, die Arbeit mit Urlaub verbindet', denkt er.


Tja, da kann man nichts machen, das ist Schicksal.

Sie haben vielleicht Nerven!

Ich bin gespannt, wann...

Mir ist egal, wann wir ankommen.


6


Um 21 Uhr fahrt der Bus nach Genua ab (отправляется). Die Italiener sitzen bei den Italienern, die Spanier bei den Spaniern, und die Deutschen sitzen bei den Deutschen. Eine Gruppe singt, eine Gruppe diskutiert und eine Gruppe ist ganz leise.

Auf dem Flughafen in Genua geht dann alles ganz schnell: Das Flugzeug der VIVA AIR fliegt sofort (тут же, сейчас же) ab (вылетает, abfliegen), und nach einer knappen Stunde (меньше чем через час, knapp – так мало, что едва хватает) landet die Reisegruppe auf dem «Aeroporto del Prat» in Barcelona.

Die Pass- und Zollkontrolle ist kein Problem. Am Ausgang (у выхода, m) sucht Helmut Muller seinen Freund Felix. Muller sucht eine Telefonzelle (телефонную будку). Er wahlt (набирает) die Nummer von Felix.

«?Diga!» (говорите – исп.)

«Wie bitte? ahm, ist da nicht Felix Neumann?»

«Ach, du bist es Helmut! Mensch, wo bist du denn? Immer noch in Mailand?»

«Wieso in Mailand? Ich...»

«Na, ich war am Flughafen und habe uber eine Stunde (больше часа) gewartet, und dann hat man mir gesagt, dass der Flug annulliert ist. Seit drei Stunden warte ich auf deinen Anruf (жду звонка)!»

«Was? Annulliert? Wir sind mit dem Bus nach Genua gefahren und dann hierher (сюда). Ich bin jetzt in Barcelona!»

«In Barcelona? Oh nein, und ich bin hier im Restaurant und kann nicht weg (не могу уйти). Was machen wir denn jetzt?»

«Wie weit ist es denn bis zu dir? Ich kann ja ein Taxi nehmen...»

«Oh, das ist sehr teuer (дорого). Bis hierher sind es uber 100 Kilometer. Warte mal... Pass auf (будь внимателен = послушай, aufpassen), ich glaube, es ist besser, du suchst dir ein Hotel, und morgen fruh (завтра утром) hole ich dich dann ab (за тобой заеду, abholen). Es tut mir wirklich Leid (действительно сожалею), aber eine andere Idee hab ich nicht.»

«Ist schon o.k. Nach dieser Reise ist es mir jetzt auch schon egal, wo ich schlafe. Machen wir das so. Ich suche ein Hotel und ruf dich morgen fruh an, was meinst du (что ты думаешь по этому поводу)?»

«Ich glaube, das ist das Beste (лучшее). Tut mir wirklich Leid, aber am Flughafen haben die mir gesagt, dass die Maschine aus Mailand nicht mehr kommt. Da bin ich dann nach Hause gefahren. Wirklich, so was Dummes (такое глупое = безобразие)!»

«Macht ja nichts (не беда), morgen fangt der Urlaub richtig an (начинается по-настоящему, anfangen). Ich freue mich (радуюсь) schon riesig (огромно, der Riese – великан). Also bis morgen. Tschus, Felix.»


Muller sucht sich ein Taxi. Der Taxifahrer setzt ihn vor dem «Hotel Colon» ab (ссаживает перед = довозит до), direkt im alten Zentrum von Barcelona. Muller hat gerade (как раз: «прямо») noch genug (достаточно) Peseten, um die Fahrt zu bezahlen (чтобы оплатить поездку).


Das Hotel ist schon, und auch sein Zimmer ist gut. Muller geht noch in die Hotelbar. Er mochte ein Bier trinken.

Au?er ihm (кроме него) ist nur noch eine Dame in der Bar. Aber das ist doch... tatsachlich (действительно, die Tatsache – факт), es ist die nervose Dame aus dem Flugzeug. Muller beschlie?t (решает, принимает решение), sie anzusprechen (с ней заговорить). Schlie?lich (в конце концов) ist es ein enormer Zufall (огромный случай, совпадение), wenn man jemanden nach so einer langen Reise hier wiedertrifft.

«Guten Abend. Ich sehe, Sie haben das gleiche Pech (неудачу: «смолу» – т.е. «вляпались») gehabt wie ich... Ach, entschuldigen Sie, mein Name ist Muller, Helmut Muller. Ich war im gleichen Flugzeug (в том же) wie Sie.»

«Oh, ja, tatsachlich. Ich habe nicht gleich erkannt (не сразу узнала, erkennen), aber ich erinnere mich (вспоминаю), ich habe Sie auch gesehen... Petra Krause, mein Name.»

«Angenehm (приятно). Na, das war eine richtige Odyssee (настоящая одиссея), was? Na, Hauptsache (главное: «главное дело»), wir sind angekommen.»


Muller und Frau Krause unterhalten sich (беседуют) ein bisschen. Schlie?lich (наконец) fragt er:

«Sind Sie eigentlich beruflich (по работе: «профессионально», der Beruf – профессия) oder privat hier, Frau Krause?»

«Ach, eigentlich (собственно говоря) weder noch (ни то, ни другое: «ни – ни»). Oder besser: sowohl als auch (как – так и). Warum soll ich es Ihnen nicht erzahlen? Es ist eine ziemlich (довольно) dumme Geschichte (глупая история). Das hei?t (это значит), ich war dumm. Na ja, also: Vor zwei Monaten habe ich eine Anzeige (объявление) in der 'Morgenpost' gelesen. Hier, ich habe sie immer bei mir (с собой):


Spanien. Einmalig (единственно в своем роде, уникально) gunstiges Angebot (благоприятное = выгодное предложение)! Ferienappartements mit hoher Rendite (с высокими процентами дохода). Ideales Anlageobjekt (объект вложения денег; das Geld anlegen – вкладывать деньги). 2 Zi.App. nur 215.000 DM. Vermietung (сдача в наем, f, vermieten – сдавать) garantiert pro Monat 2000DM. Tel. 0034 2551179


Ich hatte gerade eine kleine Erbschaft (наследство, erben – наследовать) gemacht, und etwas Erspartes (сэкономленное) hatte ich auch. Ich wollte ein Appartement kaufen, ein paar Jahre vermieten (сдать в наем) und dann spater einmal, so fur mich, wenn ich alt bin, als Altersruhesitz (место, куда можно удалиться на покой в старости, m, das Alter – возраст).»

«Eine gute Idee, finde ich. Das ist doch nichts Dummes (ничего глупого = вовсе не глупо).»

«Ich rief also sofort an. Am Telefon war ein sehr freundlicher Herr (дружелюбный, любезный). Er sagte, dass seine Agentur selbstverstandlich (конечно, само собой разумеется) den Flug bezahlt (оплатит), damit (чтобы) ich das Appartement auch besichtigen kann (смогла осмотреть). Er hat mich dann hier in Barcelona am Flughafen abgeholt. Mit einem Wagen fuhren wir dann nach Playa de Aro, das ist etwa 100 Kilometer nordlich von Barcelona (севернее, der Norden – север). Dort zeigte er mir (показал) auch verschiedene (различные) Appartements. Alles sehr hubsch (красиво). Ich war sehr begeistert (в восторге, заинтересован: «воодушевлен», der Geist – дух, begeistern – воодушевлять, приводить в восторг).»

«Und wo ist das Problem?» Helmut Muller ist jetzt ganz neugierig (любопытен = заинтригован, gierig – жадный, алчный).

«Das Problem? Das kommt schon noch. Interessiert Sie die Geschichte uberhaupt (вообще)?»

«Ja, ja! Erzahlen Sie weiter!»

«Na gut. Also, ich wollte kaufen. Wir verabredeten uns (договорились о встрече) fur den 20. Dezember, also vor drei Wochen, in Barcelona. Wieder holte mich der freundliche Herr ab, und wir fuhren ins Stadtzentrum von Barcelona. Dieser Herr, er hei?t ubrigens Basedow, brachte mich (привез, привел, bringen – приносить; привозить) in ein Buro und stellte mich einem anderen Herrn vor (представил). Dieser Herr war ein Notar (нотариус, der Notar). Dann habe ich den Vertrag (договор) unterschrieben (подписала, unterschreiben) und in bar (наличными) die 215.000 DM bezahlt.»

«Warum denn das? Das ist aber sehr gefahrlich (опасно, die Gefahr – опасность)!»

«Der Herr Basedow sagte mir, dass wir dadurch (этим самым: «через это») Steuern (налоги, die Steuer) sparen (сэкономим) und auch Notargebuhren (налоги за нотариальные услуги, die Gebuhr).»

«Na, auf jeden Fall (в любом случае) haben Sie jetzt ein schones Appartement.»

«Eben nicht (как раз нет). Die beiden (оба) Herren sagten mir, dass sie auch den Mietvertrag (договор о сдаче в наем) fertig machen (подготовят: «сделают готовым, законченным») und mir dann alle Dokumente nach Berlin schicken (вышлют).»

«Und?»

«Seitdem (с тех пор) habe ich nichts mehr von denen (от них) gehort. Ich habe dann jeden Tag die Telefonnummer aus der Anzeige angerufen, aber es meldete sich niemand. Den Notar gibt es auch nicht. Die Adresse in dem Vertrag existiert gar nicht (вовсе не существует).»

«Donnerwetter (черт побери: «громовая погода»), Frau Krause, das ist aber wirklich Pech (действительно неудача)!»

«Mein ganzes Geld habe ich verloren (потеряла, verlieren). Alles ist weg (все пропало: «прочь»). Ich bin so verzweifelt (в отчаянии, der Zweifel – сомнение)!» Frau Krause muss weinen (должна плакать = не может удержаться от слез).

«Ja, Frau Krause, was wollen Sie denn nun (теперь) machen?»

«Ich suche die Gangster jetzt selbst (сама). Ich nehme die Sache jetzt selbst in die Hand (возьму дело в свои руки)! Meine Freunde sagen, ich soll zur Polizei gehen, aber...»

«Nun, Frau Krause, dafur (для этого) ist die Polizei doch da, das ist doch eine gute Idee! Vielleicht kennen die schon andere Falle (случаи, уголовные дела), die ahnlich sind (похожи)!»


Muller wei? nicht, was er machen soll. Soll er der Frau helfen? Dann ist sein Urlaub vorbei (тогда прощай отпуск: «мимо», «прошел»). Soll er nicht helfen? Dann hat er ein schlechtes Gewissen (плохая совесть = угрызения совести).

Er beschlie?t (принимает решение), dass ein schlechtes Gewissen besser ist als keinen Urlaub zu machen. Urlaub ist Urlaub. Er unterhalt sich (беседует) noch ein bisschen mit Frau Krause, versucht (пытается) sie ein bisschen zu trosten (утешить, der Trost – утешение), dann verabschieden sie sich (прощаются, der Abschied – прощание, расставание):


«Es hat mich gefreut (было очень приятно: «меня обрадовало»), Sie kennen zu lernen (познакомиться), Herr Muller. Wenn Sie mal in Berlin einen Rat (совет) in Sachen (по поводу, что касается: «в делах») Versicherungen (страхований) brauchen, hier ist meine Karte. Ich leite (руковожу) eine Versicherungsagentur (страховое агентство). Aber gegen Dummheit (от глупости) gibt es leider keine Versicherung.»

«Aber ich bitte Sie (но я прошу Вас = ну что Вы), das kann doch jedem passieren (с каждым случиться). Ich wunsche Ihnen alles Gute (желаю вам всего хорошего), Frau Krause. Gute Nacht (спокойной ночи)!»


Er ist sehr mude (уставший), aber kann nicht schlafen (спать). Er hat wirklich ein schlechtes Gewissen. Er beschlie?t, am nachsten Morgen beim Fruhstuck mit Frau Krause zu sprechen. Vielleicht kann er ihr doch (все же) helfen.


6


Um 21 Uhr fahrt der Bus nach Genua ab. Die Italiener sitzen bei den Italienern, die Spanier bei den Spaniern, und die Deutschen sitzen bei den Deutschen. Eine Gruppe singt, eine Gruppe diskutiert und eine Gruppe ist ganz leise.

Auf dem Flughafen in Genua geht dann alles ganz schnell: Das Flugzeug der VIVA AIR fliegt sofort ab, und nach einer knappen Stunde landet die Reisegruppe auf dem «Aeroporto del Prat» in Barcelona.

Die Pass- und Zollkontrolle ist kein Problem. Am Ausgang sucht Helmut Muller seinen Freund Felix. Muller sucht eine Telefonzelle. Er wahlt die Nummer von Felix.

«?Diga!»

«Wie bitte? ahm, ist da nicht Felix Neumann?»

«Ach, du bist es Helmut! Mensch, wo bist du denn? Immer noch in Mailand?»

«Wieso in Mailand? Ich...»

«Na, ich war am Flughafen und habe uber eine Stunde gewartet, und dann hat man mir gesagt, dass der Flug annulliert ist. Seit drei Stunden warte ich auf deinen Anruf!»

«Was? Annulliert? Wir sind mit dem Bus nach Genua gefahren und dann hierher. Ich bin jetzt in Barcelona!»

«In Barcelona? Oh nein, und ich bin hier im Restaurant und kann nicht weg. Was machen wir denn jetzt?»

«Wie weit ist es denn bis zu dir? Ich kann ja ein Taxi nehmen...»

«Oh, das ist sehr teuer. Bis hierher sind es uber 100 Kilometer. Warte mal... Pass auf, ich glaube, es ist besser, du suchst dir ein Hotel, und morgen fruh hole ich dich dann ab. Es tut mir wirklich Leid, aber eine andere Idee hab ich nicht.»

«Ist schon o.k. Nach dieser Reise ist es mir jetzt auch schon egal, wo ich schlafe. Machen wir das so. Ich suche ein Hotel und ruf dich morgen fruh an, was meinst du?»

«Ich glaube, das ist das Beste. Tut mir wirklich Leid, aber am Flughafen haben die mir gesagt, dass die Maschine aus Mailand nicht mehr kommt. Da bin ich dann nach Hause gefahren. Wirklich, so was Dummes!»

«Macht ja nichts, morgen fangt der Urlaub richtig an. Ich freue mich schon riesig. Also bis morgen. Tschus, Felix.»


Muller sucht sich ein Taxi. Der Taxifahrer setzt ihn vor dem «Hotel Colon» ab, direkt im alten Zentrum von Barcelona. Muller hat gerade noch genug Peseten, um die Fahrt zu bezahlen.


Das Hotel ist schon, und auch sein Zimmer ist gut. Muller geht noch in die Hotelbar. Er mochte ein Bier trinken.

Au?er ihm ist nur noch eine Dame in der Bar. Aber das ist doch... tatsachlich, es ist die nervose Dame aus dem Flugzeug. Muller beschlie?t, sie anzusprechen. Schlie?lich ist es ein enormer Zufall, wenn man jemanden nach so einer langen Reise hier wiedertrifft.

«Guten Abend. Ich sehe, Sie haben das gleiche Pech gehabt wie ich... Ach, entschuldigen Sie, mein Name ist Muller, Helmut Muller. Ich war im gleichen Flugzeug wie Sie.»

«Oh, ja, tatsachlich. Ich habe nicht gleich erkannt, aber ich erinnere mich, ich habe Sie auch gesehen... Petra Krause, mein Name.»

«Angenehm. Na, das war eine richtige Odyssee, was? Na, Hauptsache, wir sind angekommen.»


Muller und Frau Krause unterhalten sich ein bisschen. Schlie?lich fragt er:

«Sind Sie eigentlich beruflich oder privat hier, Frau Krause?»

«Ach, eigentlich weder noch. Oder besser: sowohl als auch. Warum soll ich es Ihnen nicht erzahlen? Es ist eine ziemlich dumme Geschichte. Das hei?t, ich war dumm. Na ja, also: Vor zwei Monaten habe ich eine Anzeige in der 'Morgenpost' gelesen. Hier, ich habe sie immer bei mir:


Spanien. Einmalig gunstiges Angebot! Ferienappartements mit hoher Rendite. Ideales Anlageobjekt. 2 Zi.App. nur 215.000 DM. Vermietung garantiert pro Monat 2000DM. Tel. 0034 2551179


Ich hatte gerade eine kleine Erbschaft gemacht, und etwas Erspartes hattе ich auch. Ich wollte ein Appartement kaufen, ein paar Jahre vermieten und dann spater einmal, so fur mich, wenn ich alt bin, als Altersruhesitz.»

«Eine gute Idee, finde ich. Das ist doch nichts Dummes.»

«Ich rief also sofort an. Am Telefon war ein sehr freundlicher Herr. Er sagte, dass seine Agentur selbstverstandlich den Flug bezahlt, damit ich das Appartement auch besichtigen kann. Er hat mich dann hier in Barcelona am Flughafen abgeholt. Mit einem Wagen fuhren wir dann nach Playa de Aro, das ist etwa 100 Kilometer nordlich von Barcelona. Dort zeigte er mir auch verschiedene Appartements. Alles sehr hubsch. Ich war sehr begeistert.»

«Und wo ist das Problem?» Helmut Muller ist jetzt ganz neugierig.

«Das Problem? Das kommt schon noch. Interessiert Sie die Geschichte uberhaupt?»

«Ja, ja! Erzahlen Sie weiter!»

«Na gut. Also, ich wollte kaufen. Wir verabredeten uns fur den 20. Dezember, also vor drei Wochen, in Barcelona. Wieder holte mich der freundliche Herr ab, und wir fuhren ins Stadtzentrum von Barcelona. Dieser Herr, er hei?t ubrigens Basedow, brachte mich in ein Buro und stellte mich einem anderen Herrn vor. Dieser Herr war ein Notar. Dann habe ich den Vertrag unterschrieben und in bar die 215.000 DM bezahlt.»

«Warum denn das? Das ist aber sehr gefahrlich!»

«Der Herr Basedow sagte mir, dass wir dadurch Steuern sparen und auch Notargebuhren.»

«Na, auf jeden Fall haben Sie jetzt ein schones Appartement.»

«Eben nicht. Die beiden Herren sagten mir, dass sie auch den Mietvertrag fertig machen und mir dann alle Dokumente nach Berlin schicken.»

«Und?»

«Seitdem habe ich nichts mehr von denen gehort. Ich habe dann jeden Tag die Telefonnummer aus der Anzeige angerufen, aber es meldete sich niemand. Den Notar gibt es auch nicht. Die Adresse in dem Vertrag existiert gar nicht.»

«Donnerwetter, Frau Krause, das ist aber wirklich Pech!»

«Mein ganzes Geld habe ich verloren. Alles ist weg. Ich bin so verzweifelt!» Frau Krause muss weinen.

«Ja, Frau Krause, was wollen Sie denn nun machen?»

«Ich suche die Gangster jetzt selbst. Ich nehme die Sache jetzt selbst in die Hand! Meine Freunde sagen, ich soll zur Polizei gehen, aber...»

«Nun, Frau Krause, dafur ist die Polizei doch da, das ist doch eine gute Idee! Vielleicht kennen die schon andere Falle, die ahnlich sind!»


Muller wei? nicht, was er machen soll. Soll er der Frau helfen? Dann ist sein Urlaub vorbei. Soll er nicht helfen? Dann hat er ein schlechtes Gewissen.

Er beschlie?t, dass ein schlechtes Gewissen besser ist als keinen Urlaub zu machen. Urlaub ist Urlaub. Er unterhalt sich noch ein bisschen mit Frau Krause, versucht sie ein bisschen zu trosten, dann verabschieden sie sich:


«Es hat mich gefreut, Sie kennen zu lernen, Herr Muller. Wenn Sie mal in Berlin einen Rat in Sachen Versicherungen brauchen, hier ist meine Karte. Ich leite eine Versicherungsagentur. Aber gegen Dummheit gibt es leider keine Versicherung.»

«Aber ich bitte Sie, das kann doch jedem passieren. Ich wunsche Ihnen alles Gute, Frau Krause. Gute Nacht!»


Er ist sehr mude, aber kann nicht schlafen. Er hat wirklich ein schlechtes Gewissen. Er beschlie?t, am nachsten Morgen beim Fruhstuck mit Frau Krause zu sprechen. Vielleicht kann er ihr doch helfen.


Ich habe uber eine Stunde gewartet.

Pass auf, ich glaube, es ist besser, du suchst dir ein Hotel.

Morgen fruh hole ich dich ab.

Es tut mir wirklich Leid.

Ist schon o.k.

Es mir jetzt auch schon egal, wo ich schlafe.

Machen wir das so.

Ich suche ein Hotel und ruf dich morgen fruh an, was meinst du?

Ich glaube, das ist das Beste.

Wirklich, so was Dummes!

Macht ja nichts, morgen fangt der Urlaub richtig an.

Ich freue mich schon riesig.

Also bis morgen. Tschus.

Na, Hauptsache, wir sind angekommen.

Sind Sie eigentlich beruflich oder privat hier, Frau Krause?

Ach, eigentlich weder noch. Oder besser: sowohl als auch.

Eine gute Idee, finde ich.

Ich war sehr begeistert.

Und wo ist das Problem?

Interessiert Sie die Geschichte uberhaupt?

Ja, ja! Erzahlen Sie weiter!

Na gut.

Warum denn das? Das ist aber sehr gefahrlich!

Eben nicht.

Donnerwetter, Frau Krause, das ist aber wirklich Pech!

Mein ganzes Geld habe ich verloren. Ich bin so verzweifelt!

Ich nehme die Sache jetzt selbst in die Hand!

Es hat mich gefreut, Sie kennen zu lernen, Herr Muller.

Aber ich bitte Sie, das kann doch jedem passieren.

Ich wunsche Ihnen alles Gute, Frau Krause. Gute Nacht!


7


Als (когда) Muller am nachsten Morgen aufwacht (просыпается), ruft er zuerst (сначала) seinen Freund Felix an. Er gibt ihm die Adresse des Hotels. Sie verabreden sich (договариваются о встрече) fur 11 Uhr in der Hotelhalle.

Muller nimmt ein gemutliches Morgenbad (принимает спокойную: «душевную» утреннюю ванну, das Gemut – душа, душевное состояние), rasiert sich (бреется) und geht gegen (около) 10 Uhr in den Fruhstucksraum (помещение для завтрака). Er sucht Frau Krause, aber sie ist nicht da. Jetzt fuhlt er sich wirklich schlecht (чувствует себя действительно плохо). Sein Gewissen (совесть, n) lasst ihm keine Ruhe (не дает ему покоя). Unruhig (беспокойно) und nervos wartet er auf seinen Freund.


«Mensch (послушай: «человек»), Helmut, endlich (наконец-то)! Gruss dich (приветствую тебя), alter Junge (старый мальчик = старина). Alles o.k.? Na, also jetzt nichts wie los (сейчас ничего кроме как давай отправимся = ну все, пошли, поехали, los! – давай! пошли!). Ab ans Meer (прочь на море = давай, поехали на море).»

«Ach, Felix, schon dich zu sehen. Ich freu' mich wirklich (действительно радуюсь). Warte, ich hole (достану, принесу) schnell meinen Koffer (чемодан).»


Auf der Fahrt (в поездке = по дороге) nach San Feliu, wo Felix sein Restaurant hat, erzahlt Muller ihm die Geschichte von Frau Krause.

«So eine Mistbande (навозная банда = негодяи, der Mist). So etwas aber auch (надо же такое)! Na, ich kenne ein paar Leute in San Feliu, die uns dabei (при этом = в этом) vielleicht (возможно) helfen konnen. Dieser Frau mussen wir helfen, das ist doch klar.»

«Tja, wei?t du, Felix, ich habe aber ihre Adresse nicht. Ich habe ihr nicht gesagt, dass ich Privatdetektiv bin. Ich wollte sie heute fruh (сегодня утром) dann sprechen, und da war sie schon abgereist (уехала)...»

«Aber Helmut! Wolltest du ihr nicht helfen (не захотел помочь)?»

«Doch (напротив), schon (уж = вполне), das hei?t (это значит = то есть), eigentlich nicht, also ich meine (я хочу сказать: «имею мнение, имею в виду»), schon, aber ich wollte doch auch Urlaub machen. Also, deswegen (поэтому) wollte ich ja heute fruh mit ihr sprechen, aber da war sie schon weg.»

«Helmut, Helmut! Wo ist dein goldenes Herz (золотое сердце)? Wo ist deine 'Humphrey-Bogart-Seele' (душа как у Хамфри Богарта /американский киноартист/)? Wie kannst du eine einsame (одинокую), hilflose (беспомощную, die Hilfe – помощь) Frau mit ihren Tranen (с ее слезами) allein lassen (одну оставить)? Du, der 'Colombo' von Berlin!»

Muller sagt nichts mehr. Er ist sauer (кислый = сердит), besonders auf sich, aber auch ein bisschen auf Felix. 'Humphrey-Bogart-Seele', so ein Quatsch (такая чепуха, m), denkt er. Nach einer Weile (через некоторое время) fragt Muller:


«Kennst du einen Ort (знаешь место), der Plaja de Harro hei?t oder so ahnlich (похоже = что-то вроде этого)?»

«Playa de Aro, meinst du ( хочешь сказать, имеешь в виду)? Ja, naturlich, das ist unser Nachbarort (соседний населенный пункт, der Nachbar – сосед), acht Kilometer entfernt (удален) an der Kuste (на побережье). Warum?»

«Weil die Krause (эта краузе) dort ihr Appartement kaufen wollte. Vielleicht ist sie dorthin gefahren, und wir finden sie da. Au?erdem (кроме того) habe ich ihre Visitenkarte vonBerlin.»

«Aha, du willst ihr also doch (все же) helfen, Humphrey?»

«Hor auf (прекрати, aufhoren) mit dem 'Humphrey', oder passiert gleich was (или случится сразу кое-что = тебе влетит от меня)!»


7


Als Muller am nachsten Morgen aufwacht, ruft er zuerst seinen Freund Felix an. Er gibt ihm die Adresse des Hotels. Sie verabreden sich fur 11 Uhr in der Hotelhalle.

Muller nimmt ein gemutliches Morgenbad, rasiert sich und geht gegen 10 Uhr in den Fruhstucksraum. Er sucht Frau Krause, aber sie ist nicht da. Jetzt fuhlt er sich wirklich schlecht. Sein Gewissen lasst ihm keine Ruhe. Unruhig und nervos wartet er auf seinen Freund.


«Mensch, Helmut, endlich! Gruss dich, alter Junge. Alles o.k.? Na, also jetzt nichts wie los. Ab ans Meer.»

«Ach, Felix, schon dich zu sehen. Ich freu' mich wirklich. Warte, ich hole schnell meinen Koffer.»


Auf der Fahrt nach San Feliu, wo Felix sein Restaurant hat, erzahlt Muller ihm die Geschichte von Frau Krause.

«So eine Mistbande. So etwas aber auch! Na, ich kenne ein paar Leute in San Feliu, die uns dabei vielleicht helfen konnen. Dieser Frau mussen wir helfen, das ist doch klar.»

«Tja, wei?t du, Felix, ich habe aber ihre Adresse nicht. Ich habe ihr nicht gesagt, dass ich Privatdetektiv bin. Ich wollte sie heute fruh dann sprechen, und da war sie schon abgereist...»

«Aber Helmut! Wolltest du ihr nicht helfen?»

«Doch, schon, das hei?t, eigentlich nicht, also ich meine, schon, aber ich wollte doch auch Urlaub machen. Also, deswegen wollte ich ja heute fruh mit ihr sprechen, aber da war sie schon weg.»

«Helmut, Helmut! Wo ist dein goldenes Herz? Wo ist deine 'Humphrey-Bogart-Seele'? Wie kannst du eine einsame, hilflose Frau mit ihren Tranen allein lassen? Du, der 'Colombo' von Berlin!»

Muller sagt nichts mehr. Er ist sauer, besonders auf sich, aber auch ein bisschen auf Felix. 'Humphrey-Bogart-Seele', so ein Quatsch, denkt er. Nach einer Weile fragt Muller:


«Kennst du einen Ort, der Plaja de Harro hei?t oder so ahnlich?»

«Playa de Aro, meinst du? Ja, naturlich, das ist unser Nachbarort, acht Kilometer entfernt an der Kuste. Warum?»

«Weil die Krause dort ihr Appartement kaufen wollte. Vielleicht ist sie dorthin gefahren, und wir finden sie da. Au?erdem habe ich ihre Visitenkarte vonBerlin.»

«Aha, du willst ihr also doch helfen, Humphrey?»

«Hor auf mit dem 'Humphrey', oder passiert gleich was!»


Gruss dich, alter Junge. Alles o.k.?

Ach, Felix, schon dich zu sehen. Ich freu' mich wirklich.

So eine Mistbande. So etwas aber auch!

Hor auf mit dem Quatsch, oder passiert gleich was!


8


Wahrend der Fahrt durch Barcelona und anschlie?end (затем, сразу после этого) auf der Autobahn Richtung (в направлении, f) Gerona sprechen die beiden uber die alte Zeit in Berlin, ihr Studium, ihre ersten Restaurantjobs, uber gemeinsame Freunde (об общих друзьях)...

Kurz vor Gerona biegt Felix ab (сворачивает, abbiegen) Richtung San Feliu. Sie durchqueren (пересекают, quer – поперек) nach zwanzig Minuten das kleine Fischerstadchen (рыболовный городок, der Fischer – рыбак) an der Costa Brava und halten (останавливаются) dann vor einem Haus (перед одним домом). Uber der Eingangstur (над входной дверью, der Eingang – вход) steht in Neonschrift «Felix». Auf einer Tafel (на доске) neben dem Eingang hangt ein Zettel (висит записка, m) mit den Tagesgerichten (с блюдами дня, das Gericht). Au?erdem (кроме того) steht auf der Tafel in gro?en Buchstaben (большими буквами, der Buchstabe):


«DEUTSCHE UND KATALANISCHE SPEZIALITATEN – CUINA CATALANA I ALEMANYA»


Die Frau von Felix kommt aus der Kuche und begru?t (приветствует) den deutschen Gast (гостя):

«Herzlich (сердечно) willkommen (добро пожаловать) in Katalonien, Helmut. Ich bin Blanca. Felix hat mir viel von dir erzahlt. Komm, ich zeig dir dein Zimmer (покажу) `und dann setzen wir uns auf die Terrasse. Es ist Zeit fur einen kleinen Aperitiv (уже пора).»


Im ersten Stock (на первом этаже, m) ist das Gastezimmer (гостиная) . Muller stellt sein Gepack ab (ставит, отставляет в сторону багаж), und dann sitzen alle drei, Felix, Blanca und Helmut, auf der Terrasse.

«Wo sind denn eure Kinder? Felix hat mir erzahlt, ihr habt vier Kinder...»

«Na, in der Schule, wo denn sonst (где же еще: «иначе»)?» antwortet Blanca.

«Aber es ist doch schon zwei Uhr, haben denn die Kinder hier so lange (так долго) Unterricht (занятие, m)?» fragt Muller.

«Ach, ich wei?, was Helmut meint. In Deutschland haben die Kinder nur vormittags Unterricht (до полудня) und sind meistens (по большей части) schon um zwolf Uhr oder ein Uhr zu Hause. Hier ist das anders (по-другому), Helmut. Hier sind die Kinder den ganzen Tag in der Schule. Dort essen sie auch, und so (примерно) um funf Uhr nachmittags (после полудня) kommen sie dann nach Hause.»

«Was, in Deutschland sind die Kinder schon um zwolf zu Hause? Was machen denn die Eltern dann mit ihnen, wenn Vater und Mutter arbeiten mussen?» fragt Blanca.

«Tja», antwortet Helmut, «eine gute Frage. Manche Frauen arbeiten nur halbtags (полдня). Andere horen so lange zu arbeiten auf (прекращают работать на такой срок), bis (пока) die Kinder mit der Schule fertig sind (окончат школу, fertig – готовый). Allerdings (однако) ist es dann oft schwer (часто тяжело), wieder Arbeit zu finden.»

«Na, das ist aber nicht sehr praktisch. Ich dachte immer (всегда думала, denken), die Deutschen sind so flei?ig (прилежны, старательны) und gut organisiert...», sagt Blanca.


Wahrend (в то время как) die drei uber die Vor- und Nachteile (о достоинствах и недостатках, плюсах и минусах, der Vorteil, der Nachteil) der Ganztagsschule (школы на целый день) diskutieren, bringt ein Kellner (официант) das Essen. Bald sprechen sie nicht mehr uber die Schule, sondern Blanca erklart Helmut die katalanischen Spezialitaten, die auf dem Tisch stehen. Als sie schlie?lich beim Nachtisch (за десертом, m) sind, erzahlt Felix die Geschichtе von Petra Krause.


«Die arme Frau (бедная женщина)!» sagt Blanca. «Naturlich mussen wir sie finden und ihr helfen.»

«Na klar (ну конечно, ясное дело), das machen wir, nicht wahr (не правда ли), Helmut?» fragt Felix.

«Selbstverstandlich (само собой разумеется), naturlich, na klar! Morgen fangen wir an (завтра начнем)», sagt der Privatdetektiv.

«Aber warum erst (только) morgen?» fragt Blanca.

«Ihr zwei konnt doch jetzt schon nach Playa de Aro fahren. Ich kann leider (к сожалению) nicht mitkommen (поехать с вами). Erstens (во-первых) muss ich im Restaurant helfen, und dann kommen die Kinder in einer halben Stunde (через полчаса) aus der Schule.»


8


Wahrend der Fahrt durch Barcelona und anschlie?end auf der Autobahn Richtung Gerona sprechen die beiden uber die alte Zeit in Berlin, ihr Studium, ihre ersten Restaurantjobs, uber gemeinsame Freunde...

Kurz vor Gerona biegt Felix ab Richtung San Feliu. Sie durchqueren nach zwanzig Minuten das kleine Fischerstadchen an der Costa Brava und halten dann vor einem Haus. Uber der Eingangstur steht in Neonschrift «Felix». Auf einer Tafel neben dem Eingang hangt ein Zettel mit den Tagesgerichten. Au?erdem steht auf der Tafel in gro?en Buchstaben:


«DEUTSCHE UND KATALANISCHE SPEZIALITATEN – CUINA CATALANA I ALEMANYA»


Die Frau von Felix kommt aus der Kuche und begrusst den deutschen Gast:

«Herzlich willkommen in Katalonien, Helmut. Ich bin Blanca. Felix hat mir viel von dir erzahlt. Komm, ich zeig dir dein Zimmer und dann setzen wir uns auf die Terrasse. Es ist Zeit fur einen kleinen Aperitiv.»


Im ersten Stock ist das Gastezimmer. Muller stellt sein Gepack ab, und dann sitzen alle drei, Felix, Blanca und Helmut, auf der Terrasse.

«Wo sind denn eure Kinder? Felix hat mir erzahlt, ihr habt vier Kinder...»

«Na, in der Schule, wo denn sonst?» antwortet Blanca.

«Aber es ist doch schon zwei Uhr, haben denn die Kinder hier so lange Unterricht?» fragt Muller.

«Ach, ich wei?, was Helmut meint. In Deutschland haben die Kinder nur vormittags Unterricht und sind meistens schon um zwolf Uhr oder ein Uhr zu Hause. Hier ist das anders, Helmut. Hier sind die Kinder den ganzen Tag in der Schule. Dort essen sie auch, und so um funf Uhr nachmittags kommen sie dann nach Hause.»

«Was, in Deutschland sind die Kinder schon um zwolf zu Hause? Was machen denn die Eltern dann mit ihnen, wenn Vater und Mutter arbeiten mussen?» fragt Blanca.

«Tja», antwortet Helmut, «eine gute Frage. Manche Frauen arbeiten nur halbtags. Andere horen so lange zu arbeiten auf, bis die Kinder mit der Schule fertig sind. Allerdings ist es dann oft schwer, wieder Arbeit zu finden.»

«Na, das ist aber nicht sehr praktisch. Ich dachte immer, die Deutschen sind so flei?ig und gut organisiert...», sagt Blanca.


Wahrend die drei uber die Vor- und Nachteile der Ganztagsschule diskutieren, bringt ein Kellner das Essen. Bald sprechen sie nicht mehr uber die Schule, sondern Blanca erklart Helmut die katalanischen Spezialitaten, die auf dem Tisch stehen. Als sie schlie?lich beim Nachtisch sind, erzahlt Felix die Geschichtе von Petra Krause.


«Die arme Frau!» sagt Blanca. «Naturlich mussen wir sie finden und ihr helfen.»

«Na klar, das machen wir, nicht wahr, Helmut?» fragt Felix.

«Selbstverstandlich, naturlich, na klar! Morgen fangen wir an», sagt der Privatdetektiv.

«Aber warum erst morgen?» fragt Blanca.

«Ihr zwei konnt doch jetzt schon nach Playa de Aro fahren. Ich kann leider nicht mitkommen. Erstens muss ich im Restaurant helfen, und dann kommen die Kinder in einer halben Stunde aus der Schule.»


Herzlich willkommen in Katalonien, Helmut!

Es ist Zeit fur einen kleinen Aperitiv.

Wo sind denn eure Kinder? – Na, in der Schule, wo denn sonst?

Na, das ist aber nicht sehr praktisch.

Na klar, das machen wir, nicht wahr, Helmut?

Selbstverstandlich, naturlich, na klar!

Morgen fangen wir an.

Aber warum erst morgen?

Ich kann leider nicht mitkommen.


9


Helmut Muller und Felix gehen zum Auto und fahren dann in die Nachbarstadt (в соседний город). Sie gehen zu einer Immobilienagentur (агентство недвижимости), die ein Freund von Felix leitet (руководит).

Sie haben Gluck (повезло: «имеют счастье, n»). Petra Krause hat die Agentur am Vormittag (до полудня, m) besucht (посетила) und dort ihre Geschichte erzahlt. Der Inhaber (владелец) hat auch die Adresse von Petra Krause. Sie hat ein Zimmer im Hotel «Big Rock». Im Hotel fragen sie nach Frau Krause. Sie ist in ihrem Zimmer. Muller klopft an die Tur (стучит).


«Ja, bitte? Wer ist da (кто там)?» die Stimme (голос) von Petra Krause klingt angstlich (звучит испуганно).

Keine Sorge (не волнуйтесь: «никакой заботы»), Frau Krause, ich bin's (это я), Muller. Helmut Muller. Erinnern Sie sich (помните, вспоминаете)?»


Die Tur geht auf (отворяется). Frau Krause ist uberrascht (удивленна, застигута врасплох).


Herr Muller! Was machen Sie denn hier? Jetzt glaube ich aber nicht mehr an Zufall (больше не верю в случай, случайность, m)...»

«Ist auch kein Zufall, Frau Krause. Ich habe Sie gesucht (искал), weil ich Ihnen helfen will. Gestern habe ich Ihnen nicht gesagt, dass ich von Beruf Privatdetektiv bin. Ich wollte ja auch eigentlich Urlaub machen, aber mein Freund Felix – darf ich vorstellen (позвольте представить), Felix Neumann. Felix, das ist Frau Krause – also Felix... Na ja, ist egal (все равно), jedenfalls (в любом случае) mochten wir Ihnen helfen, Frau Krause. Naturlich ohne Honorar, gratis (безвозмездно), sozusagen (так сказать) als (как, в качестве) Gentlemen.»


Zuerst (сначала) sagt Frau Krause nichts. Sie ist sprachlos (потерявшая дар речи: «бессловесна», die Sprache – речь). Dann muss sie weinen (не может удержаться от слез: должна плакать).

«Ach, Herr Muller, vielen Dank. Ich wei? nicht, was ich machen soll. Wollen Sie mir wirklich helfen? Also, wenn Sie diesen Herrn Basedow finden und ich mein Geld wiederbekomme (получу обратно), zahle (заплачу) ich Ihnen zehn Prozent als Honorar. Ich mochte nicht, dass Sie umsonst (бесплатно: «напрасно») arbeiten. Aber bitte, kommen Sie doch in mein Zimmer. Dann konnen wir in Ruhe alles besprechen (спокойно все обсудить, die Ruhe – покой, спокойствие).»


Muller und Felix Neumann treten ein (входят внутрь: «вступают»). Das Hotelzimmer ist klein, aber praktisch eingerichtet (обставлена): ein Bett (кровать, n), ein Tisch mit vier Stuhlen (стол, m с четырьмя стульями, der Stuhl), ein Schrank (шкаф, m). Der Detektiv und Felix Neumann sprechen mit Frau Krause. Sie hat heute fruh (сегодня утром) einige (некоторые, несколько) Immobilienagenturen besucht, aber niemand (никто) kennt Herrn Basedow.


«Ich glaube, ich habe eine Idee», sagt Muller.

«Ich werde meine Sekretarin in Berlin anrufen. Sie soll eine Anzeige (объявление) im 'Tagesspiegel (зеркало, m дня)' aufgeben (дать). Darin muss stehen (там: «внутри» должно быть написано), dass ich ein Appartement an der Costa Brava suche. Der Text muss so ahnlich sein (быть приблизительно таким же, похожим) wie die Anzeige, die Sie haben, Frau Krause. Vielleicht meldet sich (позвонит, объявится) der Basedow, und wir konnen uns mit ihm treffen (встретиться). Na, wie findet ihr die Idee?»


Felix und Frau Krause sind einverstanden (согласны). Am Montag (в понедельник) wird Muller seine Sekretarin anrufen. So hat Muller wenigstens (по меньшей мере, хотя бы) den Sonntag (воскресенье) frei und kann die Sonne und den Strand genie?en (насладиться солнцем и пляжем).


9


Helmut Muller und Felix gehen zum Auto und fahren dann in die Nachbarstadt. Sie gehen zu einer Immobilienagentur, die ein Freund von Felix leitet.

Sie haben Gluck. Petra Krause hat die Agentur am Vormittag besucht und dort ihre Geschichte erzahlt. Der Inhaber hat auch die Adresse von Petra Krause. Sie hat ein Zimmer im Hotel «Big Rock». Im Hotel fragen sie nach Frau Krause. Sie ist in ihrem Zimmer. Muller klopft an die Tur.


«Ja, bitte? Wer ist da?» die Stimme von Petra Krause klingt angstlich.

Keine Sorge, Frau Krause, ich bin's, Muller. Helmut Muller. Erinnern Sie sich?»


Die Tur geht auf. Frau Krause ist uberrascht.


Herr Muller! Was machen Sie denn hier? Jetzt glaube ich aber nicht mehr an Zufall...»

«Ist auch kein Zufall, Frau Krause. Ich habe Sie gesucht, weil ich Ihnen helfen will. Gestern habe ich Ihnen nicht gesagt, dass ich von Beruf Privatdetektiv bin. Ich wollte ja auch eigentlich Urlaub machen, aber mein Freund Felix – darf ich vorstellen, Felix Neumann. Felix, das ist Frau Krause – also Felix... Na ja, ist egal, jedenfalls mochten wir Ihnen helfen, Frau Krause. Naturlich ohne Honorar, gratis, sozusagen als Gentlemen.»


Zuerst sagt Frau Krause nichts. Sie ist sprachlos. Dann muss sie weinen.

«Ach, Herr Muller, vielen Dank. Ich wei? nicht, was ich machen soll. Wollen Sie mir wirklich helfen? Also, wenn Sie diesen Herrn Basedow finden und ich mein Geld wiederbekomme, zahle ich Ihnen zehn Prozent als Honorar. Ich mochte nicht, dass Sie umsonst arbeiten. Aber bitte, kommen Sie doch in mein Zimmer. Dann konnen wir in Ruhe alles besprechen.»


Muller und Felix Neumann treten ein. Das Hotelzimmer ist klein, aber praktisch eingerichtet: ein Bett, ein Tisch mit vier Stuhlen, ein Schrank. Der Detektiv und Felix Neumann sprechen mit Frau Krause. Sie hat heute fruh einige Immobilienagenturen besucht, aber niemand kennt Herrn Basedow.


«Ich glaube, ich habe eine Idee», sagt Muller.

«Ich werde meine Sekretarin in Berlin anrufen. Sie soll eine Anzeige im 'Tagesspiegel' aufgeben. Darin muss stehen, dass ich ein Appartement an der Costa Brava suche. Der Text muss so ahnlich sein wie die Anzeige, die Sie haben, Frau Krause. Vielleicht meldet sich der Basedow, und wir konnen uns mit ihm treffen. Na, wie findet ihr die Idee?»


Felix und Frau Krause sind einverstanden. Am Montag wird Muller seine Sekretarin anrufen. So hat Muller wenigstens den Sonntag frei und kann die Sonne und den Strand genie?en.


Ja, bitte? Wer ist da?

Keine Sorge, Frau Krause, ich bin's, Muller.

Erinnern Sie sich?

Darf ich vorstellen, Felix Neumann.

Wir helfen Ihnen gratis, sozusagen als Gentlemen.

Ich mochte nicht, dass Sie umsonst arbeiten.

Dann konnen wir in Ruhe alles besprechen.

Das Hotelzimmer ist klein, aber praktisch eingerichtet.

Sie soll eine Anzeige im 'Tagesspiegel' aufgeben.

Wir konnen uns mit ihm treffen.

Na, wie findet ihr die Idee?


10


Am Montag ruft Muller seine Sekretarin an. Er erzahlt ihr die ganze Geschichte von Frau Krause und diktiert den Text der Anzeige. Am nachsten Tag schon erscheint (появляется, выходит в свет) die Anzeige in der Zeitung (объявление в газете). Am Dienstag Nachmittag (во вторник после полудня) kauft Muller den 'Tagesspiegel' an einem Kiosk, der auch deutsche Zeitungen verkauft.


Serioser (солидный) Geschaftsmann (бизнесмен) sucht Investitionsmoglichkeit (возможность вложения денег) in Spanien. Wenn moglich (если возможно = желательно) Costa Brava. Interesse (интерес, n = заинтересован) an Kauf von Appartements zur Vermietung (для сдачи внаем). Angebote (предложения, das Angebot) per Fax (факсом: «через факс, n») an Fax Nr.223 35 22 Berlin.


Muller ist zufrieden (доволен). Seine Sekretarin wird ihn sofort (тут же) anrufen, wenn sich jemand meldet (если кто-нибудь позвонит, отзовется, заявит о себе). Vielleicht haben sie Gluck. Als am nachsten Morgen das Telefon klingelt, ist der Detektiv noch im Bett. Schlie?lich (в конце концов) hat er ja Urlaub. Am anderen Ende der Leitung (на другом конце провода) ist Bea Braun. Sie ist ganz aufgeregt (взволнована, sich aufregen – волноваться).

«Chef, guten Morgen, gerade (только что: «прямо») ist ein Fax angekommen von einer Immobilienagentur in Barcelona. Soll ich es vorlesen (прочесть вслух)?»

«Guten Morgen, Bea. Was ist los (что случилось)? Was fur (что за) eine Agentur? Wie hei?t sie?»

«Hier steht 'COSTAIMMO S.L.'. Sie schreiben, dass sie mehrere Objekte (несколько) zur Auswahl (на выбор) haben. Sie schreiben, dass die Firma einen deutschen Geschaftsfuhrer hat (руководителя бизнесом), und laden Sie nach Barcelona ein (приглашают, einladen). Der Flug ist gratis (бесплатно) und... Moment, Chef, da kommt schon wieder ein Fax an. Bleiben (оставайтесь) Sie am Apparat. Ich schaue mal (погляжу-ка), was das ist... Ja, tatsachlich (в самом деле), noch ein Angebot (предложение, n). Auch aus Barcelona. Die Firma hei?t 'PLAYA Y SOL IMMOBILIEN'. Sie haben Appartements an der ganzen Costa Brava und laden Sie auch nach Barcelona ein.»

«O.k., Bea, wunderbar (чудесно). Bitte schicken Sie mir (пошлите) eine Kopie der beiden Briefe an folgende (на следующий, folgen – следовать) Fax-Nummer hier in San Feliu: 00 34 72 395320. Das ist das Fax vom Restaurant von Felix. Mal sehen (посмотрим), ob wir wirklich Gluck haben (повезет ли нам действительно).»


Muller steht auf, duscht sich und geht nach unten (вниз) ins Restaurant. Felix ist schon in seinem Buro und arbeitet.


«Na, du Urlauber (отпускник), hast du gut geschlafen? Hier sind zwei Faxe fur dich. Vielleicht ist ja unser Herr Basedow dabei (среди них: «при этом»).»


Zusammen lesen sie die beiden Briefe. Dann sagt Felix:

«Also, zuerst rufen wir meinen Freund Pol Sans an. Der hat eine gro?e Immobilienfirma in Barcelona. Vielleicht kennt der diese Firmen. Dann rufen wir in Playa de Aro an, bei der Firma, die wir am Samstag besucht haben. Dann machen wir einen Termin mit diesen Firmen aus (договоримся о встрече, einen Termin ausmachen). Wenn dann dieser Herr Basedow dabei ist...»

«Moment mal, Felix. Moment mal. Der Detektiv hier bin ich. Du bist ein wunderbarer Koch (чудесный повар) und machst deine Arbeit, und ich bin Detektiv und mache meine Arbeit. Zuerst werde ich die beiden Briefe analysieren.»


Und Helmut Muller liest noch einmal die beiden Angebote (оба предложения) der Immobilienfirmen:


COSTAIMMO BARCELONA


Barcelona, 11. Oktober


Sehr geehrte (глубокоуважаемые, ehren – чтить, почитать) Damen und Herren,

Wir haben mit gro?em Interesse Ihre Anzeige im Tagesspiegel von heute gelesen. Wir freuen uns (рады: «радуемся»), Sie nach Barcelona einladen zu konnen. Gleichzeitig (одновременно с этим) mochten wir darauf hinweisen (указать на то), dass unsere Firma unter deutscher Geschaftsfuhrung steht (под немецким руководством). Das hat fur Sie zwei Vorteile (преимущества, der Vorteil):

1. Alle Formalitaten (формальности, f) konnen von uns serios und vertraulich (конфиденциально: «доверчиво, по доверию», vertrauen – доверять) abgewickelt werden (быть улажены: «размотаны», wickeln – наматывать, заворачивать), so wie Sie das in Deutschland gewohnt sind (как Вы привыкли).

2. Sie werden keine Sprachprobleme haben, alle Unterlagen (документация: «основания», die Unterlage) werden zweisprachig (двуязычно) erstellt (составлены).


Wir konnen Ihnen Objekte ab 200. 000 DM bis zu 1 Million DM (с такой-то по такую-то сумму) anbieten (предложить). Alle Objekte haben eine hohe Rendite (проценты, доход с имущества) und sind praktisch schon vermietet (уже сданы), so dass (так что) Sie vom ersten Tag an (с первого дня) Gewinne erzielen (прибыли получать, der Gewinn, gewinnen – выигрывать) konnen.

Bitte rufen Sie heute noch Herrn Wimmer an. Er steht zu Ihrer personlichen Verfugung (он предоставлен Вам в личное распоряжение, uber etwas oder jemand verfugen – иметь в своем распоряжении) und wird alles Weitere (все дальнейшее) mit Ihnen personlich besprechen (лично обсудит). Seine Telefonnummer ist 00 34 3 4593459.


Mit freundlichen Gru?en («с дружескими приветами», der Gru?)

COSTAIMMO

Peter Gluckwein


Das zweite Schreiben hat einen ahnlichen Text (похожий):


PLAYA Y SOL Immobilien S.L.

Barcelona, 11. Oktober


Sehr geehrte Damen und Herren,


Mit Interesse haben wir Ihre Anzeige im Tagesspiegel gelesen. Wir sind eine Firma mit langer Tradition und Erfahrung (с опытом, erfahren – узнать, узнавать) im Verkauf (в продаже, m) von Appartements an der Costa Brava. Zur Zeit (в настоящее время) haben wir eine Reihe (ряд) interessanter Objekte im Angebot, die gute Rendite garantieren. Sollten Sie an unseren Angeboten interessiert sein (если Вы заинтересуетесь нашими предложениями), laden wir Sie hiermit (этим письмом: «с этим») zu einer Besichtigung (к осмотру, besichtigen – осматривать) einiger Appartements in Blanes, S'Agaro und Rosas ein. Die Flugkosten (затраты на полет) werden selbstverstandlich von unserer Firma ubernommen (взяты на себя: «переняты», ubernehmen).

Wir hoffen, bald von Ihnen zu horen, und verbleiben (остаемся, пребываем)

mit freundlichen Gru?en

Federico Prats

Playa y Sol S.L.


«Ach, Felix, gib mir doch mal die Telefonnummer von deinem Freund aus Barcelona. Wie hei?t der? Paul Zanz?»

«Nein, Pol, Pol Sans. Aber ich glaube, es ist besser, wenn ich anrufe, meinst du nicht (как ты полагаешь, не так ли)?»

«Na gut, dann ruf du eben (как раз = ну давай) an.» Muller ist sauer. Seinem Freund Felix macht es wohl Spa? (доставляет, видимо, удовольствие, m) ein bisschen Privatdetektiv zu spielen. Schlie?lch (в конце концов) ist das sein Fall. Er, Helmut Muller, ist engagiert (нанят /читается: ангажирт/) und nicht Felix. «Dann kannst du auch gleich (сразу, заодно) deinen Freund in Paya Harro oder wie das hei?t anrufen. Ich besuche mal unsere Freundin, Frau Krause. Vielleicht kann sie mir noch etwas mehr erzahlen von diesem Herrn Basedow.»


10


Am Montag ruft Muller seine Sekretarin an. Er erzahlt ihr die ganze Geschichte von Frau Krause und diktiert den Text der Anzeige. Am nachsten Tag schon erscheint die Anzeige in der Zeitung. Am Dienstag Nachmittag kauft Muller den 'Tagesspiegel' an einem Kiosk, der auch deutsche Zeitungen verkauft.


Serioser Geschaftsmann sucht Investitionsmoglichkeit in Spanien. Wenn moglich Costa Brava. Interesse an Kauf von Appartements zur Vermietung. Angebote per Fax an Fax Nr.223 35 22 Berlin.

Muller ist zufrieden. Seine Sekretarin wird ihn sofort anrufen, wenn sich jemand meldet. Vielleicht haben sie Gluck. Als am nachsten Morgen das Telefon klingelt, ist der Detektiv noch im Bett. Schlie?lich hat er ja Urlaub. Am anderen Ende der Leitung ist Bea Braun. Sie ist ganz aufgeregt.

«Chef, guten Morgen, gerade ist ein Fax angekommen von einer Immobilienagentur in Barcelona. Soll ich es vorlesen?»

«Guten Morgen, Bea. Was ist los? Was fur eine Agentur? Wie hei?t sie?»

«Hier steht 'COSTAIMMO S.L.'. Sie schreiben, dass sie mehrere Objekte zur Auswahl haben. Sie schreiben, dass die Firma einen deutschen Geschaftsfuhrer hat, und laden Sie nach Barcelona ein. Der Flug ist gratis und… Moment, Chef, da kommt schon wieder ein Fax an. Bleiben Sie am Apparat. Ich schaue mal, was das ist… Ja, tatsachlich, noch ein Angebot. Auch aus Barcelona. Die Firma hei?t 'PLAYA Y SOL IMMOBILIEN'. Sie haben Appartements an der ganzen Costa Brava und laden Sie auch nach Barcelona ein.»

«O.k., Bea, wunderbar. Bitte schicken Sie mir eine Kopie der beiden Briefe an folgende Fax-Nummer hier in San Feliu: 00 34 72 395320. Das ist das Fax vom Restaurant von Felix. Mal sehen, ob wir wirklich Gluck haben.»


Muller steht auf, duscht sich und geht nach unten ins Restaurant. Felix ist schon in seinem Buro und arbeitet.


«Na, du Urlauber, hast du gut geschlafen? Hier sind zwei Faxe fur dich. Vielleicht ist ja unser Herr Basedow dabei.»


Zusammen lesen sie die beiden Briefe. Dann sagt Felix:

«Also, zuerst rufen wir meinen Freund Pol Sans an. Der hat eine gro?e Immobilienfirma in Barcelona. Vielleicht kennt der diese Firmen. Dann rufen wir in Playa de Aro an, bei der Firma, die wir am Samstag besucht haben. Dann machen wir einen Termin mit diesen Firmen aus. Wenn dann dieser Herr Basedow dabei ist…»

«Moment mal, Felix. Moment mal. Der Detektiv hier bin ich. Du bist ein wunderbarer Koch und machst deine Arbeit, und ich bin Detektiv und mache meine Arbeit. Zuerst werde ich die beiden Briefe analysieren.»


Und Helmut Muller liest noch einmal die beiden Angebote der Immobilienfirmen:


COSTAIMMO BARCELONA

Barcelona, 11. Oktober

Sehr geehrte Damen und Herren,

Wir haben mit gro?em Interesse Ihre Anzeige im Tagesspiegel von heute gelesen. Wir freuen uns, Sie nach Barcelona einladen zu konnen. Gleichzeitig mochten wir darauf hinweisen, dass unsere Firma unter deutscher Geschaftsfuhrung steht. Das hat fur Sie zwei Vorteile:

1. Alle Formalitaten konnen von uns serios und vertraulich abgewickelt werden, so wie Sie das in Deutschland gewohnt sind.

2. Sie werden keine Sprachprobleme haben, alle Unterlagen werden zweisprachig erstellt.

Wir konnen Ihnen Objekte ab 200. 000 DM bis zu 1 Million DM anbieten. Alle Objekte haben eine hohe Rendite und sind praktisch schon vermietet, so dass Sie vom ersten Tag an Gewinne erzielen konnen.

Bitte rufen Sie heute noch Herrn Wimmer an. Er steht zu Ihrer personlichen Verfugung und wird alles Weitere mit Ihnen personlich besprechen. Seine Telefonnummer ist 00 34 3 4593459.

Mit freundlichen Gru?en

COSTAIMMO

Peter Gluckwein


Das zweite Schreiben hat einen ahnlichen Text:


PLAYA Y SOL Immobilien S.L.

Barcelona, 11. Oktober

Sehr geehrte Damen und Herren,

Mit Interesse haben wir Ihre Anzeige im Tagesspiegel gelesen. Wir sind eine Firma mit langer Tradition und Erfahrung im Verkauf von Appartements an der Costa Brava. Zur Zeit haben wir eine Reihe interessanter Objekte im Angebot, die gute Rendite garantieren. Sollten Sie an unseren Angeboten interessiert sein, laden wir Sie hiermit zu einer Besichtigung einiger Appartements in Blanes, S'Agaro und Rosas ein. Die Flugkosten werden selbstverstandlich von unserer Firma ubernommen.

Wir hoffen, bald von Ihnen zu horen, und verbleiben

mit freundlichen Gru?en

Federico Prats

Playa y Sol S.L.


«Ach, Felix, gib mir doch mal die Telefonnummer von deinem Freund aus Barcelona. Wie hei?t der? Paul Zanz?»

«Nein, Pol, Pol Sans. Aber ich glaube, es ist besser, wenn ich anrufe, meinst du nicht?»

«Na gut, dann ruf du eben an.» Muller ist sauer. Seinem Freund Felix macht es wohl Spa?, ein bisschen Privatdetektiv zu spielen. Schlie?lch ist das sein Fall. Er, Helmut Muller, ist engagiert und nicht Felix. «Dann kannst du auch gleich deinen Freund in Paya Harro oder wie das hei?t anrufen. Ich besuche mal unsere Freundin, Frau Krause. Vielleicht kann sie mir noch etwas mehr erzahlen von diesem Herrn Basedow.»


Vielleicht haben sie Gluck.

Soll ich das Fax vorlesen?

Was ist los?

Bleiben Sie am Apparat.

Mal sehen, ob wir wirklich Gluck haben.

Dann machen wir einen Termin mit diesen Firmen aus.

Aber ich glaube, es ist besser, wenn ich anrufe, meinst du nicht?

Seinem Freund Felix macht es wohl Spa?, ein bisschen Privatdetektiv zu spielen.


11


Helmut Muller trifft Frau Krause im Hotel. Sie gehen zusammen essen. Muller fragt:

«Sagen Sie, Frau Krause, wie sieht eigentlich dieser Herr Basedow aus (выглядит, aussehen)? Konnen Sie ihn ungefahr (приблизительно) beschreiben (описать)?»

«Tja, also, ich versuch es mal (попробую). Er ist ungefahr einen Meter siеbzig gro?, ziemlich dick (довольно толстый), er hat dunkle Haare (темные волосы, das Haar) und eine Brille (очки). Er ist ungefahr 45 Jahre alt. Au?erdem raucht er die ganze Zeit (курит все время) dicke Zigarren. Er hat eine tiefe Stimme (глубокий = низкий голос). Ich glaube, er kommt aus Bayern (из Баварии). Jedenfalls (во всяком случае) hat er einen bayerischen Akzent.»

«Und konnen Sie sich auch noch erinnern (вспомнить), wie dieser sogenannte Notar (так называемый, nennen – называть) aussah?»

«Der Notar? Das ist schon schwerer (труднее). Den habe ich ja nur einmal gesehen. Aber warten Sie mal...» Frau Krause denkt nach (размышляет, uber etwas nachdenken).

«Ja, doch, so ungefahr kann ich ihn beschreiben. Er ist ziemlich gro?, vielleicht einen Meter achtzig. Sehr elegant fand ich ihn eigentlich nicht. Er ist auch ungefahr 40 bis 45 Jahre alt. Ich glaube, er hat blonde Haare. Er sieht gar nicht (вовсе не) wie ein Spanier aus, finde ich. Jedenfalls nicht wie ein typischer Spanier.»

«Was ist schon typisch (что уж так типично = разве бывает что-либо действительно типичное), Frau Krause? Typisch deutsch, typisch spanisch, typisch italienisch? Gangster gibt es uberall (всюду). Jedenfalls vielen Dank fur die Beschreibungen (за описания, die Beschreibung, beschreiben – описывать). Vielleicht haben wir Gluck und erwischen (поймаем) diesen Basedow und seinen Freund bald. Sobald (как только) wir etwas mehr wissen, melde ich mich wieder bei Ihnen (позвоню Вам, дам знать, заявлю о себе). Ubrigens, das Essen war wunderbar. Man kann hier wirklich fabelhaft (сказочно = чудесно, die Fabel – басня) gut essen.»


11


Helmut Muller trifft Frau Krause im Hotel. Sie gehen zusammen essen. Muller fragt:

«Sagen Sie, Frau Krause, wie sieht eigentlich dieser Herr Basedow aus? Konnen Sie ihn ungefahr beschreiben?»

«Tja, also, ich versuch es mal. Er ist ungefahr einen Meter siеbzig gro?, ziemlich dick, er hat dunkle Haare und eine Brille. Er ist ungefahr 45 Jahre alt. Au?erdem raucht er die ganze Zeit dicke Zigarren. Er hat eine tiefe Stimme. Ich glaube, er kommt aus Bayern. Jedenfalls hat er einen bayerischen Akzent.»

«Und konnen Sie sich auch noch erinnern, wie dieser sogenannte Notar aussah?»

«Der Notar? Das ist schon schwerer. Den habe ich ja nur einmal gesehen. Aber warten Sie mal...» Frau Krause denkt nach.

«Ja, doch, so ungefahr kann ich ihn beschreiben. Er ist ziemlich gro?, vielleicht einen Meter achtzig. Sehr elegant fand ich ihn eigentlich nicht. Er ist auch ungefahr 40 bis 45 Jahre alt. Ich glaube, er hat blonde Haare. Er sieht gar nicht wie ein Spanier aus, finde ich. Jedenfalls nicht wie ein typischer Spanier.»

«Was ist schon typisch, Frau Krause? Typisch deutsch, typisch spanisch, typisch italienisch? Gangster gibt es uberall. Jedenfalls vielen Dank fur die Beschreibungen. Vielleicht haben wir Gluck und erwischen diesen Basedow und seinen Freund bald. Sobald wir etwas mehr wissen, melde ich mich wieder bei Ihnen. Ubrigens, das Essen war wunderbar. Man kann hier wirklich fabelhaft gut essen.»


Tja, also, ich versuch es mal.

Er ist ungefahr einen Meter siеbzig gro?, ziemlich dick, er hat dunkle Haare und eine Brille.

Er ist ungefahr 45 Jahre alt.

Das ist schon schwerer.

Typisch deutsch.

Sobald wir etwas mehr wissen, melde ich mich wieder bei Ihnen.

Ubrigens, das Essen war wunderbar.

Man kann hier wirklich fabelhaft gut essen.


12


Als Muller wieder in San Feliu ist und seinen Freund Felix trifft, gibt es eine Menge Neuigkeiten (масса новостей, нового, die Neuigkeit). Felix hat Informationen uber die beiden Immobilienagenturen:


«Also, Helmut, die Firma PLAYA Y SOL ist eine alte, bekannte (старая, известная) Firma, die auf deutsche Investitionen spezialisiert ist. Absolut serios. Bei denen (у них) arbeitet auch kein Herr Basedow. Die andere Firma, COSTAIMMO, kennt mein Freund Pol Sans allerdings (правда, однако) nicht. Ich habe inzwischen (между тем, тем временем) im Telefonbuch nachgesehen. Da gibt es auch keine Firma, die so hei?t. Entweder (либо) ist die Firma ganz neu gegrundet (основана), oder (либо) wir haben wirklich (действительно) eine hei?e Spur (горячий след). Ich finde, wir sollten (должны бы) jetzt...»

«Felix, Felix! Jetzt reicht's mir aber (ну теперь мне этого хватит = мое терпение лопнуло)! Wer ist hier eigentlich der Detektiv? Bist du etwa (ты что ли, разве ты) der Humphrey Bogart der Costs Brava? Der Colombo von San Feliu? Ich denke, du bist Koch und hast ein schones Restaurant. Und ich bin Detektiv und lose (решаю, разрешаю) diesen Fall. Und zwar (к тому же, а именно) ab jetzt (с настоящего момента) ohne dich (без тебя), verstanden (понял)?»

«Nun sei doch nicht gleich sauer (ну не сердись же сразу на меня: «не будь сразу кислым»), Helmut. Ich finde das Ganze (все это) einfach aufregend (просто волнущим, возбуждающим = увлекательным). Es ist doch wirklich sehr interessant. Au?erdem will ich dir ja nur helfen.»

«Schon gut. Also Felix, dann erzahle mal, was wir jetzt machen sollten.»

«Ganz einfach (очень: «совсем» просто): Deine Sekretarin ruft diese Agentur an, diesen Herrn Wimmer. Sie soll mit ihm einen Termin ausmachen. Am besten (лучше всего) soll er vorschlagen (предложить), wann und wo (где и когда). Wir fahren dann zusammen mit der Frau Krause hin (туда). Wenn die Frau Krause dann merkt (если заметит), dass der Wimmer in Wirklichkeit (в действительности, f) der Basedow ist, dann ist der Fall doch gelost, oder?»

«Und wie kommen wir an den zweiten Mann (как выйдем на второго), den sogenannten Notar? Und wenn der Basedow bewaffnet (вооружен) ist? Nein, nein, Felix, das ist zu gefahrlich (слишком опасно). Au?erdem habe ich hier in Spanien keine Lizenz (нет лицензии) als Privatdetektiv. Wir mussen die Polizei einschalten (задействовать: «включить»). Und zwar (а именно) von Deutschland aus (исходя из Германии, с участием немецкой полиции). Wenn du einverstanden bist (если согласен), du Humphrey Bogart der Costs Brava, dann rufe ich jetzt Bea Braun in Berlin an.»


12


Als Muller wieder in San Feliu ist und seinen Freund Felix trifft, gibt es eine Menge Neuigkeiten. Felix hat Informationen uber die beiden Immobilienagenturen:


«Also, Helmut, die Firma PLAYA Y SOL ist eine alte, bekannte Firma, die auf deutsche Investitionen spezialisiert ist. Absolut serios. Bei denen arbeitet auch kein Herr Basedow. Die andere Firma, COSTAIMMO, kennt mein Freund Pol Sans allerdings nicht. Ich habe inzwischen im Telefonbuch nachgesehen. Da gibt es auch keine Firma, die so hei?t. Entweder ist die Firma ganz neu gegrundet, oder wir haben wirklich eine hei?e Spur. Ich finde, wir sollten jetzt...»

«Felix, Felix! Jetzt reicht's mir aber! Wer ist hier eigentlich der Detektiv? Bist du etwa der Humphrey Bogart der Costs Brava? Der Colombo von San Feliu? Ich denke, du bist Koch und hast ein schones Restaurant. Und ich bin Detektiv und lose diesen Fall. Und zwar ab jetzt ohne dich, verstanden?»

«Nun sei doch nicht gleich sauer, Helmut. Ich finde das Ganze einfach aufregend. Es ist doch wirklich sehr interessant. Au?erdem will ich dir ja nur helfen.»

«Schon gut. Also Felix, dann erzahle mal, was wir jetzt machen sollten.»

«Ganz einfach: Deine Sekretarin ruft diese Agentur an, diesen Herrn Wimmer. Sie soll mit ihm einen Termin ausmachen. Am besten soll er vorschlagen, wann und wo. Wir fahren dann zusammen mit der Frau Krause hin. Wenn die Frau Krause dann merkt, dass der Wimmer in Wirklichkeit der Basedow ist, dann ist der Fall doch gelost, oder?»

«Und wie kommen wir an den zweiten Mann, den sogenannten Notar? Und wenn der Basedow bewaffnet ist? Nein, nein, Felix, das ist zu gefahrlich. Au?erdem habe ich hier in Spanien keine Lizenz als Privatdetektiv. Wir mussen die Polizei einschalten. Und zwar von Deutschland aus. Wenn du einverstanden bist, du Humphrey Bogart der Costs Brava, dann rufe ich jetzt Bea Braun in Berlin an.»


Es gibt eine Menge Neuigkeiten.

Ich habe inzwischen im Telefonbuch nachgesehen.

Ich finde, wir sollten jetzt...

Jetzt reicht's mir aber!

Verstanden?

Nun sei doch nicht gleich sauer, Helmut.

Ich finde das Ganze einfach aufregend.

Es ist doch wirklich sehr interessant.

Ganz einfach.

Das ist zu gefahrlich.

Wir mussen die Polizei einschalten.

Wenn du einverstanden bist.


13


Der Privatdetektiv ruft seine Sekretarin an. Bea notiert (записывает) alles:


Basedow alias (по-другому, по другому имени) Wimmer / Gluckwein

ca. (circa – около) 170 cm gro?

dunkle Haare / dick / ca. 45 J.

tiefe Stimme / bayer. Akzent

Zigarrenraucher

Immobilienfirma COSTAIMMO

Tel. 0034/3/4593459

Termin ausmachen mit Wimmer


«Also, Chef, ich frage mal bei Kommissar Schweitzer nach, ob die etwas uber den Basedow in ihrem Computer haben. Mit dem Wimmer mache ich auf jeden Fall einen Termin aus. Ich sage einfach, dass ich die Sekretarin von der Firma Helmut Muller Gemuseimport (импорт овощей, das Gemuse) GmbH (Gesellschaft mit begrenzter Haftung – общество с ограниченной ответственностью) bin. Das klingt (звучит) doch gut, oder? Das ist dann auch der Grund (причина), warum Sie gerade in Barcelona sind. Sie sind dort, um Geschaftspartner zu treffen, o.k.»

«O.k., Bea, viel Gluck (желаю удачи, n), und melden Sie sich, sobald Sie etwas wissen.» Muller ist zufrieden (доволен). Er sagt zu seinem Freund Felix: «Siehst du, mein Lieber. Das ist Professionalitat. Das ist kein Fall fur Hobbydetektive, sondern nur fur Profis (а только для профессионалов, der Profi)!»


Am nachsten Tag kommt ein Fax von Bea Braun.


Lieber Chef,

habe mit Wimmer telefoniert. Er hat eine tiefe Stimme und spricht mit bayerischem Akzent!!! Er will Sie treffen am

13.10. um 11 Uhr

Foyer Hotel CONDES DE BARCELONA

Paseo de Gracia 75

Barcelona

Er hat einen Wagen und zeigt (покажет) Ihnen dann verschiedene (различные) Appartements an der Kuste (на побережье).


Habe auch mit Komm. Schweitzer gesprochen. Er hat keine Informationen zu Basedow-Wimmer etc. (и т.д. – латинское et coetera)

Viel Gluck (желаю удачи)


Muller ist ein bisschen enttauscht (разочарован, enttauschen – разочаровывать). Wenn die deutsche Polizei keine Informationen hat, kann sie auch nicht helfen. Also muss er doch versuchen, mit Felix zusammen etwas zu machen. Auf keinen Fall (ни в коем случае) mochte er Frau Krause mit nach Barcelona nehmen. Das ist zu gefahrlich. Er fragt seinen Freund:


«Felix, kannst du photographieren? Wenn ja, dann habe ich einen Plan. Hor zu (послушай): Wir fahren zusammen nach Barcelona. Ich treffe mich mit dem Wimmer in diesem Hotel. Du wartest am Ausgang (у выхода, m) auf der Stra?e. Wenn wir dann aus dem Hotel gehen, versuchst du ihn zu photographieren. Das Photo zeigen wir dann der Frau Krause. Ist der Wimmer dann identisch mit dem Basedow, spiele ich weiter den interessierten Kaufer. Vielleicht treffen wir dann auch den geheimnisvollen (таинственного, das Geheimnis – тайна, секрет) Notar.»

«Einverstanden (согласен), Helmut. Ich bin ubrigens nicht nur ein guter Koch, sondern auch ein guter Photograph (Photograph). Also kein Problem (никакой проблемы = нет проблем, das Problem).»


13


Der Privatdetektiv ruft seine Sekretarin an. Bea notiert alles:

Basedow alias Wimmer / Gluckwein

ca. 170 cm gro?

dunkle Haare / dick / ca. 45 J.

tiefe Stimme / bayer. Akzent

Zigarrenraucher

Immobilienfirma COSTAIMMO

Tel. 0034/3/4593459

Termin ausmachen mit Wimmer


«Also, Chef, ich frage mal bei Kommissar Schweitzer nach, ob die etwas uber den Basedow in ihrem Computer haben. Mit dem Wimmer mache ich auf jeden Fall einen Termin aus. Ich sage einfach, dass ich die Sekretarin von der Firma Helmut Muller Gemuseimport GmbH bin. Das klingt doch gut, oder? Das ist dann auch der Grund, warum Sie gerade in Barcelona sind. Sie sind dort, um Geschaftspartner zu treffen, o.k.»

«O.k., Bea, viel Gluck, und melden Sie sich, sobald Sie etwas wissen.» Muller ist zufrieden. Er sagt zu seinem Freund Felix: «Siehst du, mein Lieber. Das ist Professionalitat. Das ist kein Fall fur Hobbydetektive, sondern nur fur Profis!»


Am nachsten Tag kommt ein Fax von Bea Braun.


Lieber Chef,

habe mit Wimmer telefoniert. Er hat eine tiefe Stimme und spricht mit bayerischem Akzent!!! Er will Sie treffen am

13.10. um 11 Uhr

Foyer Hotel CONDES DE BARCELONA

Paseo de Gracia 75

Barcelona

Er hat einen Wagen und zeigt Ihnen dann verschiedene Appartements an der Kuste.

Habe auch mit Komm. Schweitzer gesprochen. Er hat keine Informationen zu Basedow-Wimmer etc.

Viel Gluck


Muller ist ein bisschen enttauscht. Wenn die deutsche Polizei keine Informationen hat, kann sie auch nicht helfen. Also muss er doch versuchen, mit Felix zusammen etwas zu machen. Auf keinen Fall mochte er Frau Krause mit nach Barcelona nehmen. Das ist zu gefahrlich. Er fragt seinen Freund:


«Felix, kannst du photographieren? Wenn ja, dann habe ich einen Plan. Hor zu: Wir fahren zusammen nach Barcelona. Ich treffe mich mit dem Wimmer in diesem Hotel. Du wartest am Ausgang auf der Stra?e. Wenn wir dann aus dem Hotel gehen, versuchst du ihn zu photographieren. Das Photo zeigen wir dann der Frau Krause. Ist der Wimmer dann identisch mit dem Basedow, spiele ich weiter den interessierten Kaufer. Vielleicht treffen wir dann auch den geheimnisvollen Notar.»

«Einverstanden, Helmut. Ich bin ubrigens nicht nur ein guter Koch, sondern auch ein guter Photograph. Also kein Problem.»


Viel Gluck!

Hor zu!

Einverstanden!

Also kein Problem.


14


Am Donnerstag fruh fahren die beiden Freunde nach Barcelona. Felix wartet vor dem Hotel, den Photoapparat in der Hand. Muller geht ins Hotel-Foyer. Dort trifft er Herrn Wimmer. Wimmer hat tatsachlich (в самом деле) eine tiefe Stimme. Auch die restliche Beschreibung (остальное описание, der Rest – остаток) von Frau Krause stimmt (соответствует): dunkle Haare, etwa ein Meter siebzig gro?. Und Herr Wimmer raucht Zigarre.

'Das ist der Basedow, da bin ich ganz sicher (тут я совершенно уверен)', denkt Muller. Sie gehen aus dem Hotel. Vor dem Hotel steht ein Mercedes (Mercedes).


«Bitte, steigen Sie ein (садитесь в машину), Herr Muller. Wir fahren jetzt nach Playa de Aro. Das ist ein kleines Stadchen (городок) im Norden, etwa (приблизительно) hundert Kilometer von hier. Kennen Sie die Gegend (знаете местность) hier?» fragt Wimmer alias Basedow.

«Nein», lugt (лжет) Muller, «da war ich noch nie (никогда). Ich bin immer nur hier in Barcelona wegen (из-за) meiner Geschafte.»


14


Am Donnerstag fruh fahren die beiden Freunde nach Barcelona. Felix wartet vor dem Hotel, den Photoapparat in der Hand. Muller geht ins Hotel-Foyer. Dort trifft er Herrn Wimmer. Wimmer hat tatsachlich eine tiefe Stimme. Auch die restliche Beschreibung von Frau Krause stimmt: dunkle Haare, etwa ein Meter siebzig gro?. Und Herr Wimmer raucht Zigarre.

'Das ist der Basedow, da bin ich ganz sicher', denkt Muller. Sie gehen aus dem Hotel. Vor dem Hotel steht ein Mercedes.


«Bitte, steigen Sie ein, Herr Muller. Wir fahren jetzt nach Playa de Aro. Das ist ein kleines Stadchen im Norden, etwa hundert Kilometer von hier. Kennen Sie die Gegend hier?» fragt Wimmer alias Basedow.

«Nein», lugt Muller, «da war ich noch nie. Ich bin immer nur hier in Barcelona wegen meiner Geschafte.»


Da bin ich ganz sicher.

Bitte, steigen Sie ein, Herr Muller.

Das ist ein kleines Stadchen im Norden, etwa hundert Kilometer von hier.

Da war ich noch nie.

Ich bin hier wegen meiner Geschafte.


15


Als Felix die beiden aus dem Hotel kommen sieht, macht er schnell ein paar Photos. Er hat ein Teleobjektiv und kann den Mann neben Muller genau (точно) erkennen (узнать, распознать). «Hoffentlich (будем надеяться) sind die Photos gut», denkt er. Dann fahrt er nach San Feliu und bringt sie in ein Photolabor (в фотолабораторию, das Labor). Nach einer Stunde sind die Photos fertig (готовы). Er ist zufrieden. Er ruft Frau Krause an. Sie verabreden sich (договариваются о встрече) zum Abendessen in Felix' Restaurant.


Am Abend ist auch Helmut Muller wieder zuruck. Felix zeigt das Photo, das er am Vormittag (до полудня) gemacht hat.

«Das ist der Basedow, da bin ich ganz sicher», ruft Frau Krause, als sie das Photo sieht.

«Das dachte ich mir schon (я так и думал),» sagt Muller. «Ihre Beschreibung hat mir sehr geholfen, Frau Krause. Und das Photo ist einfach Klasse, Felix!»


Beim Essen muss er erzahlen, was er mit dem Basedow alias Wimmer erlebt hat (что пережил = как было дело).

«Tja, dieser Basedow hat mit mir den gleichen Trick (тот же трюк, ту же уловку) versucht (попытался) wie mit Ihnen, Frau Krause. Er hat mir verschiedene Appartements gezeigt und gesagt, dass ich am besten bar (наличными) zahlen soll, weil ich dann Steuern (налоги, die Steuer) sparen konnte (сэкономить смог бы). Ich habe ihm gesagt, dass das alles sehr interessant ist und dass ich kaufen will. Er macht jetzt einen Termin mit einem Notar, einem Herrn Carlos Montana, und bereitet alle Papiere vor (подготавливает бумаги, vorbereiten). Nachste Woche Freitag (на следующей неделе в пятницу) soll ich unterschreiben (подписать).»

«Dieser Mistkerl (негодяй: «навозный парень»)!» schimpft (ругается) Frau Krause. «Ach, Herr Muller, Sie sind phantastisch. Sie haben mir so geholfen.»

«So, ich glaube, den Rest der Geschichte (окончание истории) uberlassen wir der Polizei (оставим, предоставим). Felix, du musstest (должен бы) am besten (лучше всего) mit Frau Krause nach Barcelona fahren und dort der Polizei alles erklaren (объяснить). Am nachsten Freitag bin ich also wieder hier in Katalonien. Wie schon! Aber jetzt mache ich wirklich Urlaub. Zwei Tage habe ich ja noch. Ubrigens, was empfiehlt (рекомендует) denn der Koch heute? Gibt es heute etwas Besonderes (что-нибудь особенное) in Felix' Restaurant?»

«Oh, ja! Zu Ehren (в честь) meiner beiden Berliner Gaste habe ich ein Original Berliner Menue zusammengestellt (составил).»


* Hausgemachte Matjesheringe (малосольные молодые сельди по-домашнему, der Hering) in Sahneso?e (в сливочном соусе, f, die Sahne – сливки) mit Apfelscheiben (с яблочными дольками, der Apfel + die Scheibe)

* Kalbsroulade (телячий рулет /произносится: «рулaдэ»/) mit Rotkohl (с красной капустой, der Kohl) und Dampfkartoffeln (картошкой, приготовленной на пару, der Dampf + die Kartoffel)

* Rote Grutze (пудинг с фруктовым соком: «красная каша») mit Vanilleeis (с ванильным мороженым, das Eis)


15


Als Felix die beiden aus dem Hotel kommen sieht, macht er schnell ein paar Photos. Er hat ein Teleobjektiv und kann den Mann neben Muller genau erkennen. «Hoffentlich sind die Photos gut», denkt er. Dann fahrt er nach San Feliu und bringt sie in ein Photolabor. Nach einer Stunde sind die Photos fertig. Er ist zufrieden. Er ruft Frau Krause an. Sie verabreden sich zum Abendessen in Felix' Restaurant.


Am Abend ist auch Helmut Muller wieder zuruck. Felix zeigt das Photo, das er am Vormittag gemacht hat.

«Das ist der Basedow, da bin ich ganz sicher», ruft Frau Krause, als sie das Photo sieht.

«Das dachte ich mir schon,» sagt Muller. «Ihre Beschreibung hat mir sehr geholfen, Frau Krause. Und das Photo ist einfach Klasse, Felix!»


Beim Essen muss er erzahlen, was er mit dem Basedow alias Wimmer erlebt hat.

«Tja, dieser Basedow hat mit mir den gleichen Trick versucht wie mit Ihnen, Frau Krause. Er hat mir verschiedene Appartements gezeigt und gesagt, dass ich am besten bar zahlen soll, weil ich dann Steuern sparen konnte. Ich habe ihm gesagt, dass das alles sehr interessant ist und dass ich kaufen will. Er macht jetzt einen Termin mit einem Notar, einem Herrn Carlos Montana, und bereitet alle Papiere vor. Nachste Woche Freitag soll ich unterschreiben.»

«Dieser Mistkerl!» schimpft Frau Krause. «Ach, Herr Muller, Sie sind phantastisch. Sie haben mir so geholfen.»

«So, ich glaube, den Rest der Geschichte uberlassen wir der Polizei. Felix, du musstest am besten mit Frau Krause nach Barcelona fahren und dort der Polizei alles erklaren. Am nachsten Freitag bin ich also wieder hier in Katalonien. Wie schon! Aber jetzt mache ich wirklich Urlaub. Zwei Tage habe ich ja noch. Ubrigens, was empfiehlt denn der Koch heute? Gibt es heute etwas Besonderes in Felix' Restaurant?»

«Oh, ja! Zu Ehren meiner beiden Berliner Gaste habe ich ein Original Berliner Menue zusammengestellt.»


* Hausgemachte Matjesheringe in Sahneso?e mit Apfelscheiben

* Kalbsroulade mit Rotkohl und Dampfkartoffeln

* Rote Grutze mit Vanilleeis


Sie verabreden sich zum Abendessen.

Das dachte ich mir schon.

Dieser Mistkerl!

Ach, Herr Muller, Sie sind phantastisch. Sie haben mir so geholfen.

So, ich glaube, den Rest der Geschichte uberlassen wir der Polizei.

Felix, du musstest am besten mit Frau Krause nach Barcelona fahren.

Wie schon!

Gibt es heute etwas Besonderes in deinem Restaurant?

Oh, ja! Zu Ehren meiner beiden Berliner Gaste habe ich ein Original Berliner Menue zusammengestellt.


Muller in New York


"Ja! In dieser vollig verruckten Stadt kann alles passieren!" (Charles Hanson Toune, amerik. Schriftsteller)


Die Hauptpersonen dieser Geschichte sind:

Helmut Muller, Privatdetektiv. Er fliegt zum ersten Mal in seinem Leben nach New York.

Bea Braun, seine Mitarbeiterin, hilft von Berlin aus. eine heikle Angelegenheit diskret und zuverlassig zu erledigen.

Sophie Schonfeld ist Galeristin in Berlin und macht sich Sorgen um ihren Neffen Joachim.

Joachim Schonfeld, Kunststudent. Er ist in New York verschwunden.

Ilona Schmidt. Sie ist die Freundin Joachims, kocht den besten Kaffee in NY. wei? aber auch nicht, wo er ist.

Claudia Vogel. Sie arbeitet als Bibliothekarin im Goethe-Institut, kennt gute Restaurants und gibt Muller ihre Telefonnummer.


1


Privatdetktiv Muller liegt auf seinem Sofa, die Zeitung zerknullt (смятая) am Boden (на полу, m). Er hat knallbunte (ярко-пестрые) Bermuda-Shorts und ein altes T-Shirt an (имеет надетыми, anhaben). Es ist druckend (давяще, drucken – давить) hei? (жарко) an diesem Augustabend in Berlin.

Er hat die Programmseiten (страницы с программой, das Programm, die Seite) in der Zeitung studiert: Nichts Interessantes im Kino, nur langweiliges Programm (скучная) im Fernsehen – Sommerloch (летняя дыра = время отпусков, das Loch – дыра)!

Und jetzt noch ausgehen, ein kuhles Bier (прохладное) vielleicht... In Muller kampfen (борются) Durst (жажда, m) und Phlegma.


«Drrring! Drrring!» Das Telefonklingeln schreckt ihn auf (вспугивает, aufschrecken, der Schreck – испуг, страх).

«Muller!»

Guten Abend, Herr Muller, mein Name ist Schonfeld...»

«Guten Abend... « Muller kommt die Stimme bekannt vor (кажется знакомым, vorkommen – казаться). Eine altere (пожилой) Frauenstimme, die er schon mal gehort hat. Schonfeld? Woher kennt er den Namen?

«Sophie Schonfeld, ich leite (руковожу) eine Galerie fur moderne Kunst hier in Berlin; wir hatten schon mal das Vergnugen (имели удовольствие)...»

«Ja, naturlich, Frau Schonfeld, ich erinnere mich (помню, вспоминаю). Damals ging es um (тогда речь шла о) den gefalschten (подделанном, falschen – подделывать) Paul Klee», Muller ist die Geschichte um die Falschung (с подделкой) und seinen Freund Walter Angermeier sofort wieder eingefallen (пришла на ум, einfallen).

«Was kann ich fur Sie tun (что я могу для Вас сделать), Frau Schonfeld? Wieder eine Falschung aufgetaucht (появилась: «вынырнула») von Walter...?

«Nein, Herr Muller, diesmal geht es eher um eine private Angelegenheit (на этот раз речь идет о частном, личном деле). Konnten Sie vorbeikommen (не могли бы Вы зайти)?»

«Ja gerne, Frau Schonfeld. Moment, ich hole (достану) nur mal meinen Terminkalender (календарь с записью назначенных встреч и дел)...»

«Ich dachte (думала, denken) eigentlich, ob Sie nicht sofort (прямо сейчас, сейчас же) vorbeikommen konnten, Herr Muller?»

«Was, jetzt? Es ist doch so spat...»

«Bei dieser Hitze (при такой жаре) kann doch sowieso (так или иначе = все равно) kein Mensch schlafen (спать), und es ist gerade mal halb zehn...»

Muller schaut auf seine Bermuda-Shorts, denkt an die Hitze, aber auch an sein leeres Bankkonto (пустой банковский счет) und verspricht (обещает):

«Ich komme, Frau Schonfeld. Ihre Wohnung ist im gleichen (в том же) Haus wie die Galerie?»

«Ja, im ersten Stock (на первом этаже, m). Lauten (позвоните) Sie bei 'Privat'. Ich stelle ein Bier kalt (поставлю охладить).»


1


Privatdetektiv Muller liegt auf seinem Sofa, die Zeitung zerknullt am Boden. Er hat knallbunte Bermuda-Shorts und ein altes T-Shirt an. Es ist druckend hei? an diesem Augustabend in Berlin.

Er hat die Programmseiten in der Zeitung studiert: Nichts Interessantes im Kino, nur langweiliges Programm im Fernsehen – Sommerloch!

Und jetzt noch ausgehen, ein kuhles Bier vielleicht... In Muller kampfen Durst und Phlegma.


«Drrring! Drrring!» Das Telefonklingeln schreckt ihn auf.

«Muller!»

Guten Abend, Herr Muller, mein Name ist Schonfeld...»

«Guten Abend... « Muller kommt die Stimme bekannt vor. Eine altere Frauenstimme, die er schon mal gehort hat. Schonfeld? Woher kennt er den Namen?

«Sophie Schonfeld, ich leite eine Galerie fur moderne Kunst hier in Berlin; wir hatten schon mal das Vergnugen...»

«Ja, naturlich, Frau Schonfeld, ich erinnere mich. Damals ging es um den gefalschten Paul Klee», Muller ist die Geschichte um die Falschung und seinen Freund Walter Angermeier sofort wieder eingefallen.

«Was kann ich fur Sie tun, Frau Schonfeld? Wieder eine Falschung aufgetaucht von Walter...?

«Nein, Herr Muller, diesmal geht es eher um eine private Angelegenheit. Konnten Sie vorbeikommen?»

«Ja gerne, Frau Schonfeld. Moment, ich hole nur mal meinen Terminkalender...»

«Ich dachte eigentlich, ob Sie nicht sofort vorbeikommen konnten, Herr Muller?»

«Was, jetzt? Es ist doch so spat...»

«Bei dieser Hitze kann doch sowieso kein Mensch schlafen, und es ist gerade mal halb zehn...»

Muller schaut auf seine Bermuda-Shorts, denkt an die Hitze, aber auch an sein leeres Bankkonto und verspricht:

«Ich komme, Frau Schonfeld. Ihre Wohnung ist im gleichen Haus wie die Galerie?»

«Ja, im ersten Stock. Lauten Sie bei 'Privat'. Ich stelle ein Bier kalt.»


Was kann ich fur Sie tun, Frau Schonfeld?

Diesmal geht es eher um eine private Angelegenheit.

Konnten Sie vorbeikommen?

Bei dieser Hitze kann doch sowieso kein Mensch schlafen.


2


Muller lummelt (лениво расселся, der Lummel – лентяй, невежа, нахал) in einem bequemen Sessel (в удобном кресле, m), in der Hand ein Glas Bier, kuhl und angenehm (прохладно и приятно).

Die alte Dame lachelt Muller an (улыбается Мюллеру) und beginnt zu erzahlen:

«Vielleicht hat Ihnen Bea damals schon von unserer Familiengeschichte erzahlt. Meine

Eltern und alle Angehorigen (все члены семьи: «принадлежащие», angehoren – относиться, принадлежать) waren gezwungen (были вынуждены, zwingen), unter den Nationalsozialisten Deutschland zu verlassen (покинуть). Ich bin mit meinem Bruder nach dem Krieg (после войны, m) nach Berlin zuruckgekehrt (вернулась), und wir haben die Kunsthandlung (магазин, торгующий предметами искусства) meines Vaters ubernommen (переняли, взяли в свои руки). Mein Bruder ist vor ein paar Jahren gestorben (умер, sterben), ich selbst (я сама) war nie verheiratet (никогда не была замужем).

Ich denke seit einiger Zeit (вот уже некоторое время как, с некоторого времени) daruber nach (подумываю о том), das Geschaft aufzugeben (оставить этот бизнес) und mich zur Ruhe zu setzen (уйти на покой).

Der einzige Angehorige (единственный член семьи) ist der Sohn meines Bruders, Joachim. Ich habe ihn zuletzt (в последний раз) vor uber einem Jahr gesehen (больше года тому назад)...»

«Darf ich Sie mal unterbrechen (прервать, перебить), Frau Schonfeld? Geht es um eine Erbschaft (речь идет о наследстве)? Ich bin ja Privatdetektiv und kein Rechtsanwalt (адвокат: das Recht – право + der Anwalt – адвокат)...»

«Ich wei?, Herr Muller, ich wei?», lachelt (улыбается) Sophie Schonfeld.

«Noch brauche ich keinen Rechtsanwalt, sondern erst einmal (сначала) einen Privatdetektiv, der sich nach Joachim erkundigt (разузнает о, осведомится, die Kunde – весть). Wie ich schon gesagt habe, wei? ich nicht, wo sich Joachim aufhalt (находится, пребывает). Ich mochte Sie bitten (просить), ihn zu suchen (искать) und ganz vorsichtig (осторожно) zu recherchieren (навести справки, расследовать /читается рэшэрширн/), was er so treibt (чем он там занимается, что он поделывает). Sie konnen sich vorstellen (представить), dass die Galerie bzw. (или же, соответственно: beziehungsweise) meine Kunstsammlung (собрание, коллекция предметов искусства, sammeln – собирать) einen ziemlichen Wert (довольно большой стоимостью) besitzt (обладает: «владеет»), und, ja, da wollte ich mich erst mal versichern (удостовериться, убедиться, sicher – уверенный; надежный), ah, also ob Joachim...»

Muller kommt ihr zu Hilfe (приходит на помощь), da er merkt (поскольку замечает), dass es fur die alte Dame nicht so einfach ist zu erklaren, dass sie die Zuverlassigkeit (надежность, возможность положиться, sich auf jemand verlassen – положиться) ihres Neffen (племянника) uberprufen (проверить) will.

«Das ist eine Kleinigkeit (мелочь, пустяки) fur uns, Frau Schonfeld. Genau unser Metier (как раз наша профессия /читается мэтьe/): Recherchen (розыски, поиски, расследования, die Recherche), zuverlassig (надежно) und diskret (конфиденциально, diskret): Detektei (детективное агентство, die Detektei) Muller!»

Frau Schonfeld lachelt wieder, und Muller trinkt hastig (поспешно) ein paar Schlucke Bier (несколько глотков, der Schluck, schlucken – глотать).

«Darum (поэтому) habe ich ja an Sie gedacht, Herr Muller. An Sie und Bea.»

Beim Namen Bea trinkt Muller nochmal ein paar Schlucke.

Bea Braun, seine Assistentin.

Sie hat den ganzen Monat August Urlaub genommen. Wieder eine Mannergeschichte. Verliebt bis uber beide Ohren (влюблена по уши, das Ohr) und die halbe Arbeitszeit im Juli hat sie am Telefon verbracht (провела, verbringen) mit Liebesgefluster (любовный шепот, n, flustern – шептать)...

Muller wischt (вытирает) sich den Bierschaum (пену) vom Mund (со рта, m) und damit (вместе с этим, т.е. с пеной) auch die eifersuchtigen (ревнивые, die Eifersucht – ревность) Gedanken (мысли, der Gedanke) weg...

«Entschuldigen Sie, Frau Schonfeld, haben Sie vielleicht Papier (бумагу, n) und Bleistift (карандаш, m, das Blei – свинец), damit (чтобы) ich mir ein paar Notizen (несколько пометок, записей, die Notiz) machen kann?»

Unser Privatdetektiv hat naturlich weder (ни) Notizblock (блокнот, m) noch (ни) sein Schreibzeug (чем писать: «орудия письма») dabei (с собой, при себе).

Er notiert (записывает): Joachim Schonfeld, 24 Jahre,. Adresse unbekannt, hat vor einem Jahr Kunst studiert.

Frau Schonfeld gibt Muller auch noch einen Scheck als Vorschuss (задаток, m) fur sein Honorar, und er ist sehr vergnugt (доволен, удовлетворен), als (когда) er nach dem Gesprach (после разговора, n) nach Hause fahrt.

Endlich (наконец) hat es etwas abgekuhlt (стало немного прохладнее), und unser Detektiv freut sich (радуется) auf die Arbeit der nachsten Tage. Er lachelt beim Gedanken an seine gro?spurige Beschreibung (при мысли о своем помпезном, хвастливом описании, die Spur – след) der 'Detektei Muller': «Diskret und zuverlassig.»


2


Muller lummelt in einem bequemen Sessel, in der Hand ein Glas Bier, kuhl und angenehm.

Die alte Dame lachelt Muller an und beginnt zu erzahlen:

«Vielleicht hat Ihnen Bea damals schon von unserer Familiengeschichte erzahlt. Meine Eltern und alle Angehorigen waren gezwungen, unter den Nationalsozialisten Deutschland zu verlassen. Ich bin mit meinem Bruder nach dem Krieg nach Berlin zuruckgekehrt, und wir haben die Kunsthandlung meines Vaters ubernommen. Mein Bruder ist vor ein paar Jahren gestorben, ich selbst war nie verheiratet.

Ich denke seit einiger Zeit daruber nach, das Geschaft aufzugeben und mich zur Ruhe zu setzen.

Der einzige Angehorige ist der Sohn meines Bruders, Joachim. Ich habe ihn zuletzt vor uber einem Jahr gesehen...»

«Darf ich Sie mal unterbrechen, Frau Schonfeld? Geht es um eine Erbschaft? Ich bin ja Privatdetektiv und kein Rechtsanwalt...»

«Ich wei?, Herr Muller, ich wei?», lachelt Sophie Schonfeld.

«Noch brauche ich keinen Rechtsanwalt, sondern erst einmal einen Privatdetektiv, der sich nach Joachim erkundigt. Wie ich schon gesagt habe, wei? ich nicht, wo sich Joachim aufhalt. Ich mochte Sie bitten, ihn zu suchen und ganz vorsichtig zu recherchieren, was er so treibt. Sie konnen sich vorstellen, dass die Galerie bzw. meine Kunstsammlung einen ziemlichen Wert besitzt, und, ja, da wollte ich mich erst mal versichern, ah, also ob Joachim...»

Muller kommt ihr zu Hilfe, da er merkt, dass es fur die alte Dame nicht so einfach ist zu erklaren, dass sie die Zuverlassigkeit ihres Neffen uberprufen will.

«Das ist eine Kleinigkeit fur uns, Frau Schonfeld. Genau unser Metier: Recherchen, zuverlassig und diskret: Detektei Muller!»

Frau Schonfeld lachelt wieder, und Muller trinkt hastig ein paar Schlucke Bier.

«Darum habe ich ja an Sie gedacht, Herr Muller. An Sie und Bea.»

Beim Namen Bea trinkt Muller nochmal ein paar Schlucke.

Bea Braun, seine Assistentin.

Sie hat den ganzen Monat August Urlaub genommen. Wieder eine Mannergeschichte. Verliebt bis uber beide Ohren und die halbe Arbeitszeit im Juli hat sie am Telefon verbracht mit Liebesgefluster...

Muller wischt sich den Bierschaum vom Mund und damit auch die eifersuchtigen Gedanken weg...

«Entschuldigen Sie, Frau Schonfeld, haben Sie vielleicht Papier und Bleistift, damit ich mir ein paar Notizen machen kann?»

Unser Privatdetektiv hat naturlich weder Notizblock noch sein Schreibzeug dabei.

Er notiert: Joachim Schonfeld, 24 Jahre,. Adresse unbekannt, hat vor einem Jahr Kunst studiert.

Frau Schonfeld gibt Muller auch noch einen Scheck als Vorschuss fur sein Honorar, und er ist sehr vergnugt, als er nach dem Gesprach nach Hause fahrt.

Endlich hat es etwas abgekuhlt, und unser Detektiv freut sich auf die Arbeit der nachsten Tage. Er lachelt beim Gedanken an seine gro?spurige Beschreibung der 'Detektei Muller': «Diskret und zuverlassig.»


Ich denke seit einiger Zeit daruber nach, das Geschaft aufzugeben und mich zur Ruhe zu setzen.

Darf ich Sie mal unterbrechen, Frau Schonfeld?

Geht es um eine Erbschaft?

Das ist eine Kleinigkeit fur uns.


3


Am nachsten Tag besucht Muller als erstes (первым делом) die Kunstakademie (die Akademie). August! Wenige Studenten sind in den Ateliers. Die meisten (большинство) wohl (видимо, пожалуй) schon in den Ferien (на каникулах) , beim Jobben (подрабатывают: «при подработке, за подработкой») oder einfach am Wannsee beim Baden (купаются).

Alle seine vorsichtigen (осторожные) Fragen nach einem Kunststudenten Joachim Schonfeld waren Fehlanzeige (пустой номер: «неверное указание»). Niemand konnte sich an den Namen erinnern.

Kurz vor (незадолго до) 12 Uhr trifft Muller im Sekretariat eine freundliche Dame mittleren Alters (среднего возраста, das Alter), die sich bereit erklart (заявляет, что готова), in den Akten nach 'seinem' Neffen – Notlugen (ложь во спасение: «лжи в беде, по необходимости»: die Not – нужда, беда + die Luge – ложь) gehoren (относятся, т.е. необходимы для) zum Geschaft (без лжи во спасение не обойтись) – zu suchen.

«Ja, hier habe ich den Namen: Joachim Schonfeld! Er hat an unsere Akademie vor drei Semestern studiert und sich dann abgemeldet (заявил об уходе, отчислился).»

Muller uberlegt (раздумывает), warum sich die Menschen aus der Verwaltung (из руководства) immer so mit der Institution, in der sie arbeiten, identifizieren (отождествляют себя) , dass sie immer 'unsere' sagen.

«Fein (отлично), das ist immerhin (все же) ein Anhaltspunkt (зацепка: «точка, за которую можно держать, либо: у которой можно остановиться»). Haben Sie vielleicht in Ihren Unterlagen (в документации) auch seine Adresse?»

«Ja, aber die ist sicherlich (конечно, наверняка) schon alt: Forsterstra?e 17.»

«Ach ja, das ist in Kreuzberg. Ich schau dort einfach mal vorbei (зайду). Vielen Dank fur Ihre Hilfe (за вашу помощь). Und schone Ferien...»

«Leider noch nicht!» lachelt die Dame. «Ich kann erst im September Urlaub machen. Dieses Jahr fahre ich nach Gerona, Nordspanien...»

Muller uberlegt, ob er sagen soll, dass er Gerona und die Gegend um (область вокруг) Gerona sehr gut kennt. Sein Freund Felix wohnt dort. Aber die Dame wird ihn dann sicher (конечно, наверняка) in ein langeres Gesprach (в довольно длинный разговор) verwickeln (вовлечет: «запутает, запеленует»), und so sagt er nur:

«Wie schon fur Sie (как хорошо для Вас). Ich wunsche Ihnen (желаю Вам) eine schone Zeit, und vielen Dank nochmal (еще раз)...»


3


Am nachsten Tag besucht Muller als erstes die Kunstakademie. August! Wenige Studenten sind in den Ateliers. Die meisten wohl schon in den Ferien, beim Jobben oder einfach am Wannsee beim Baden.

Alle seine vorsichtigen Fragen nach einem Kunststudenten Joachim Schonfeld waren Fehlanzeige. Niemand konnte sich an den Namen erinnern.

Kurz vor 12 Uhr trifft Muller im Sekretariat eine freundliche Dame mittleren Alters, die sich bereit erklart, in den Akten nach 'seinem' Neffen (Notlugen gehoren zum Geschaft) zu suchen.

«Ja, hier habe ich den Namen: Joachim Schonfeld! Er hat an unsere Akademie vor drei Semestern studiert und sich dann abgemeldet.»

Muller uberlegt, warum sich die Menschen aus der Verwaltung immer so mit der Institution, in der sie arbeiten, identifizieren, dass sie immer 'unsere' sagen.

«Fein, das ist immerhin ein Anhaltspunkt. Haben Sie vielleicht in Ihren Unterlagen auch seine Adresse?»

«Ja, aber die ist sicherlich schon alt: Forsterstra?e 17.»

«Ach ja, das ist in Kreuzberg. Ich schau dort einfach mal vorbei. Vielen Dank fur Ihre Hilfe. Und schone Ferien...»

«Leider noch nicht!» lachelt die Dame. «Ich kann erst im September Urlaub machen. Dieses Jahr fahre ich nach Gerona, Nordspanien...»

Muller uberlegt, ob er sagen soll, dass er Gerona und die Gegend um Gerona sehr gut kennt. Sein Freund Felix wohnt dort. Aber die Dame wird ihn dann sicher in ein langeres Gesprach verwickeln, und so sagt er nur:

«Wie schon fur Sie. Ich wunsche Ihnen eine schone Zeit, und vielen Dank nochmal...»


Das war eine Fehlanzeige.

Notlugen gehoren zum Geschaft.

Fein, das ist immerhin ein Anhaltspunkt.

Ich schau dort einfach mal vorbei.

Vielen Dank fur Ihre Hilfe. Und schone Ferien...

Ich wunsche Ihnen eine schone Zeit, und vielen Dank nochmal...


4


Forsterstra?e. Als Muller das letzte Mal hier war, vor der Wiedervereinigung (до объединения Германии), war es eine typische Kreuzberger Gegend (область, район). Die Hauser alt und grau. Die Mauer (стена) war nahe (близко). Aber jetzt, fast (почти) alles neu renoviert (отремонтировано), und Muller zweifelt (сомневается), dass sich hier noch studentische Wohngemeinschaften (жилищные сообщества, die Gemeinschaft) die Mieten (квартплаты, die Miete) leisten (позволить себе) konnen.

Die Hausmeisterin (домоуправдом-женщина) in Hausnummer 17 bestatigt (подтверждает) seine Zweifel (сомнения, der Zweifel).

«Nee (не-а), ein Herr Schonberg wohnt hier nicht!»

«Schonfeld, gnadige Frau (милостивая государыня, die Gnade – милость), Schonfeld, Kunststudent.»

Muller argert sich (сердится), dass er die Kunsthandlerin nicht um ein Foto gebeten (не попросил о фотографии, bitten um etwas) hat. Er wei? ja selbst nicht einmal (сам даже не знает), wie Joachim aussieht.

«Kunststudent?» Die Hausmeisterin denkt angestrengt nach (напряженно раздумывает, sich anstrengen – напрягаться, прилагать усилия).

«Ja, warten Sie mal, da haben welche (некоторые = какие-то студенты) im dritten Stock gewohnt, so ne Kommune (что-то вроде коммуны). Die ham (= haben) irgendwas (что-то) mit Kunst gemacht.»

Muller zuckt (вытаскивает, выдергивает наружу) einen 10-Mark-Schein (купюру), und obwohl (хотя) er sich keine Chancen ausrechnet (не рассчитывает), fragt er:

«Wo die dann hingezogen (куда они потом переехали, ziehen) sind, wissen Sie nicht zufallig (случайно, der Zufall – случайность)...?»

«Um Gottes Willen (ради бога), nee. Das war ein einziges Kommen und Gehen (проходной двор: «единственное, сплошное ‘прихождение и ухождение’») damals. Da wusste man ja nich (= nicht), wer zu wem gehort (кто к кому относится, кто чей, кто с кем). Aber fragen Sie doch mal gegenuber (напротив) bei Ali.»

«Bei Ali?»

«Ja, das ist der Turke, druben (вон там) an der Ecke (на углу).»


Muller steht vor einem turkischen Lebensmittelgeschaft (перед продовольственным магазином, das Leben – жизнь; das Mittel – средство).

Der Besitzer (владелец) hei?t nicht Ali, sondern Feridun Ustun und kann sich sehr gut an Joachim erinnern.

«Der hat mir sogar mal Plakate gemalt (рисовал, писал красками), fur meinen Laden (для моего магазина, моей лавки). Aber den habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Bestimmt (определенно) seit eineinhalb Jahren (вот уже полтора года как) nicht mehr. Er wollte doch immer nach New York gehen. Damals hat er jedenfalls (во всяком случае) dauernd (все время: «продолжительно», dauern – длиться) davon geredet (об этом говорил).»

Muller kauft noch fur das Abendessen ein (покупает /продукты/ для ужина) und denkt an das Ende seines Auftrages (о конце, завершении совего задания, поручения, заказа, der Auftrag).


4


Forsterstra?e. Als Muller das letzte Mal hier war, vor der Wiedervereinigung, war es eine typische Kreuzberger Gegend. Die Hauser alt und grau. Die Mauer war nahe. Aber jetzt, fast alles neu renoviert, und Muller zweifelt, dass sich hier noch studentische Wohngemeinschaften die Mieten leisten konnen.

Die Hausmeisterin in Hausnummer 17 bestatigt seine Zweifel.

«Nee, ein Herr Schonberg wohnt hier nicht!»

«Schonfeld, gnadige Frau, Schonfeld, Kunststudent.»

Muller argert sich, dass er die Kunsthandlerin nicht um ein Foto gebeten hat. Er wei? ja selbst nicht einmal, wie Joachim aussieht.

«Kunststudent?» Die Hausmeisterin denkt angestrengt nach.

«Ja, warten Sie mal, da haben welche im dritten Stock gewohnt, so ne Kommune. Die ham irgendwas mit Kunst gemacht.»

Muller zuckt einen 10-Mark-Schein, und obwohl er sich keine Chancen ausrechnet, fragt er:

«Wo die dann hingezogen sind, wissen Sie nicht zufallig...?»

«Um Gottes Willen, nee. Das war ein einziges Kommen und Gehen damals. Da wusste man ja nich, wer zu wem gehort. Aber fragen Sie doch mal gegenuber bei Ali.»

«Bei Ali?»

«Ja, das ist der Turke, druben an der Ecke.»


Muller steht vor einem turkischen Lebensmittelgeschaft.

Der Besitzer hei?t nicht Ali, sondern Feridun Ustun und kann sich sehr gut an Joachim erinnern.

«Der hat mir sogar mal Plakate gemalt, fur meinen Laden. Aber den habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Bestimmt seit eineinhalb Jahren nicht mehr. Er wollte doch immer nach New York gehen. Damals hat er jedenfalls dauernd davon geredet.»

Muller kauft noch fur das Abendessen ein und denkt an das Ende seines Auftrages.


Ich kann mir die Miete nicht leisten.

Wo die dann hingezogen sind, wissen Sie nicht zufallig...?

Um Gottes Willen, nee.

Das war ein einziges Kommen und Gehen damals.


5


Am Abend zu Hause, vor sich ein feines Abendessen mit gefullten (c фаршированными: «наполненными») Weinblattern (виноградными листьями, das Blatt – лист), Schafskase (овечий сыр, das Schaf – овца + der Kase – сыр), Fladenbrot (лепешка, оладья) und einem kuhlen Bier, rechnet er sich aus (рассчитывает, вычисляет) , wieviel er von dem Scheck zuruckgeben muss.

Nach dem Essen ruft er Sophie Schonfeld an.

«Guten Abend, Frau Schonfeld, Muller hier. Meine Suche nach Ihrem Neffen hat leider ein negatives Ende gefunden. Joachim ist vermutlich (предположительно, vermuten – предполагать) in New York. An der Akademie hat er sich vor drei Semestern abgemeldet und...»

«Ja, ich wei?», unterbricht (перебивает, unterbrechen) ihn die Galeristin.

Muller ist sprachlos (бессловесен = потерял дар речи).

«Sie wissen das? Warum haben Sie mich dann beauftragt (поручили мне, дали задание), dass ich Ihren Neffen suchen soll, wenn Sie wissen, dass...»

«Herr Muller, ich wusste (знала), dass Joachim fur zwei Semester in New York studieren sollte. Er ist damals zu mir gekommen und hat mir seine Plane erzahlt. Dass in Berlin nichts los sei (ничего интересного не происходит) in Sachen (что касается: «в вещах, делах») Kunst, und er fur zwei Gastsemester in der Kunstmetropole New York studieren wollte (хотел бы). Aber das war vor uber einem Jahr, und ich dachte, Joachim ware langst zuruck (давно уже вернулся)!»

Es entsteht (возникает) eine Pause, Muller uberlegt, wie er die Sache mit dem Resthonorar ansprechen (как заговорить) soll.

«Herr Muller, ah, ich will es mal so formulieren (я бы так сформулировала), ah, Ihr Auftrag ist noch nicht zu Ende (Ваше задание еще не окончено)...»

Muller ist wieder sprachlos.

«Sie meinen (Вы имеете в виду),... ah...»

«Ja, Herr Muller, ich schlage vor (предлагаю), dass (чтобы) Sie weiter nach Joachim suchen. Der Junge ist vielleicht langer geblieben (на дольшее время остался, bleiben).»

«Ich soll ihn in New York suchen? Ich war noch nie in New York.»

«Dann wird es hochste Zeit (тогда давно пора: «самое высокое время»), mein Lieber (дорогой мой). Und was Ihr Honorar betrifft (что касается, betreffen), bin ich naturlich bereit, eine entsprechende Auslandszulage (соответствующую надбавку за работу за границей) zu bezahlen (заплатить).»

Jetzt ist Muller vollig (полностью, совершенно) sprachlos.


5


Am Abend zu Hause, vor sich ein feines Abendessen mit gefullten Weinblattern, Schafskase, Fladenbrot und einem kuhlen Bier, rechnet er sich aus, wieviel er von dem Scheck zuruckgeben muss.

Nach dem Essen ruft er Sophie Schonfeld an.

«Guten Abend, Frau Schonfeld, Muller hier. Meine Suche nach Ihrem Neffen hat leider ein negatives Ende gefunden. Joachim ist vermutlich in New York. An der Akademie hat er sich vor drei Semestern abgemeldet und...»

«Ja, ich wei?», unterbricht ihn die Galeristin.

Muller ist sprachlos.

«Sie wissen das? Warum haben Sie mich dann beauftragt, dass ich Ihren Neffen suchen soll, wenn Sie wissen, dass...»

«Herr Muller, ich wusste, dass Joachim fur zwei Semester in New York studieren sollte. Er ist damals zu mir gekommen und hat mir seine Plane erzahlt. Dass in Berlin nichts los sei in Sachen Kunst, und er fur zwei Gastsemester in der Kunstmetropole New York studieren wollte. Aber das war vor uber einem Jahr, und ich dachte, Joachim ware langst zuruck!»

Es entsteht eine Pause, Muller uberlegt, wie er die Sache mit dem Resthonorar ansprechen soll.

«Herr Muller, ah, ich will es mal so formulieren, ah, Ihr Auftrag ist noch nicht zu Ende...»

Muller ist wieder sprachlos.

«Sie meinen,... ah...»

«Ja, Herr Muller, ich schlage vor, dass Sie weiter nach Joachim suchen. Der Junge ist vielleicht langer geblieben.»

«Ich soll ihn in New York suchen? Ich war noch nie in New York.»

«Dann wird es hochste Zeit, mein Lieber. Und was Ihr Honorar betrifft, bin ich naturlich bereit, eine entsprechende Auslandszulage zu bezahlen.»

Jetzt ist Muller vollig sprachlos.


In Berlin ist nichts los in Sachen Kunst.

Herr Muller, ah, ich will es mal so formulieren, ah, Ihr Auftrag ist noch nicht zu Ende.

Dann wird es hochste Zeit, mein Lieber.


6


Drei Tage spater sitzt Muller in einem Jumbo-Jet (в большом пассажирском самолете, m, /читается: юмбо-джэт/), Berlin-New York. Trotz seiner Flugangst (несмотря на свой страх перед полетами), trotz der Panik, die ihn beim Betrachten (при созерцании) des riesigen (огромного) Stadtplans von Manhattan erfasst hat (охватила). Aber die junge Dame im Reiseburo meinte, dass heutzutage (в настоящее время) Fliegen eher (скорее) wie Busfahren sei, und New York musse man einfach gesehen haben (просто необходимо увидеть). Ende August ware eine ideale Zeit, und da gabe es ein ganz besonders gunstiges Sonderangebot (особенно благоприятное = дешевое предложение): zwei Wochen New York, mit Flug und Hotel usw. (= und so weiter – и так далее).

Muller hat dann noch ein paar Mal versucht (несколько раз попытался), seine Sekretarin Bea Braun zu erreichen (дозвониться: «достичь, добраться»), aber ohne Erfolg (без успеха, m). Und der Gedanke (мысль), Bea eine Postkarte aus N.Y. zu schicken (послать), hat den letzten Rest Unsicherheit (последний остаток неуверенности, f) zerstreut (рассеяла, streuen – сыпать, посыпать, рассыпать).

Muller sitzt gemutlich (уютно, удобно, das Gemut – душа, душевное состояние) in der Mittelreihe (в среднем ряду), blo? (только, лишь бы) kein Fensterplatz, wo vielleicht die Illusion, nur Bus zu fahren, platzen (лопнуть) konnte (могла бы).

In seinem Gepack (в багаже, n) ein Foto von Joachim, seine Adresse in N.Y., einen Gutschein (ваучер) fur zwei Wochen Hotel und kostenlosen (бесплатный) Transfer vom Flughafen. Alles easy, Muller fliegt nach New York.


Die Maschine landet auf dem J.F. Kennedy-Airport. Und nach einer endlosen (после бесконечной) Prozedur am Einreise-Schalter (у окошка, m для въезда в страну) steht Muller in der riesigen Ankunftshalle (в зале прибытия, die Ankunft – прибытие).

«Immer schon das Gepack festhalten (все время как следует крепко держать багаж)», meinte die Dame im Reiseburo.

Und Mullers Hand krampft (судорожно охватывает) sich um den Griff (ручку, greifen – хватать) seiner Reisetasche (сумки для поездок), wahrend er durch die Halle blickt (смотрит, бросает взгляд).

«Lexington! Lexington!» Ein alterer (пожилой) Schwarzer lehnt (прислоняется, стоит, прислонившись) lassig (расслабленно, небрежно) an einer Saule (к колонне), mit einem Schild (с табличкой, n) in der Hand: Hotel Lexington.

«Hello, my name is Muller, I'm coming from Germany. I need a transfer to Hotel Lexington». Mullers Englisch war in den letzten (в последние) zwanzig Jahren selten (редко) in Gebrauch (в употреблении, m).

«Hi, Mister,» grinst ihn der Fahrer an (ухмыляется) und gibt Muller zu verstehen (дает понять), dass er hier warten soll.

In der Maschine waren noch mehrere (еще несколько, еще ряд) Passagiere mit der gleichen Buchung (с тем же туристическим заказом, buchen – заказывать, резервировать), . Sonderangebot (особое предложение), zwei Wochen N.Y....

Alle zusammen schaukeln (качаются, die Schaukel – качели) sie in einem uralten (в древнем: «пра-старом») Bus, die Sorte kennt Muller nur von amerikanischen Fernsehserien, vom Flughafen nach Manhattan.

Muller ist sprachlos. Da liegt er, der 'Big Apple', wie die New Yorker ihre Stadt nennen (называют). Eine unubersehbare (необозримое, ubersehen – обозреть) Ansammlung (скопление) von Wolkenkratzern (небоскребов, der Wolkenkratzer, die Wolke – облако, kratzen – царапать), deren Fensterfronten die Sonne reflektieren (отражают). Muller in New York.


An der Rezeption stehen die Reisenden (путешественники, приехавшие) aus Berlin. Typische Touristen, denkt Muller, wie sie da stehen in ihren bunten (в пестрых, разноцветных) Freizeitkleidern (одеждах для отдыха, das Kleid – платье, одеяние). Auf dem Kopf (на голове, m) der Manner Baseballmutzen.

Und alle tragen (носят) eine kleine Tasche (сумку) um die Huften (вокруг бедер, die Hufte), der Trick gegen Taschendiebe (против карманных воров).

«Helmut Muller, please!» Er wird aufgerufen (его вызывают), gibt seinen Gutschein fur die erste Woche ab (сдает) und erhalt (получает) den Schlussel (ключ) fur sein Zimmer. «Key», wie der junge Mann an der Rezeption sagt, aber in Wirklichkeit (в действительности, ) ist es eine Scheckkarte bzw. (= beziehungsweise – или же, соответственно = или, иначе говоря) ein Plastikschlussel.

Muller verfahrt sich (едет не туда, куда надо, заблудился) mit dem Lift zweimal, bis er endlich (наконец) im 24. Stock und dann in seinem Zimmer ankommt. Der Schlussel funktioniert sogar (даже), und der Detektiv betritt (вступает в, betreten) ein kleines, gemutliches Zimmer.

Endlich kann er seine Reisetasche abstellen (отставить в сторону, поставить) und neugierig (с любопытством) schaut er aus dem Fenster. Wirklich beeindruckend (впечатляющ) diese Stadt. Stra?enschluchten (пропасти, die Schlucht), himmelhohe (высотой до неба) Glasbauten (постройки из стекла, das Glas – стекло), dazwischen (между ними) kleinere Hochhauser mit niedlichen (c симпатичными) Dachgarten (садами, m на крышах, das Dach – крыша, der Garten) und auf vielen Dachern die typischen holzernen (деревянные, das Holz – дерево /древесина/) Wassertanks (баки, der Tank).

Muller hat Lust (желание, f), sofort (сейчас же) einen Spaziergang (прогулку) durch die nahere Umgebung (через близлежащую местность, окружение) zu machen. Er hat im Reisefuhrer (в путеводителе, m) gelesen, dass man Manhattan am besten (лучше всего) zu Fu? erkundet (исследует, узнаёт) . Aber da ist ja auch noch sein Auftrag (поручение, задание, m)!

Er raumt (убирает) seine Kleider in den Schrank (шкаф), sucht vergeblich (тщетно) nach den Kakerlaken (тараканов, der Kakerlak) im Badezimmer (в ванной) – auch das stand im Reisefuhrer – und mit einem Budweiser Bier aus der Zimmerbar faltet er den riesigen Stadtplan auf dem Bett aus (развертывает, раскладывает). Es dauert (длится, проходит некоторое время) ein bisschen, bis er das Falt-System kapiert (пока он понимает систему складывания), aber dann ist es ein praktischer, handlicher (удобный в обращении) Plan.

Manhattan ist ziemlich einfach gegliedert (расчленен, организован, das Glied – член). Alle Stra?en von Norden nach Suden kommen ihm bekannt vor (кажутся знакомыми): Broadway, 1. Avenue usw., Namen aus Filmen und Buchern. Die Stra?en von Westen nach Osten haben Nummern, und ganz einfach findet er seinen Standort (местонахождение, der Ort – место): Lexington Avenue, in der das Hotel liegt.

Aus seiner Aktenmappe (из портфеля, папки) holt er den Zettel (записку) mit der Adresse von Joachim, die ihm Frau Schonfeld gegeben hat.

«35. Stra?e, Nr. 204, Ecke (угол) 3. Avenue.»

Schnell findet er die Kreuzung (перекресток, das Kreuz – крест, kreuzen – скрещивать, пересекать) und stellt fest (обнаруживает: «устанавливает, крепко ставит», feststellen), dass das gar nicht weit (вовсе не далеко) vom Hotel ist, vielleicht 10 bis 15 Minuten zu Fu?.

Aber warum sollte er eigentlich schon am ersten Tag mit der Arbeit beginnen? Ein bisschen Urlaub darf er ja auch machen, und so beschlie?t (принимает решение) der Detektiv, erst einmal (сначала) einen Bummel (прогулку) zum Broadway zu machen.


6


Drei Tage spater sitzt Muller in einem Jumbo-Jet, Berlin-New York. Trotz seiner Flugangst, trotz der Panik, die ihn beim Betrachten des riesigen Stadtplans von Manhattan erfasst hat. Aber die junge Dame im Reiseburo meinte, dass heutzutage Fliegen eher wie Busfahren sei, und New York musse man einfach gesehen haben. Ende August ware eine ideale Zeit, und da gabe es ein ganz besonders gunstiges Sonderangebot: zwei Wochen New York, mit Flug und Hotel usw.

Muller hat dann noch ein paar Mal versucht, seine Sekretarin Bea Braun zu erreichen, aber ohne Erfolg. Und der Gedanke, Bea eine Postkarte aus N.Y. zu schicken, hat den letzten Rest Unsicherheit zerstreut.

Muller sitzt gemutlich in der Mittelreihe, blo? kein Fensterplatz, wo vielleicht die Illusion, nur Bus zu fahren, platzen konnte.

In seinem Gepack ein Foto von Joachim, seine Adresse in N.Y., einen Gutschein fur zwei Wochen Hotel und kostenlosen Transfer vom Flughafen. Alles easy, Muller fliegt nach New York.


Die Maschine landet auf dem J.F. Kennedy-Airport. Und nach einer endlosen Prozedur am Einreise-Schalter steht Muller in der riesigen Ankunftshalle.

«Immer schon das Gepack festhalten», meinte die Dame im Reiseburo.

Und Mullers Hand krampft sich um den Griff seiner Reisetasche, wahrend er durch die Halle blickt.

«Lexington! Lexington!» Ein alterer Schwarzer lehnt lassig an einer Saule, mit einem Schild in der Hand: Hotel Lexington.

«Hello, my name is Muller, I'm coming from Germany. I need a transfer to Hotel Lexington». Mullers Englisch war in den letzten zwanzig Jahren selten in Gebrauch.

«Hi, Mister,» grinst ihn der Fahrer an und gibt Muller zu verstehen, dass er hier warten soll.

In der Maschine waren noch mehrere Passagiere mit der gleichen Buchung. Sonderangebot, zwei Wochen N.Y....

Alle zusammen schaukeln sie in einem uralten Bus, die Sorte kennt Muller nur von amerikanischen Fernsehserien, vom Flughafen nach Manhattan.

Muller ist sprachlos. Da liegt er, der 'Big Apple', wie die New Yorker ihre Stadt nennen. Eine unubersehbare Ansammlung von Wolkenkratzern, deren Fensterfronten die Sonne reflektieren. Muller in New York.


An der Rezeption stehen die Reisenden aus Berlin. Typische Touristen, denkt Muller, wie sie da stehen in ihren bunten Freizeitkledern. Auf dem Kopf der Manner Baseballmutzen.

Und alle tragen eine kleine Tasche um die Huften, der Trick gegen Taschendiebe.

«Helmut Muller, please!» Er wird aufgerufen, gibt seinen Gutschein fur die erste Woche ab und erhalt den Schlussel fur sein Zimmer. «Key», wie der junge Mann an der Rezeption sagt, aber in Wirklichkeit ist es eine Scheckkarte bzw. ein Plastikschlussel.

Muller verfahrt sich mit dem Lift zweimal, bis er endlich im 24. Stock und dann in seinem Zimmer ankommt. Der Schlussel funktioniert sogar, und der Detektiv betritt ein kleines, gemutliches Zimmer.

Endlich kann er seine Reisetasche abstellen und neugierig schaut er aus dem Fenster. Wirklich beeindruckend diese Stadt. Strra?enschluchten, himmelhohe Glasbauten, dazwischen kleinere Hochhauser mit niedlichen Dachgarten und auf vielen Dachern die typischen holzernen Wassertanks.

Muller hat Lust, sofort einen Spaziergang durch die nahere Umgebung zu machen. Er hat im Reisefuhrer gelesen, dass man Manhattan am besten zu Fu? erkundet. Aber da ist ja auch noch sein Auftrag!

Er raumt seine Kleider in den Schrank, sucht vergeblich nach den Kakerlaken im Badezimmer – auch das stand im Reisefuhrer – und mit einem Budweiser Bier aus der Zimmerbar faltet er den riesigen Stadtplan auf dem Bett aus. Es dauert ein bisschen, bis er das Falt-System kapiert, aber dann ist es ein praktischer, handlicher Plan.

Manhattan ist ziemlich einfach gegliedert. Alle Stra?en von Norden nach Suden kommen ihm bekannt vor: Broadway, 1. Avenue usw., Namen aus Filmen und Buchern. Die Stra?en von Westen nach Osten haben Nummern, und ganz einfach findet er seinen Standort: Lexington Avenue, in der das Hotel liegt.

Aus seiner Aktenmappe holt er den Zettel mit der Adresse von Joachim, die ihm Frau Schonfeld gegeben hat.

«35. Stra?e, Nr. 204, Ecke 3. Avenue.»

Schnell findet er die Kreuzung und stellt fest, dass das gar nicht weit vom Hotel ist, vielleicht 10 bis 15 Minuten zu Fu?.

Aber warum sollte er eigentlich schon am ersten Tag mit der Arbeit beginnen? Ein bisschen Urlaub darf er ja auch machen, und so beschlie?t der Detektiv, erst einmal einen Bummel zum Broadway zu machen.


Wirklich beeindruckend diese Stadt!


7


Broadway. Lichtreklamen (световые рекламы, das Licht – свет), die auch am Tag ununterbrochen (непрерывно) flackern (мерцают) , riesige Theater- und Kinoplakate, Geschafte, Restaurants, unzahlige (бесчисленные, die Zahl – число, zahlen – считать) Taxis und Menschen aller Hautfarben (всех цветов кожи, die Haut – кожа + die Farbe – цвет, краска), die zielstrebig (целеустремленно, das Ziel + streben – стремиться) eilen (спешат).

Im Reisefuhrer hat er gelesen, dass die New Yorker immer ziemlich eilig wirken (производят впечатление, кажутся). Geschaftig (деловые, озабоченные делом, делами). Dazwischen die Touristen in ihren bunten Kleidern und Baseballmutzen.

Muller schaut und spaziert, sicher, da (поскольку) er ja den Stadtplan in Taschenbuchformat in seiner Hosentasche (в кармане брюк, die Hose – брюки) dabei (при себе, с собой) hat.

Gelegentlich (по возможности, время от времени) wirft (бросает, werfen) er einen Blick (взгляд) hinein (туда вовнутрь) und erreicht (достигает) schlie?lich (наконец) sein Ziel: das Empire State Building.

Geduldig (терпеливо, die Geduld – терпение, dulden – терпеть) steht er in der Warteschlange (в очереди: «в змее ожидания», die Schlange – змея; очередь) und fahrt eingequetscht (стиснутый, quetschen – стискивать, притискивать) in einem Lift, der vermutlich (предположительно) mit Lichtgeschwindigkeit (со скоростью, f света, geschwind – быстро) fahrt, in den 102. Stock.

Eine Stunde steht Muller auf der Aussichtsplattform (на обзорной площадке, die Aussicht – /открывающийся/ вид) und schaut und schaut.

Muller ist begeistert (в восторге: «воодушевлен»).

Jetzt bedauert (сожалеет) er, dass er keinen Fotoapparat dabei hat, aber schlie?lich ist er ja beruflich (по делам профессии, т.е. в командровке) hier.

Im Souvenir-Shop kauft er einige Ansichtskarten (открытки с видами) und schlendert (бредет) gemutlich zum Hotel zuruck.

Auf dem Weg hat er einem Deli – Abkurzung (сокращение, f) fur Delikatessen-Laden – Salat, Huhnchen (жареная курица, n) und Donuts gekauft, und bei laufendem (при включенном) Fernsehapparat macht Muller in seinem Hotelzimmer Picknick.

Allmahlich (постепенно) spurt (чувствует) er auch den kilometerlangen Spaziergang in den Beinen (в ногах, das Bein), und inmitten (посреди) der Plastikverpackung (пластмассовых упаковок или пакетов из синтетического материала) seines Abendessens schlaft Muller ein (засыпает, einschlafen).


7


Broadway. Lichtreklamen, die auch am Tag ununterbrochen flackern, riesige Theater- und Kinoplakate, Geschafte, Restaurants, unzahlige Taxis und Menschen aller Hautfarben, die zielstrebig eilen.

Im Reisefuhrer hat er gelesen, dass die New Yorker immer ziemlich eilig wirken. Geschaftig. Dazwischen die Touristen in ihren bunten Kleidern und Baseballmutzen.

Muller schaut und spaziert, sicher, da er ja den Stadtplan in Taschenbuchformat in seiner Hosentasche dabei hat.

Gelegentlich wirft er einen Blick hinein und erreicht schlie?lich sein Ziel: das Empire State Building.

Geduldig steht er in der Warteschlange und fahrt eingequetscht in einem Lift, der vermutlich mit Lichtgeschwindigkeit fahrt, in den 102. Stock.

Eine Stunde steht Muller auf der Aussichtsplattform und schaut und schaut.

Muller ist begeistert.

Jetzt bedauert er, dass er keinen Fotoapparat dabei hat, aber schlie?lich ist er ja beruflich hier.

Im Souvenir-Shop kauft er einige Ansichtskarten und schlendert gemutlich zum Hotel zuruck.

Auf dem Weg hat er einem Deli – Abkurzung fur Delikatessen-Laden – Salat, Huhnchen und Donuts gekauft, und bei laufendem Fernsehapparat macht Muller in seinem Hotelzimmer Picknick.

Allmahlich spurt er auch den kilometerlangen Spaziergang in den Beinen, und inmitten der Plastikverpackung seines Abendessens schlaft Muller ein.


Ich bin begeistert!


8


Im Erdgeschoss (на первом: «земляном» этаже, n, die Erde – земля) des Hotels, im Coffee-Shop, sitzt Muller vor einem merkwurdigen (пере примечательным = странным, merken – замечать + wurdig – достойный) Fruhstuck: getoastete Wei?brotscheiben (жареные ломтики белого хлеба, die Scheibe), Wurstchen (сосиски, n), Ruhrei (яичница-болтунья, n, ruhren – перемешивать, взбалтывать) und eine klebrige (клейкая, kleben – прилипать, клеиться) Masse, Ahornsirup (кленовый сироп, der Ahorn – клен).

Aber sein Hunger (голод, m) zerstreut (рассеивает) alle Bedenken (опасения, сомнения), und nach kurzer Zeit ist der Teller leer (тарелка пуста).


Der Weg zur 35. Stra?e dauert tatsachlich (в самом деле) nur 15 Minuten, und der Detektiv steht vor einem 'Brick-Stone-House', einem Ziegelhaus (перед кирпичным домом, der Ziegel – кирпич) mit nur zwei Etagen, das sich gegen die Bauwut (против строительного безумия, die Wut – ярость, бешенство) und gegen die Wolkenkratzer behauptet hat (устоял, вышел победителем: «заявил себя»).

Er uberquert (пересекает) einen kleinen Hof (двор) und steht vor einer dunklen (перед темной, dunkel) Holztur (деревянной дверью). An der Klingel (у звонка) naturlich kein Schild. Trotzdem (несмотря на это) druckt (нажимает) Muller auf den Knopf, und nach einiger Zeit offnet sich (открывается) die Tur einen Spalt (на щелку), gesichert (предохраненная) mit einer Kette (цепочкой).

«Good morning, Miss. My name is Muller, Helmut Muller from Berlin. I'm looking for Mr. Schonfeld!»

«Joachim ist nicht da», antwortet das hubsche (красивая) Madchen auf Deutsch und will gerade wieder die Tur zumachen (закрыть).

«Moment bitte, Fraulein. Ich komme von Joachims Tante!»

Die Tur geht wieder einen Spalt auf (отворяется), und das Madchen fragt:

«Aha, von Joachims Tante. Tut mir Leid (сожалею), aber ich wei? auch nicht, wo Joachim steckt (находится, запропастился). Er ist seit zwei Wochen nicht mehr nach Hause gekommen. Was will Frau Schonfeld von Joachim?»

«Ah, eigentlich nichts. Ich kenne Joachims Tante, und da ich gerade Ferien in New York mache, sollte ich Gru?e bestellen (передать приветы).» Schon wieder diese Notluge.

«Falls (если) Joachim wieder auftaucht (появится: «вынырнет», tauchen – нырять), kann ich sie ihm ja bestellen, guten Tag.»

Die Tur geht zu (затворяется). Muller uberlegt (размышляет), ob es Sinn hat (имеет ли смысл, m), noch einmal zu klingeln. Aber das Madchen war ziemlich abweisend (довольно нелюбезна: «отвергающая», weisen – указывать, abweisen – отвергнуть: «указать путь от себя, прочь»), und er will sie nicht verargern (рассердить, раздражить). Vielleicht versucht er es an einem anderen Tag noch einmal.


Im Innenhof (во внутреннем дворе) des 'Museum of Modern Art' ist ein kleines Cafe. Muller sitzt bei einem Orangensaft (за апельсиновым соком, m / читается: орaнж(е)н) mit Eis (с мороженым, n) und macht Notizen:


Joachim:

– letzte Adresse:

35. Stra?e / Nr. 204

– Seit 2 Wochen verschwunden (пропал, verschwinden)

– Geld von Tante

fur 2 Studiensemester


Wo soll er Joachim suchen?

Soll er die Kunstakademie in New York besuchen?

Soll er das Haus in der 35. Stra?e observieren (наблюдать), diskret und zuverlassig?


8


Im Erdgeschoss des Hotels, im Coffee-Shop, sitzt Muller vor einem merkwurdigen Fruhstuck: getoastete Wei?brotscheiben, Wurstchen, Ruhrei und eine klebrige Masse, Ahornsirup.

Aber sein Hunger zerstreut alle Bedenken, und nach kurzer Zeit ist der Teller leer.


Der Weg zur 35. Stra?e dauert tatsachlich nur 15 Minuten, und der Detektiv steht vor einem 'Brick-Stone-House', einem Ziegelhaus mit nur zwei Etagen, das sich gegen die Bauwut und gegen die Wolkenkratzer behauptet hat.

Er uberquert einen kleinen Hof und steht vor einer dunklen Holztur. An der Klingel naturlich kein Schild. Trotzdem druckt Muller auf den Knopf, und nach einiger Zeit offnet sich die Tur einen Spalt, gesichert mit einer Kette.

«Good morning, Miss. My name is Muller, Helmut Muller from Berlin. I'm looking for Mr. Schonfeld!»

«Joachim ist nicht da», antwortet das hubsche Madchen auf Deutsch und will gerade wieder die Tur zumachen.

«Moment bitte, Fraulein. Ich komme von Joachims Tante!»

Die Tur geht wieder einen Spalt auf, und das Madchen fragt:

«Aha, von Joachims Tante. Tut mir Leid, aber ich wei? auch nicht, wo Joachim steckt. Er ist seit zwei Wochen nicht mehr nach Hause gekommen. Was will Frau Schonfeld von Joachim?»

«Ah, eigentlich nichts. Ich kenne Joachims Tante, und da ich gerade Ferien in New York mache, sollte ich Gru?e bestellen.» Schon wieder diese Notluge.

«Falls Joachim wieder auftaucht, kann ich sie ihm ja bestellen, guten Tag.»

Die Tur geht zu. Muller uberlegt, ob es Sinn hat, noch einmal zu klingeln. Aber das Madchen war ziemlich abweisend, und er will sie nicht verargern. Vielleicht versucht er es an einem anderen Tag noch einmal.


Im Innenhof des 'Museum of Modern Art' ist ein kleines Cafe. Muller sitzt bei einem Orangensaft mit Eis und macht Notizen:

Joachim:

letzte Adresse:

35. Stra?e / Nr. 204

Seit 2 Wochen verschwunden

Geld von Tante

fur 2 Studiensemester


Wo soll er Joachim suchen?

Soll er die Kunstakademie in New York besuchen?

Soll er das Haus in der 35. Stra?e observieren, diskret und zuverlassig?


Joachim ist nicht da.

Tut mir Leid, aber ich wei? auch nicht, wo Joachim steckt.

Falls Joachim wieder auftaucht, kann ich ihm Ihre Gru?e bestellen.


9


In der Bibliothek des Goethe-Instituts liegen mehrere deutsche Tageszeitungen. Muller holt sich die 'Suddeutsche Zeitung' und beginnt zu lesen. Wie immer von hinten (сзади). Erst den Sportteil (сначала спортивную часть), dann die Kulturseiten und schlie?lich landet er (оказывается: «приземляется») auf Seite 3.

Die Bibliothekarin bringt Illustrierte und Magazine, ordnet (ставит по порядку) sie in die Regale (на полки, das Regal)und lachelt Muller im Vorbeigehen (проходя мимо) zu. Muller lachelt zuruck und beobachtet (наблюдает), wie sie mit ihrem etwas zu kurzen Rock (в немного слишком короткой юбке, m) zu ihrem Schreibtisch schlendert (бредет, небрежно идет).

Muller hat eine Idee. Er faltet die Zeitung zusammen (складывает, die Falte – складка), holt das Foto von Joachim aus der Brusttasche (из нагрудного кармана, die Brust – грудь) seines Polohemdes (футболки, das Hemd – рубашка)und geht langsam (медленно) zum Schreibtisch am Ausgang (у выхода, m).

«Kann ich Ihnen helfen?» die Biblithekarin lachelt schon wieder.

Muller ist ein bisschen verlegen (смущен), tritt von einem Fu? auf den anderen (переступает с ноги на ногу) und legt das Foto auf den Tisch.

«Ja, ahm, wo soll ich anfangen (с чего начать). Wissen Sie, ich bin gerade hier in der Stadt, und eine Bekannte (знакомая) hat mich gebeten (попросила, bitten), ihren Neffen zu besuchen. Der Neffe studiert hier in New York an der Kunstakademie. Und da dachte ich, weil ja vielleicht die Deutschen ofter (довольно часто) hier bei Ihnen reinschauen (заглядывают)... ah, vielleicht kennen Sie den jungen Mann?»

Die Bibliothekarin lachelt immer noch, nimmt das Foto und schaut es ziemlich lange an.

«Ja, den kenn ich. Ich erinnere mich. Der junge Mann war ofter zum Lesen hier. Er hat kurzere Haare (более короткие) als auf dem Foto. Aber zuletzt (в последний раз) war er bestimmt vor einigen Wochen hier. Moment, ich kann mal nachsehen, wir fuhren (ведем) eine Besucherliste (список посетителей).

Die freundliche Dame holt einen Aktenordner (папку).

«Warten Sie mal, im Juni oder Juli war er ofter hier...»

Muller geht um den Schreibtisch herum und blickt mit der Bibliothekarin auf handgeschriebene (рукописные, написанные от руки) Namenslisten (списки фамилий).

«Wie hei?t er denn?»

«Schonfeld, Joachim Schonfeld. Kunststudent aus Berlin.»

«Sind Sie sicher (уверены)? Der junge Mann, den ich meine (которого я имею в виду), hat sich unter dem Namen 'Schmidt' eingetragen (записался, /in die Liste/ eintragen – вносить /в список/, записывать).»

Die beiden finden tatsachlich heraus (выявляют, обнаруживают, herausfinden, heraus – наружу), dass Joachim als 'Joachim Schmidt' ofter in der Bibliothek war. Aber warum nicht unter seinem richtigen Namen?

Die beiden plaudern (болтают) noch ein bisschen. Es stellt sich heraus (выясняется, оказывается, sich herausstellen), dass die Bibliothekarin, die sich Muller als 'Claudia' vorstellt, in Berlin studiert hat. Und Muller ladt sie fur den nachsten Nachmittag zum Kaffee ein (приглашает).

«Gut, dann bis morgen, Claudia. Ich hole Sie gegen 16 Uhr hier in der Bibliothek ab (зайду за вами).»

Zuruck im Hotel legt sich Muller erstmal in die Badewanne. Seine Beine schmerzen (болят). Das lange Spazierengehen ist er nicht gewohnt (не привык к долгим прогулкам). Entspannt (расслабленно) liegt er im hei?en Wasser und sammelt (собирает) die bisherigen (которые были до сих пор, bisher – до сих пор) Ergebnisse (результаты, das Ergebnis) seiner Suche (своего поиска).

Warum tragt sich Joachim unter falschem Namen ein? Warum ist er seit zwei Wochen verschwunden, wie das Madchen behauptet (утверждает)? Wer ist das Madchen? Wo kann er weitersuchen? Wo sucht ein Berliner Privatdetektiv, der zum ersten Mal in seinem Leben in dieser riesigen Stadt zu Besuch ist (в гостях), einen verschollenen (пропавшего без вести) Studenten?


9


In der Bibliothek des Goethe-Instituts liegen mehrere deutsche Tageszeitungen. Muller holt sich die 'Suddeutsche Zeitung' und beginnt zu lesen. Wie immer von hinten. Erst den Sportteil, dann die Kulturseiten und schlie?lich landet er auf Seite 3.

Die Bibliothekarin bringt Illustrierte und Magazine, ordnet sie in die Regale und lachelt Muller im Vorbeigehen zu. Muller lachelt zuruck und beobachtet, wie sie mit ihrem etwas zu kurzen Rock zu ihrem Schreibtisch schlendert.

Muller hat eine Idee. Er faltet die Zeitung zusammen, holt das Foto von Joachim aus der Brusttasche seines Polohemdes und geht langsam zum Schreibtisch am Ausgang.

«Kann ich Ihnen helfen?» die Biblithekarin lachelt schon wieder.

Muller ist ein bisschen verlegen, tritt von einem Fu? auf den anderen und legt das Foto auf den Tisch.

«Ja, ahm, wo soll ich anfangen. Wissen Sie, ich bin gerade hier in der Stadt, und eine Bekannte hat mich gebeten, ihren Neffen zu besuchen. Der Neffe studiert hier in New York an der Kunstakademie. Und da dachte ich, weil ja vielleicht die Deutschen ofter hier bei Ihnen reinschauen... ah, vielleicht kennen Sie den jungen Mann?»

Die Bibliothekarin lachelt immer noch, nimmt das Foto und schaut es ziemlich lange an.

«Ja, den kenn ich. Ich erinnere mich. Der junge Mann war ofter zum Lesen hier. Er hat kurzere Haare als auf dem Foto. Aber zuletzt war er bestimmt vor einigen Wochen hier. Moment, ich kann mal nachsehen, wir fuhren eine Besucherliste.

Die freundliche Dame holt einen Aktenordner.

«Warten Sie mal, im Juni oder Juli war er ofter hier...»

Muller geht um den Schreibtisch herum und blickt mit der Bibliothekarin auf handgeschriebene Namenslisten.

«Wie hei?t er denn?»

«Schonfeld, Joachim Schonfeld. Kunststudent aus Berlin.»

«Sind Sie sicher? Der junge Mann, den ich meine, hat sich unter dem Namen 'Schmidt' eingetragen.»

Die beiden finden tatsachlich heraus, dass Joachim als 'Joachim Schmidt' ofter in der Bibliothek war. Aber warum nicht unter seinem richtigen Namen?

Die beiden plaudern noch ein bisschen. Es stellt sich heraus, dass die Bibliothekarin, die sich Muller als 'Claudia' vorstellt, in Berlin studiert hat. Und Muller ladt sie fur den nachsten Nachmittag zum Kaffee ein.

«Gut, dann bis morgen, Claudia. Ich hole Sie gegen 16 Uhr hier in der Bibliothek ab.»

Zuruck im Hotel legt sich Muller erstmal in die Badewanne. Seine Beine schmerzen. Das lange Spazierengehen ist er nicht gewohnt. Entspannt liegt er im hei?en Wasser und sammelt die bisherigen Ergebnisse seiner Suche.

Warum tragt sich Joachim unter falschem Namen ein? Warum ist er seit zwei Wochen verschwunden, wie das Madchen behauptet? Wer ist das Madchen? Wo kann er weitersuchen? Wo sucht ein Berliner Privatdetektiv, der zum ersten Mal in seinem Leben in dieser riesigen Stadt zu Besuch ist, einen verschollenen Studenten?


Kann ich Ihnen helfen?

Ja, ahm, wo soll ich anfangen.

Moment, ich kann mal nachsehen.

Sind Sie sicher?


10


Nach einem Besuch im Rockefeller Center, das Muller uberhaupt nicht gefallen hat (вообще не понравился), und einem langen Spaziergang im Central Park kommt Muller viel zu fruh (слишком рано) ins Goethe-Institut.

Claudia schlagt ihm vor, doch noch einen Besuch im Naturkunde-Museum (музей природоведения, die Naturkunde) gegenuber (напротив) zu machen, aber da seine Beine wieder protestieren, setzt sich Muller in die Bibliothek und studiert die Zeitung.

Au?er ihm (кроме него) sitzen noch zwei altere Herren im Raum und lesen.

Plotzlich (вдруг) geht die Tur auf, und ein Madchen tritt ein (входит, вступает, eintreten).

Muller dreht sich weg (отворачивается). Er hat sie sofort erkannt (сразу узнал, erkennen). Das Madchen von der 35. Stra?e.

Sie ist bestimmt zum ersten Mal in der Bibliothek und versucht (старается, пытается), dies zu verbergen (это скрыть). Sie geht von einem Regal zum anderen und kommt immer naher zu Mullers Ecke. Schlie?lich nimmt sie ein Journal und setzt sich an den Nachbartisch (за соседний столик, der Nachbar – сосед). Sie liest nicht, blattert hastig (торопливо) die Seiten um (листает, umblattern) und beobachtet die Tur. Sie wartet wohl (видимо, очевидно) auf die Bibliothekarin.

Muller steht auf und setzt sich zu ihr an den Tisch.

«Guten Tag, das war ja ein schnelles Wiedersehen!» lachelt er.

Das Madchen ist erschrocken (испугана, erschrecken – пугать, der Schreck – испуг) und uberlegt kurz wegzusehen. Resigniert (осознав свое бессилие, сдавшись) legt sie das Journal weg (откладывает) und betrachtet (созерцает) Muller.

«So ein Zufall (такое совпадение, m), Herr ah, wie war doch Ihr Name?»

«Muller. Helmut Muller aus Berlin. Kommen Sie ofter hier in die Bibliothek?»

Als das Madchen antworten will, geht die Tur auf, und Claudia kommt herein (заходит вовнутрь). Sie sucht im Raum (в помещении, m) nach Muller, und als sie ihn sieht, runzelt (морщит) sie kurz die Stirn (лоб) und geht in die Leseecke.

«Hallo, Claudia. Heute ist in Ihrer Bibliothek gro?es Treffen. Das ist Fraulein, ah, wie war eigentlich Ihr Name?»

«Ich habe meinen Namen noch nicht genannt (назвала, nennen), Herr Muller. Ich hei?e Ilona.»

«Und ich Claudia», sagt die Bibliothekarin und streckt Ilona ihre Hand hin (протягивает).

«Darf ich die beiden Damen zum Kaffee einladen?» lachelt Muller.

«Vielleicht haben wir beide, ah, Ilona und ich, die gleichen Probleme...»


Kurze Zeit spater sitzen die drei in einem Coffee-Shop und Muller eroffnet das Gesprach.

«Tja, Fraulein Ilona, ich bin immer noch auf der Suche (в поиске) nach Joachim. Gestern hatte mir Claudia bestatigt (подтвердила), dass Joachim ofter in der Bibliothek war. Unerklarlich (необъяснимо, erklaren – объяснять) ist nur, warum er sich unter falschem Namen in die Besucherliste eingetragen hat. Konnen Sie das erklaren?»

«Ist das ein Verhor (допрос, n, verhoren – допрашивать), oder was?» Die Studentin ist immer noch sehr skeptisch.

«Naturlich nicht, Ilona, aber wie ich schon sagte, vielleicht haben wir beide das gleiche Problem, und das hei?t Joachim...»

«Was wollen Sie eigentlich von Joachim?»

«Personlich gar nichts. Wie ich Ihnen gestern schon erklart habe, ist seine Tante eine alte Freundin von mir, und die macht sich Sorgen um Joachim (волнуется по поводу, из-за него). Er hat sich ja schon seit uber einem Jahr bei ihr nicht mehr gemeldet. Und Frau Schonfeld dachte, dass Joachim langst nach Berlin zuruckgekehrt sei (вернулся)...»

«An welcher Akademie studiert eigentlich Joachim?» fragt Claudia.

Ilona blickt von Claudia zu Muller und von Muller zu Claudia, seufzt tief (вздыхает глубоко) und beginnt zu erzahlen.

«Joachim ist verschwunden. Er ist seit zwei Wochen nicht mehr nach Hause gekommen. Schon seit langerer Zeit fuhlte er sich (чувствовал себя) verfolgt (преследуемым) und hatte vor irgend etwas Angst (чего-то боялся). Ich konnte aber mit ihm nicht daruber sprechen. Er wurde sofort wutend (становился яростен, приходил в бешенство, die Wut – ярость, бешенство). Vielleicht erklart das, warum er den falschen Namen benutzt hat (использовал, nutzen – быть полезным, der Nutzen – польза)...»

In Mullers Kopf rattert es (грохочет, трещит) wie in einem Computer, und er kommt zu der Uberzeugung (к убеждению, uberzeugen – убеждать), dass Joachim erpresst worden ist (что у него вымогают деньги, что его шантажируют)...

Wei? Ilona etwas von dem Erbe (о наследстве, n)?

«Warum sind Sie denn nicht nach Berlin zuruckgefahren, Fraulein Ilona?» fragt Muller misstrauisch (недоверчиво).

«Wir hatten kein Geld mehr fur die Tickets.»

«Aber Sophie, ich meine Frau Schonfeld, hatte doch sicher das Geld zur Verfugung gestellt (предоставила бы в распоряжение, uber etwas verfugen – распоряжаться чем-либо)...»

«Die, niemals (никогда). Die sitzt doch auf ihrem Geld, der alte Geizkragen (скупердяйка: «скупой воротник», geizen – скупиться)!»

Muller lasst sich sein Erstaunen (удивление, n) nicht anmerken (не дает заметить).

«Und die Polizei? Wenn es sich um eine ernsthafte Bedrohung handelt (если речь идет о серьезных угрозах), geht man doch einfach zur Polizei», erklart Claudia.

«Das habe ich Joachim auch vorgeschlagen, aber er wollte mit mir nicht daruber reden (говорить). Es ware eine private Angelegenheit (частное, личное дело), die sich bald klaren wurde (скоро прояснится само собой)...»


Das Gesprach ist an einem Endpunkt angelangt (достиг конечной точки, m). Und so reden die drei uber New York und Berlin, tauschen Tipps (обмениваются советами-рекомендациями, der Tipp) fur Kino- Theater- oder Austellungsbesuche aus. Claudia gibt Muller ihre Telefonnummer und verspricht (обещает), ihm an einem der nachsten Abende ein sehr gutes russisches Restaurant in Brighton Beach zu zeigen (показать).


10


Nach einem Besuch im Rockefeller Center, das Muller uberhaupt nicht gefallen hat, und einem langen Spaziergang im Central Park kommt Muller viel zu fruh ins Goethe-Institut.

Claudia schlagt ihm vor, doch noch einen Besuch im Naturkunde-Museum gegenuber zu machen, aber da seine Beine wieder protestieren, setzt sich Muller in die Bibliothek und studiert die Zeitung.

Au?er ihm sitzen noch zwei altere Herren im Raum und lesen.

Plotzlich geht die Tur auf, und ein Madchen tritt ein.

Muller dreht sich weg. Er hat sie sofort erkannt. Das Madchen von der 35. Stra?e.

Sie ist bestimmt zum ersten Mal in der Bibliothek und versucht, dies zu verbergen. Sie geht von einem Regal zum anderen und kommt immer naher zu Mullers Ecke. Schlie?lich nimmt sie ein Journal und setzt sich an den Nachbartisch. Sie liest nicht, blattert hastig die Seiten um und beobachtet die Tur. Sie wartet wohl auf die Bibliothekarin.

Muller steht auf und setzt sich zu ihr an den Tisch.

«Guten Tag, das war ja ein schnelles Wiedersehen!» lachelt er.

Das Madchen ist erschrocken und uberlegt kurz wegzusehen. Resigniert legt sie das Journal weg und betrachtet Muller.

«So ein Zufall, Herr ah, wie war doch Ihr Name?»

«Muller. Helmut Muller aus Berlin. Kommen Sie ofter hier in die Bibliothek?»

Als das Madchen antworten will, geht die Tur auf, und Claudia kommt herein. Sie sucht im Raum nach Muller, und als sie ihn sieht, runzelt sie kurz die Stirn und geht in die Leseecke.

«Hallo, Claudia. Heute ist in Ihrer Bibliothek gro?es Treffen. Das ist Fraulein, ah, wie war eigentlich Ihr Name?»

«Ich habe meinen Namen noch nicht genannt, Herr Muller. Ich hei?e Ilona.»

«Und ich Claudia», sagt die Bibliothekarin und streckt Ilona ihre Hand hin.

«Darf ich die beiden Damen zum Kaffee einladen?» lachelt Muller.

«Vielleicht haben wir beide, ah, Ilona und ich, die gleichen Probleme...»


Kurze Zeit spater sitzen die drei in einem Coffee-Shop und Muller eroffnet das Gesprach.

«Tja, Fraulein Ilona, ich bin immer noch auf der Suche nach Joachim. Gestern hatte mir Claudia bestatigt, dass Joachim ofter in der Bibliothek war. Unerklarlich ist nur, warum er sich unter falschem Namen in die Besucherliste eingetragen hat. Konnen Sie das erklaren?»

«Ist das ein Verhor, oder was?» Die Studentin ist immer noch sehr skeptisch.

«Naturlich nicht, Ilona, aber wie ich schon sagte, vielleicht haben wir beide das gleiche Problem, und das hei?t Joachim...»

«Was wollen Sie eigentlich von Joachim?»

«Personlich gar nichts. Wie ich Ihnen gestern schon erklart habe, ist seine Tante eine alte Freundin von mir, und die macht sich Sorgen um Joachim. Er hat sich ja schon seit uber einem Jahr bei ihr nicht mehr gemeldet. Und Frau Schonfeld dachte, dass Joachim langst nach Berlin zuruckgekehrt sei...»

«An welcher Akademie studiert eigentlich Joachim?» fragt Claudia.

Ilona blickt von Claudia zu Muller und von Muller zu Claudia, seufzt tief und beginnt zu erzahlen.

«Joachim ist verschwunden. Er ist seit zwei Wochen nicht mehr nach Hause gekommen. Schon seit langerer Zeit fuhlte er sich verfolgt und hatte vor irgend etwas Angst. Ich konnte aber mit ihm nicht daruber sprechen. Er wurde sofort wutend. Vielleicht erklart das, warum er den falschen Namen benutzt hat...»

In Mullers Kopf rattert es wie in einem Computer, und er kommt zu der Uberzeugung, dass Joachim erpresst worden ist...

Wei? Ilona etwas von dem Erbe?

«Warum sind Sie denn nicht nach Berlin zuruckgefahren, Fraulein Ilona?» fragt Muller misstrauisch.

«Wir hatten kein Geld mehr fur die Tickets.»

«Aber Sophie, ich meine Frau Schonfeld, hatte doch sicher das Geld zur Verfugung gestellt...»

«Die, niemals. Die sitzt doch auf ihrem Geld, der alte Geizkragen!»

Muller lasst sich sein Erstaunen nicht anmerken.

«Und die Polizei? Wenn es sich um eine ernsthafte Bedrohung handelt, geht man doch einfach zur Polizei», erklart Claudia.

«Das habe ich Joachim auch vorgeschlagen, aber er wollte mit mir nicht daruber reden. Es ware eine private Angelegenheit, die sich bald klaren wurde...»


Das Gesprach ist an einem Endpunkt angelangt. Und so reden die drei uber New York und Berlin, tauschen Tipps fur Kino- Theater- oder Austellungsbesuche aus. Claudia gibt Muller ihre Telefonnummer und verspricht, ihm an einem der nachsten Abende ein sehr gutes russisches Restaurant in Brighton Beach zu zeigen.


So ein Zufall, Herr ah, wie war doch Ihr Name?

Darf ich die beiden Damen zum Kaffee einladen?

Konnen Sie das erklaren?»


11


Muller hat sein Hotelzimmer in ein kleines Buro umgewandelt (превратил, преобразовал). Uberall (повсюду) liegen Zettel (записки, der Zettel) mit Notizen und Spekulationen (с идеями, ходом мыслей, die Spekulation) herum (вокруг, т.е. разложены, разбросаны). Er notiert, streicht durch (зачеркивает, durchstreichen) und wirft die meisten (большинство) Zettel weg (выбрасывает, wegwerfen).

Irgend etwas stimmt an der Geschichte nicht (что-то не так в этой истории: «что-то не соответствует»), und irgendwer lugt (кто-то лжет).

Frau Schonfeld behauptet (утверждает), Joachim zwei Semester Studium in New York bezahlt zu haben (что уплатила за...)...

Ilona, vermutlich (предположительно) Joachims Freundin, bezeichnet (называет, характеризует) die alte Dame als Geizkragen...

Joachim hat Angst, benutzt (использует) einen falschen Namen und taucht unter (ныряет вниз = ложится на дно, затаился, untertauchen), jedenfalls behauptet das seine Freundin...


Muller ordnet seine Gedanken (упорядочивает свои мысли, der Gedanke) und kommt zu dem Schluss (приходит к заключению, m), dass Joachim wegen der anstehenden Erbschaft (из-за предстоящего наследства, anstehen – предстоять, намечаться) erpresst wird (подвергается вымогательству, рэкету). Aber von wem (кем)? Und woher wissen die Erpresser von Joachims Erbe? Wo ist die undichte Stelle (где неплотное, негерметичное место = где происходит утечка информации, dicht – густой, частый; плотный, непроницаемый)?


Die halbe Nacht liegt Muller wach (бодрствуя, бодрствующий).

Ein furchtbarеr Verdacht (ужасное подозрение) treibt ihn aus dem Bett (гонит). Er blickt auf die nachtliche Stadt. Sophie Schonfeld hat gesagt, dass sie den Auftrag an ihn und Bea Braun gegeben hat. Bea! Ist dort die undichte Stelle? Beas neuer Freund – den er sowieso (так или иначе, все равно, во всех случаях) nicht leiden kann (терпеть не может). Der hatte das Format zum Erpresser (он мог бы, судя по всему, быть вымогателем)! Und Bea, immer pleite (без денег: «обанкротившаяся»), bei dem geringen (при небольшом, незначительном) Honorar, das er ihr bezahlt...

Und beide sind seit Anfang (с начала) August verschwunden. Sind die beiden vielleicht die Erpresser!!!?

Muller erinnert sich, dass damals, als sein Freund Angermeier einen gefalschten 'Klee' verkauft hat, der Kontakt zu Frau Schonfeld uber Bea hergestellt worden ist (был установлен через...)... Bea wei? also bestimmt uber die Verhaltnisse (об обстоятельствах, das Verhaltnis, sich verhalten – держаться, вести себя; обстоять /о делах/) und das Vermogen (о состоянии) von Sophie Schonfeld Bescheid (знает, располагает информацией, в курсе).

Bea als Erpresserin...?


Muller ist ganz erschlagen (подавлен: «убит, разбит», schlagen – бить) von seinen Spekulationen.

Er holt sich noch ein Budweiser aus der Zimmerbar, und eine dumpfe (тупая) Leere (пустота, опустошенность) fullt ihn aus (заполняет).

Zwei Stunden spater: Muller hat noch ein bisschen geschlafen, wirres Zeug (какую-то чушь: «спутанные вещи») getraumt (видел во сне), und die nachtlichen Uberlegungen (размышления) beunruhigen (беспокоят) ihn noch immer.

Vielleicht sollte er Ilona besuchen und ihr die Wahrheit (правду) uber seine Suche nach Joachim erzahlen. Ist sie eine Verbundete (союзница, der Bund – союз, binden – связывать) oder Gegnerin (противник, der Gegner)? Soll er Frau Schonfeld anrufen und uber das Geld befragen, dass sie Joachim fur das Studium bezahlt hat...

Soll er Bea anrufen – dann wusste (знал бы) er immerhin (все-таки, по крайней мере), dass sie nicht oder nicht mehr in New York ist... Zu viele Fragen fur einen Privatdetektiv am fruhen Morgen, ohne Fruhstuck.


11


Muller hat sein Hotelzimmer in ein kleines Buro umgewandelt. Uberall liegen Zettel mit Notizen und Spekulationen herum. Er notiert, streicht durch und wirft die meisten Zettel weg.

Irgend etwas stimmt an der Geschichte nicht, und irgendwer lugt.

Frau Schonfeld behauptet, Joachim zwei Semester Studium in New York bezahlt zu haben...

Ilona, vermutlich Joachims Freundin, bezeichnet die alte Dame als Geizkragen...

Joachim hat Angst, benutzt einen falschen Namen und taucht unter, jedenfalls behauptet das seine Freundin...


Muller ordnet seine Gedanken und kommt zu dem Schluss, dass Joachim wegen der anstehenden Erbschaft erpresst wird. Aber von wem? Und woher wissen die Erpresser von Joachims Erbe? Wo ist die undichte Stelle?


Die halbe Nacht liegt Muller wach.

Ein furchtbarer Verdacht treibt ihn aus dem Bett. Er blickt auf die nachtliche Stadt. Sophie Schonfeld hat gesagt, dass sie den Auftrag an ihn und Bea Braun gegeben hat. Bea! Ist dort die undichte Stelle? Beas neuer Freund – den er sowieso nicht leiden kann. Der hatte das Format zum Erpresser! Und Bea, immer pleite, bei dem geringen Honorar, das er ihr bezahlt...

Und beide sind seit Anfang August verschwunden. Sind die beiden vielleicht die Erpresser!!!?

Muller erinnert sich, dass damals, als sein Freund Angermeier einen gefalschten 'Klee' verkauft hat, der Kontakt zu Frau Schonfeld uber Bea hergestellt worden ist... Bea wei? also bestimmt uber die Verhaltnisse und das Vermogen von Sophie Schonfeld Bescheid.

Bea als Erpresserin...?


Muller ist ganz erschlagen von seinen Spekulationen.

Er holt sich noch ein Budweiser aus der Zimmerbar, und eine dumpfe Leere fullt ihn aus.

Zwei Stunden spater: Muller hat noch ein bisschen geschlafen, wirres Zeug getraumt, und die nachtlichen Uberlegungen beunruhigen ihn noch immer.

Vielleicht sollte er Ilona besuchen und ihr die Wahrheit uber seine Suche nach Joachim erzahlen. Ist sie eine Verbundete oder Gegnerin? Soll er Frau Schonfeld anrufen und uber das Geld befragen, dass sie Joachim fur das Studium bezahlt hat...

Soll er Bea anrufen – dann wusste er immerhin, dass sie nicht oder nicht mehr in New York ist... Zu viele Fragen fur einen Privatdetektiv am fruhen Morgen, ohne Fruhstuck.


Irgend etwas stimmt an der Geschichte nicht.

Von wem wird Joachim erpresst?

Beas neuen Freund kann ich sowieso nicht leiden.


12


«Guten Morgen, Fraulein Ilona. Kann ich mal kurz reinkommen (могу я ненадолго зайти)...?»

Muller steht vor der gesicherten Hausture, 35. Stra?e, und eine verschlafene (заспанная) Ilona guckt (выглядывает) durch den Turspalt (через дверную щелку).

«Ach Sie sind's (это вы). Moment.»

Sie lost (снимает: «освобождает, развязывет») die Sperrkette (заградительную цепочку, sperren – запирать, преграждать) und lasst Muller herein (впускает вовнутрь).

«Trinken Sie einen Kaffee mit mir?» fragt Ilona auf dem Weg in die Kuche.

«Gerne, ich habe auch noch nicht gefruhstuckt», antwortet Muller und schaut sich in der Wohnung um (осматривается).

Viele Bilder (картины, das Bild) hangen an der Wand (на стене). Starke (сильные = яркие) Farben (краски, die Farbe), kaum erkennbare (почти неузнаваемые, едва узнаваемые) Gegenstande (предметы, der Gegenstand), aber alle vermutlich vom gleichen (одного: «того же самого, одинакового») Maler.

Durch eine geoffnete Tur sieht er in einen gro?en hellen Raum (светлое помещение), in dem viele Leinwande (холсты, die Leinwand) an den Wanden lehnen (прислонены). In den Regalen stehen Farbtopfe (горшочки с красками, der Topf), alte Konservendosen (консервные банки, die Dose) mit Pinseln (с кистями, der Pinsel), Papierrollen (свертки бумаги, die Rolle), und an einem Haken (на крючке, m) hangt ein total (совершенно, total) mit Farbe bekleckter (заляпанный) Overall (комбинезон).

Gegеnuber von dem Atelier ist die Tur ebenfalls (также) nicht ganz geschlossen (не совсем закрыта, schlie?en – закрывать). An einer quer (наискосок) durch den Raum gespannten Wascheleine(на натянутой бельевой веревке) hangen Kleider (платья, = одежда, das Kleid) und Hosen (брюки, die Hose), Hemden (рубашки, das Hemd), Jeans.


«Kaffee ist fertig (готов)!» ruft Ilona aus der Kuche.

Muller folgt (следует) der Stimme (голосу) und kommt in eine gemutliche Kuche, mit gro?em runden Tisch. Regale aus alten Obstkisten (ящиков из-под фруктов, das Obst, die Kiste) sind gefullt (наполнены) mit Geschirr (посудой, n) und Lebensmitteln (продуктами). Sehr gemutlich und lebendig (живо = человечно).

Muller setzt sich an den Tisch, eine gro?e Tasse (чашка) mit Milchkaffee (кофе с молоком, die Milch, der Kaffee) vor sich. Neben einem Blumentopf (гоpшка с цветами, die Blume, der Topf), der mitten (посреди) auf dem Tisch steht, liegen Briefe und Umschlage (конверты, der Umschlag). Auf einem steht: 'Miss Ilona Schmidt, c/o Schonfeld, 204, 35th street...'.

«Ja, Fraulein Schmidt, da bin ich schon wieder. Ich denke, wir sollten offen (открыто) miteinander reden (друг с другом поговорить)...»

«Ich habe gleich gedacht (сразу подумала, denken), dass Sie sowas wie (что-то вроде) ein Detektiv sind...»

Muller schaut erstaunt (удивленно) uber den Rand (через край) seiner Tasse.

«Ich, Detektiv? Wie kommen Sie darauf (как Вы пришли к такой мысли)?»

«Es war bestimmt kein Zufall (конечно не случайное совпадение), dass wir uns im Goethe-Institut getroffen haben. Wahrscheinlich (вероятно) haben Sie mir nachspioniert (за мной шпионили)...»

«Nein, da irren Sie sich (тут Вы заблуждаетесь), Ilona. Ihren Namen habe ich eben (как раз = дело в том, что) auf einem Briefumschlag gelesen. Und das Treffen in der Bibliothek war wirklich ein Zufall. Aber mit Ihrer Vermutung (с Вашим предположением) haben Sie Recht (Вы правы). Ich bin Privatdetektiv und von Frau Schonfeld beauftragt (наделен поручением), ihren Neffen zu suchen. Sie macht sich Sorgеn (обеспокоена), weil Sie, also Sie und Joachim nicht nach Berlin zuruckgekommen sind.»

«So, so. Die Tante macht sich Sorgen. Dabei wei? sie doch genau (точно), warum wir nicht zuruckkommen.»

«Aber warum, wenn ich fragen darf (если можно спросить)?» fragt Muller neugierig.

«Also, Herr Privatdetektiv, dann will ich auch mal ehrlich (честной, откровенной) zu Ihnen sein. Joachim hat ziemliche Schulden (довольно большие долги, die Schuld). Ich wei? nicht bei wem und warum. Ich wei? nur, dass es in letzter Zeit immer ofter Anrufe (звонки, der Anruf) gegeben hat, Anrufe von ziemlich unfreundlichen (от нелюбезных, грубых) Herren. Eines Abends (однажды вечером), vor ungefahr (приблизительно) zwei Wochen, haben zwei dieser Leute vor dem Haus auf Joachim gewartet, und es ware beinahe (почти) zu einer Schlagerei (до драки, sich schlagen – драться) gekommen . Joachim ist davongelaufen (убежал) und seitdem (с тех пор) nicht wieder gekommen...»

«Nimmt Joachim, ah Drogen (принимает наркотики)...?»

«Ha, typisch Detektiv! Joachim und Drogen, so ein Quatsch (такая чепуха, m)! Ich bin mit Joachim seit Jahren befreundet (знакома, в дружеских отношениях) und musste (должна была бы) das wissen. Quatsch! Joachim raucht nicht (не курит), trinkt nicht und nimmt keine Drogen! Er treibt Sport (занимается спортом) und achtet sehr auf seine Gesundheit (следит за совим здоровьем, обращает внимание на свое здоровье)...»

«Entschuldigen Sie, es war halt (просто вот) so eine Vermutung... Und wissen Sie wirklich nicht, wie er zu diesen Schulden gekommen ist (как так вышло, что у него эти долги)?»

«Nein, ich sagte doch, ich wei? es nicht. Glauben (поверьте) Sie mir, ich tate alles (я бы все сделала, tun), um (чтобы) Joachim zu helfen! Im Gegensatz zu (в противоположность к...) seiner Tante!»

«Wei? Frau Schonfeld von diesen Schulden?»

«Ja, ah, eigentlich nein. Joachim hat vor ein paar Wochen mit ihr telefoniert und sie gebeten, ob sie ihm Geld leihen (одолжить) konnte (не могла ли бы), aber Tante Sophie hat abgelehnt (отклонила, отказалась) und meinte, dass sie uns das ganze Studienjahr unterstutzt hat (поддерживала, die Stutze – опора, sich auf etwas stutzen – опираться), und Joachim musste endlich (наконец) auf eigenen Fu?en stehen (на собственных ногах). Sie hatte uns nur das Geld fur die Flugtickets leihen mussen. In Berlin haben wir immer neben dem Studium gejobbt (подрабатывали) und Geld verdient (зарабатывали)... aber hier in New York...»


12


«Guten Morgen, Fraulein Ilona. Kann ich mal kurz reinkommen...?»

Muller steht vor der gesicherten Hausture, 35. Stra?e, und eine verschlafene Ilona guckt durch den Turspalt.

«Ach Sie sind's. Moment.»

Sie lost die Sperrkette und lasst Muller herein.

«Trinken Sie einen Kaffee mit mir?» fragt Ilona auf dem Weg in die Kuche.

«Gerne, ich habe auch noch nicht gefruhstuckt», antwortet Muller und schaut sich in der Wohnung um.

Viele Bilder hangen an der Wand. Starke Farben, kaum erkennbare Gegenstande, aber alle vermutlich vom gleichen Maler.

Durch eine geoffnete Tur sieht er in einen gro?en hellen Raum, in dem viele Leinwande an den Wanden lehnen. In den Regalen stehen Farbtopfe, alte Konservendosen mit Pinseln, Papierrollen, und an einem Haken hangt ein total mit Farbe bekleckter Overall.

Gegеnuber von dem Atelier ist die Tur ebenfalls nicht ganz geschlossen. An einer quer durch den Raum gespannten Wascheleine hangen Kleider und Hosen, Hemden, Jeans.


«Kaffee ist fertig!» ruft Ilona aus der Kuche.

Muller folgt der Stimme und kommt in eine gemutliche Kuche, mit gro?em runden Tisch. Regale aus alten Obstkisten sind gefullt mit Geschirr und Lebensmitteln. Sehr gemutlich und lebendig.

Muller setzt sich an den Tisch, eine gro?e Tasse mit Milchkaffee vor sich. Neben einem Blumentopf, der mitten auf dem Tisch steht, liegen Briefe und Umschlage. Auf einem steht: 'Miss Ilona Schmidt, c/o Schonfeld, 204, 35th street...'.

«Ja, Fraulein Schmidt, da bin ich schon wieder. Ich denke, wir sollten offen miteinander reden...»

«Ich habe gleich gedacht, dass Sie sowas wie ein Detektiv sind...»

Muller schaut erstaunt uber den Rand seiner Tasse.

«Ich, Detektiv? Wie kommen Sie darauf?»

«Es war bestimmt kein Zufall, dass wir uns im Goethe-Institut getroffen haben. Wahrscheinlich haben Sie mir nachspioniert...»

«Nein, da irren Sie sich, Ilona. Ihren Namen habe ich eben auf einem Briefumschlag gelesen. Und das Treffen in der Bibliothek war wirklich ein Zufall. Aber mit Ihrer Vermutung haben Sie Recht. Ich bin Privatdetektiv und von Frau Schonfeld beauftragt, ihren Neffen zu suchen. Sie macht sich Sorgen, weil Sie, also Sie und Joachim nicht nach Berlin zuruckgekommen sind.»

«So, so. Die Tante macht sich Sorgen. Dabei wei? sie doch genau, warum wir nicht zuruckkommen.»

«Aber warum, wenn ich fragen darf?» fragt Muller neugierig.

«Also, Herr Privatdetektiv, dann will ich auch mal ehrlich zu Ihnen sein. Joachim hat ziemliche Schulden. Ich wei? nicht bei wem und warum. Ich wei? nur, dass es in letzter Zeit immer ofter Anrufe gegeben hat, Anrufe von ziemlich unfreundlichen Herren. Eines Abends, vor ungefahr zwei Wochen, haben zwei dieser Leute vor dem Haus auf Joachim gewartet, und es ware beinahe zu einer Schlagerei gekommen. Joachim ist davongelaufen und seitdem nicht wieder gekommen...»

«Nimmt Joachim, ah Drogen...?»

«Ha, typisch Detektiv! Joachim und Drogen, so ein Quatsch! Ich bin mit Joachim seit Jahren befreundet und musste das wissen. Quatsch! Joachim raucht nicht, trinkt nicht und nimmt keine Drogen! Er treibt Sport und achtet sehr auf seine Gesundheit...»

«Entschuldigen Sie, es war halt so eine Vermutung... Und wissen Sie wirklich nicht, wie er zu diesen Schulden gekommen ist?»

«Nein, ich sagte doch, ich wei? es nicht. Glauben Sie mir, ich tate alles, um Joachim zu helfen! Im Gegensatz zu seiner Tante!»

«Wei? Frau Schonfeld von diesen Schulden?»

«Ja, ah, eigentlich nein. Joachim hat vor ein paar Wochen mit ihr telefoniert und sie gebeten, ob sie ihm Geld leihen konnte, aber Tante Sophie hat abgelehnt und meinte, dass sie uns das ganze Studienjahr unterstutzt hat, und Joachim musste endlich auf eigenen Fu?en stehen. Sie hatte uns nur das Geld fur die Flugtickets leihen mussen. In Berlin haben wir immer neben dem Studium gejobbt und Geld verdient... aber hier in New York...»


Kann ich mal kurz reinkommen...?

Ach Sie sind's. Moment.

Trinken Sie einen Kaffee mit mir?

Kaffee ist fertig!

Ich denke, wir sollten offen miteinander reden...

Ich habe gleich gedacht, dass Sie sowas wie ein Detektiv sind.

Wie kommen Sie darauf?

Es war bestimmt kein Zufall.

Nein, da irren Sie sich, Ilona.

Aber mit Ihrer Vermutung haben Sie Recht.

So, so. Die Tante macht sich Sorgen.

Aber warum, wenn ich fragen darf?

So ein Quatsch!


13


Den Nachmittag verbringt Muller mit touristischem Pflichtprogramm (обязательная программа, die Pflicht – долг, das Programm): 'Little Italy', 'Chinatown' und schlie?lich, genau wie es der Reisefuhrer vorschreibt (предписывает): ein Besuch auf dem 'World Trade Center'. Die Stadt in der Abenddammerung (в вечерних сумерках), ein Lichtermeer (море огней, das Licht, das Meer), wunderbar und atemberaubend (захватывающе дух, дыхание, der Atem – дыхание, rauben – похищать, лишать, грабить).

Aber in Mullers Kopf dreht sich (поворачивается, крутится) alles um (вокруг) den verschwundenen Joachim. Entdeckt (откроет, обнаружит) er auf der einen Seite (на одной странице) ein Stuckchen Wahrheit (немножко: «кусочек» правды, истины, f), bedeutet dies (означает это), dass jemand anderes (кто-то другой) gelogen hat (солгал, lugen)...

Was wei? Frau Schonfeld wirklich?


Fur den Weg zuruck zum Hotel nimmt Muller ein Taxi und lernt (учит = узнаёт, учится понимать, понимает теперь), dass Fliegen vielleicht doch nicht die gefahrlichste Fortbewegung ist (самый опасный способ передвижения, sich bewegen – двигаться). Der Taxifahrer war fruher sicherlich (наверняка) Stuntman (каскадер), und Muller ist froh (рад), dass er lebend (живым) das Hotel errreicht (достигает).


«Mister Muller, there is a message for you!» Der Rezepzionist halt Muller ein Blatt (листок) entgegen (протягивает: «держит навстречу»).


Hallo Chef!

Schone Gru?e aus Berlin!

Viel Spa? (много удовольствия, m) im Urlaub!!

Rufe um 21.00 Ortszeit an!

Bea


Muller bedankt sich (благодарит) und fahrt auf sein Zimmer.

Er liest das Fax noch einmal und ist sehr zerknirscht (раздавлен).

Bea, die gute Bea. Und er hat sie verdachtigt (подозревал), als Erpresserin zu arbeiten... Das war wohl (видимо, пожалуй) der Ahornsirop, der gestern seine Gedanken verklebt (склеил) hat. Er holt sich ein Bier und legt sich aufs Bett.

In einer Programmzeitschrift (в журнале с программой) studiert er die Sendungen (передачи, die Sendung). Nur Serien (сериалы, die Serie). Muller hasst (ненавидит) Serien. Die guten Programme, vor allem (прежде всего) Spielfilme (художественные фильмы, der Film), kommen nur auf 'Pay-TV'.

Was soll's (что делать, ничего не поделаешь), Kino kostet auch Geld, denkt Muller und wahlt (выбирает) den Film 'White men can't jump'. Ein junger Wei?er freundet sich mit einem Schwarzen an (заводит дружбу с...), und zusammen spielen sie Street-Basketball. Immer zwei gegen zwei, und dabei (при этом) geht es immer um Geld (речь идет все время о деньгах), zum Teil (частично = порою) um viel Geld. Als die beiden einmal verlieren (проигрывают: «теряют»), kommen sie in arge Bedrangnis (попадают в ужасно стесненное положение, bedrangen – стеснять, притеснять) und...

Mit einem Satz (одним рывком, m) springt Muller vom Bett auf.

«Das ist es (вот оно, вот в чем дело)!» ruft er laut. «Wettschulden (долги, когда бьются об заклад, игровые долги, wetten – биться об заклад, спорить на деньги)!»

Im gleichen Moment klingelt das Telefon. Bea.

«Wie haben Sie mich gefunden, Bea?»

«Arbeite ich nun bei einem Privatdetektiv oder nicht, Chef? Das war ganz einfach (очень: «совсем» просто). Ich bin eine Woche fruher (неделю тому назад) aus dem Urlaub zuruckgekommen, und Sie waren nicht da. Aber auf Ihrem Schreibtisch lag ein Prospekt mit Amerikareisen, und dann habe ich im Reiseburo angerufen, die Adresse stand auf dem Prospekt, und die Dame hat mir bestatigt (подтвердила), dass Sie eine Reise nach New York gebucht haben (заказали). Und der Rest (остаток, остальное) war ganz einfach, Hotel Lexington...»

«Dann hat Ihnen nicht Frau Schonfeld gesagt, dass ich hier bin?»

«Sophie? Was hat Ihre Reise mit Sophie zu tun (какое отношение имеет...)?»

«Ach Bea, das ist eine lange Geschichte (долгая история). Ich bin beruflich (в командировке), also sozusagen (так сказать) im Auftrag (по поручению, m) von Frau Schonfeld hier.»

«Super, Chef! Ein Auftrag in New York! Brauchen Sie keine Assistentin? Ich nehme die nachste Maschine (сяду на следующий же самолет)!»

«Ach, Bea, ich bin so froh, dass Sie wieder da sind. Ich habe da einen ziemlich verwickelten Fall (довольно запутанный случай) zu klaren (прояснить, расследовать). Joachim, ah, ich meine der Neffe von Frau Schonfeld, ist hier. Nein, ah, er ist nicht hier, ich suche ihn sozusagen, ach ich bin ganz durcheinander (в замешательстве, запутался: «одно через другое, через друг друга»). Ich bin froh, dass Sie zuruck sind!»

«Aber, aber Chef. Ich war doch blo? (только, всего лишь) im Urlaub!»

«Ja, warum sind Sie denn fruher zuruckgekommen? Sie wollten doch mit Ihrem Freund, ah, vier Wochen, ah...»

«Pah, Manner!»

Muller fragt nicht weiter. Er ist sehr froh.

«Ich brauche Sie vielleicht wirklich, Bea. Aber besser in Berlin. Sie mussen in den nachsten Tagen ein paar Dinge (несколько вещей, das Ding) mit Frau Schonfeld besprechen (обсудить). Ich glaube namlich (именно = дело в том, что), dass ich gerade vorhin (только что) den Fall aufgeklart (прояснил) habe...!»

«In Ihrem Hotelzimmer? Haben Sie da Joachim gefunden?»

«Machen Sie sich nur lustig uber mich (ну давайте, подшучивайте надо мной), Bea. Wirklich, ich habe eine Idee. Und wenn ich morgen mehr wei?, dann rufe ich Sie an oder schicke ein Fax mit weiteren (с дальнейшими) Instruktionen.»

«Ja, Meister. Privatdetektivin Bea Braun erledigt (уладит, выполнит) alles, diskret und zuverlassig!»

Sie plaudern (болтают) noch eine Weile (еще какое-то время, промежуток времени) und Muller ist sehr froh.


13


Den Nachmittag verbringt Muller mit touristischem Pflichtprogramm: 'Little Italy', 'Chinatown' und schlie?lich, genau wie es der Reisefuhrer vorschreibt: ein Besuch auf dem 'World Trade Center'. Die Stadt in der Abenddammerung, ein Lichtermeer, wunderbar und atemberaubend.

Aber in Mullers Kopf dreht sich alles um den verschwundenen Joachim. Entdeckt er auf der einen Seite ein Stuckchen Wahrheit, bedeutet dies, dass jemand anderes gelogen hat...

Was wei? Frau Schonfeld wirklich?


Fur den Weg zuruck zum Hotel nimmt Muller ein Taxi und lernt, dass Fliegen vielleicht doch nicht die gefahrlichste Fortbewegung ist. Der Taxifahrer war fruher sicherlich Stuntman, und Muller ist froh, dass er lebend das Hotel errreicht.


«Mister Muller, there is a message for you!» Der Rezepzionist halt Muller ein Blatt entgegen.


Hallo Chef!

Schone Gru?e aus Berlin!

Viel Spa? im Urlaub!!

Rufe um 21.00 Ortszeit an!

Bea

Muller bedankt sich und fahrt auf sein Zimmer.

Er liest das Fax noch einmal und ist sehr zerknirscht.

Bea, die gute Bea. Und er hat sie verdachtigt, als Erpresserin zu arbeiten... Das war wohl der Ahornsirop, der gestern seine Gedanken verklebt hat. Er holt sich ein Bier und legt sich aufs Bett.

In einer Programmzeitschrift studiert er die Sendungen. Nur Serien. Muller hasst Serien. Die guten Programme, vor allem Spielfilme, kommen nur auf 'Pay-TV'.

Was soll's, Kino kostet auch Geld, denkt Muller und wahlt den Film 'White men can't jump'. Ein junger Wei?er freundet sich mit einem Schwarzen an, und zusammen spielen sie Street-Basketball. Immer zwei gegen zwei, und dabei geht es immer um Geld, zum Teil um viel Geld. Als die beiden einmal verlieren, kommen sie in arge Bedrangnis und...

Mit einem Satz springt Muller vom Bett auf.

«Das ist es!» ruft er laut. «Wettschulden!»

Im gleichen Moment klingelt das Telefon. Bea.

«Wie haben Sie mich gefunden, Bea?»

«Arbeite ich nun bei einem Privatdetektiv oder nicht, Chef? Das war ganz einfach. Ich bin eine Woche fruher aus dem Urlaub zuruckgekommen, und Sie waren nicht da. Aber auf Ihrem Schreibtisch lag ein Prospekt mit Amerikareisen, und dann habe ich im Reiseburo angerufen, die Adresse stand auf dem Prospekt, und die Dame hat mir bestatigt, dass Sie eine Reise nach New York gebucht haben. Und der Rest war ganz einfach, Hotel Lexington...»

«Dann hat Ihnen nicht Frau Schonfeld gesagt, dass ich hier bin?»

«Sophie? Was hat Ihre Reise mit Sophie zu tun?»

«Ach Bea, das ist eine lange Geschichte. Ich bin beruflich, also sozusagen im Auftrag von Frau Schonfeld hier.»

«Super, Chef! Ein Auftrag in New York! Brauchen Sie keine Assistentin? Ich nehme die nachste Maschine!»

«Ach, Bea, ich bin so froh, dass Sie wieder da sind. Ich habe da einen ziemlich verwickelten Fall zu klaren. Joachim, ah, ich meine der Neffe von Frau Schonfeld, ist hier. Nein, ah, er ist nicht hier, ich suche ihn sozusagen, ach ich bin ganz durcheinander. Ich bin froh, dass Sie zuruck sind!»

«Aber, aber Chef. Ich war doch blo? im Urlaub!»

«Ja, warum sind Sie denn fruher zuruckgekommen? Sie wollten doch mit Ihrem Freund, ah, vier Wochen, ah...»

«Pah, Manner!»

Muller fragt nicht weiter. Er ist sehr froh.

«Ich brauche Sie vielleicht wirklich, Bea. Aber besser in Berlin. Sie mussen in den nachsten Tagen ein paar Dinge mit Frau Schonfeld besprechen. Ich glaube namlich, dass ich gerade vorhin den Fall aufgeklart habe...!»

«In Ihrem Hotelzimmer? Haben Sie da Joachim gefunden?»

«Machen Sie sich nur lustig uber mich, Bea. Wirklich, ich habe eine Idee. Und wenn ich morgen mehr wei?, dann rufe ich Sie an oder schicke ein Fax mit weiteren Instruktionen.»

«Ja, Meister. Privatdetektivin Bea Braun erledigt alles, diskret und zuverlassig!»

Sie plaudern noch eine Weile und Muller ist sehr froh.


Was soll's, Kino kostet auch Geld.

Das ist es!

Das war ganz einfach.

Was hat Ihre Reise mit Sophie zu tun?

Ach, das ist eine lange Geschichte.

Ich bin beruflich hier.

Ach ich bin ganz durcheinander.

Ich bin froh, dass Sie zuruck sind!

Machen Sie sich nur lustig uber mich, Bea.


14


«Sie schon wieder? Ich koche wohl den besten Kaffee in der Stadt!» Lachelnd (улыбаясь) offnet Ilona Schmidt die Tur, und Muller riecht (слышит запах, нюхает) frischen (свежий) Kaffee.

«Ich musste sofort kommen, Fraulein Schmidt. Ich habe eine Idee. Welche Art (каким видом) Sport treibt Joachim?»

«Was hat denn das mit Joachims Verschwinden (с исчезновением, n) zu tun?»

«Vielleicht schon etwas (возможно все же имеет некоторое отношение)», entgegnet (возражает, отвечает) Muller ungeduldig (нетерпеливо, die Geduld – терпение, dulden – терпеть, сносить). Warum sind junge Leute immer so kompliziert (сложные, затрудняющие дело).

«Tja, er joggt (делает пробежки /читается джогт/), er geht schwimmen (плавать), er halt sich fit (поддерживает себя в хорошей форме). Fruher hat er in Berlin Basketball gespielt...»

«Ha, das ist es! Basketball! Streetbasketball!»

«Sie spielen auch? Ah, ich meine, Sie interessieren sich fur Streetbasketball?»

Muller wei? nicht, ob das eine Anspielung (намек) auf sein Ubergewicht ist (излишний вес, das Gewicht – вес, wiegen – весить, взвешивать). Aber er ignoriert die Bemerkung (замечание, высказывание).

«Spielt Joachim Sreetbasketball?»

«Jeder (каждый = все) spielt hier Streetbasketball. Ich meine, viele Jungs (парни) spielen. In jedem Hof (во дворе, m) hangt ein Korb (корзина, m = сетка), und vier Leute sind gleich gefunden (легко найти: «сразу найдены», finden). Ja! Joachim hat hier immer gespielt. Warum fragen Sie?»


Muller erzahlt Ilona von dem Film und seiner Idee, dass Joachim wohl dabei ziemlich viel Geld verloren hat. Und bei Wettschulden kennen wohl auch Basketballer kein Pardon (не знают пощады, Pardon). Genau wie im Film...

«Ich kann Joachim ja mal danach fragen (об этом спросить)...»

«Wieso, er ist doch seit zwei Wochen verschwunden?»

«Ja, schon. Er traut sich nicht mehr nach Hause (не решается, не осмеливается появиться), wegen der beiden Typen. Aber wir telefonieren, und ah, wir treffen uns auch in der Stadt, ah, Joachim wohnt bei Freunden und...»

Muller wei? nicht, ob er sauer oder froh sein soll. Nicht nur Privatdetektive arbeiten mit Notlugen.


14


«Sie schon wieder? Ich koche wohl den besten Kaffee in der Stadt!» Lachelnd offnet Ilona Schmidt die Tur, und Muller riecht frischen Kaffee.

«Ich musste sofort kommen, Fraulein Schmidt. Ich habe eine Idee. Welche Art Sport treibt Joachim?»

«Was hat denn das mit Joachims Verschwinden zu tun?»

«Vielleicht schon etwas», entgegnet Muller ungeduldig. Warum sind junge Leute immer so kompliziert.

«Tja, er joggt, er geht schwimmen, er halt sich fit. Fruher hat er in Berlin Basketball gespielt...»

«Ha, das ist es! Basketball! Streetbasketball!»

«Sie spielen auch? Ah, ich meine, Sie interessieren sich fur Streetbasketball?»

Muller wei? nicht, ob das eine Anspielung auf sein Ubergewicht ist. Aber er ignoriert die Bemerkung.

«Spielt Joachim Sreetbasketball?»

«Jeder spielt hier Streetbasketball. Ich meine, viele Jungs spielen. In jedem Hof hangt ein Korb, und vier Leute sind gleich gefunden. Ja! Joachim hat hier immer gespielt. Warum fragen Sie?»


Muller erzahlt Ilona von dem Film und seiner Idee, dass Joachim wohl dabei ziemlich viel Geld verloren hat. Und bei Wettschulden kennen wohl auch Basketballer kein Pardon. Genau wie im Film...

«Ich kann Joachim ja mal danach fragen...»

«Wieso, er ist doch seit zwei Wochen verschwunden?»

«Ja, schon. Er traut sich nicht mehr nach Hause, wegen der beiden Typen. Aber wir telefonieren, und ah, wir treffen uns auch in der Stadt, ah, Joachim wohnt bei Freunden und...»

Muller wei? nicht, ob er sauer oder froh sein soll. Nicht nur Privatdetektive arbeiten mit Notlugen.


Ich habe eine Idee.

Ich kann ihn ja mal danach fragen.


15


Im Hotel fuhrt (ведет) er ein langes Telefonat (телефонный разговор, Telefonat) mit Bea und erzahlt ihr die ganze Geschichte, von der Erbschaft, von Joachims Verschwinden, vom Streetbasketball, nur seinen Verdacht (подозрение) gegen Bea, den erzahlt er nicht.

Er bittet Bea um einen Termin (договориться о встрече) bei Sophie Schonfeld, bei dem sie ihr die ganze Geschichte vortragen (доложить, рассказать перед кем-то) soll und auch fragen, was er mit der restlichen (оставшееся, der Rest – остаток) Zeit in New York anfangen soll (что ему делать с...). Er denkt wieder an den Teil des Honorars, den er ja vielleicht zuruckzahlen muss...


Muller steht gerade unter der Dusche, als am spaten Nachmittag das Telefon klingelt.

«Hallo, Herr Muller. Gratuliere, Sie haben den Fall ja geklart!»

«Hallo, Frau Schonfelf. Geklart vielleicht schon (пожалуй да, прояснил-то прояснил), aber Joachim habe ich noch nicht gefunden. Jedenfalls (во всяком случае) scheint es (кажется) ihm gut zu gehen (с ним все в порядке).»

«Der Junge hat wohl (видимо, не так ли) Schwierigkeiten (трудности, schwierig – трудный, сложный)?»

«Ja, vielleicht. Hat Ihnen Bea nicht erzahlt vom Streetbaskettball, und ah...»

«Hat sie, hat sie. Ich verstehe davon allerdings nichts und will auch nichts davon verstehen. Ich wei? nur, dass Joachim wohl noch ein bisschen Erfahrung (опыт) sammeln (собрать, т.е. набраться опыта) muss.»

«Frau Schonfeld, haben Sie immer die Wahrheit gesagt oder wussten Sie schon vor meiner Reise von Joachims Problemen...?»

«Er hat mich um Geld gebeten, und ich habe 'nein' gesagt. Er hat genug Geld fur sein Studium bekommen. Und ich brauchte einen Erben (наследника, der Erbe), der mit Geld umgehen kann (умеет обращаться).»

«Sagten Sie eben 'brauchte'? Brauchen Sie jetzt keinen Erben mehr?»

Frau Schonfeld lacht.

«Nicht mehr so dringend (неотложно, dringen – проникать; настаивать, требовать), Herr Muller. Ich war in der Zwischenzeit auch bei einem Rechtsanwalt (у адвоката), wie Sie mir geraten haben (посоветовали, raten). Ich werde die Kustsammlung einer Stiftung (фонду) ubereignen (передам в собственность, во владение). Und fur die Galerie suche ich einen erfahrenen (опытного) Geschaftsfuhrer (делопрозводителя), dafur ist Joachim noch zu jung und unerfahren.'

«Ja und was passiert mit Joachim (случится, станет с ним)...?»

«Wenn er zuruck in Berlin ist, wird es sicher in der 'Stiftung Schonfeld' eine Aufgabe fur ihn geben (найдется задание). Ah, Herr Muller, wenn Sie Joachim oder seine Freundin Ilona sehen, sagen Sie doch, dass bei der Lufthansa ein Ruckflugticket (обратный билет) fur beide bereitliegt (лежит наготове). Und Ihnen noch einen schonen Urlaub in New York!»

«Aber Frau Schonfeld...»


Muller trocknet sich ab (вытирается, trocken – сухой).


Auf den Anrufbeantworter (на автоответчик) von Ilona Schmidt spricht er die Nachricht (сообщение, известие) vom Ruckflugticket und bittet die beiden, sich doch mal bei ihm zu melden, wenn sie zuruck in Berlin sind.


An der Hotelrezeption schickt er ein Fax an Bea: ein gemaltes (нарисованное) Herz (сердце) mit ein paar freundlichen Satzen (с предложениями, фразами, der Satz)...

Und das Taxi, das vor dem Hotel auf ihn wartet, fahrt zum Goethe-Institut, wo er Claudia abholt (забирает, заезжает за ней), zum Essen in das kleine russische Restaurant in Brighton Beach. Er muss ihr unbedingt (обязательно) seine Idee erzahlen von der Zweigstelle (о филиале: «ветка+место работы») in New York: 'Muller, Private Investigations'...


15


Im Hotel fuhrt er ein langes Telefonat mit Bea und erzahlt ihr die ganze Geschichte, von der Erbschaft, von Joachims Verschwinden, vom Streetbasketball, nur seinen Verdacht gegen Bea, den erzahlt er nicht.

Er bittet Bea um einen Termin bei Sophie Schonfeld, bei dem sie ihr die ganze Geschichte vortragen soll und auch fragen, was er mit der restlichen Zeit in New York anfangen soll. Er denkt wieder an den Teil des Honorars, den er ja vielleicht zuruckzahlen muss...


Muller steht gerade unter der Dusche, als am spaten Nachmittag das Telefon klingelt.

«Hallo, Herr Muller. Gratuliere, Sie haben den Fall ja geklart!»

«Hallo, Frau Schonfelf. Geklart vielleicht schon, aber Joachim habe ich noch nicht gefunden. Jedenfalls scheint es ihm gut zu gehen.»

«Der Junge hat wohl Schwierigkeiten?»

«Ja, vielleicht. Hat Ihnen Bea nicht erzahlt vom Streetbaskettball, und ah...»

«Hat sie, hat sie. Ich verstehe davon allerdings nichts und will auch nichts davon verstehen. Ich wei? nur, dass Joachim wohl noch ein bisschen Erfahrung sammeln muss.»

«Frau Schonfeld, haben Sie immer die Wahrheit gesagt oder wussten Sie schon vor meiner Reise von Joachims Problemen...?»

«Er hat mich um Geld gebeten, und ich habe 'nein' gesagt. Er hat genug Geld fur sein Studium bekommen. Und ich brauchte einen Erben, der mit Geld umgehen kann.»

«Sagten Sie eben 'brauchte'? Brauchen Sie jetzt keinen Erben mehr?»

Frau Schonfeld lacht.

«Nicht mehr so dringend., Herr Muller. Ich war in der Zwischenzeit auch bei einem Rechtsanwalt, wie Sie mir geraten haben. Ich werde die Kustsammlung einer Stiftung ubereignen. Und fur die Galerie suche ich einen erfahrenen Geschaftsfuhrer, dafur ist Joachim noch zu jung und unerfahren.'

«Ja und was passiert mit Joachim...?»

«Wenn er zuruck in Berlin ist, wird es sicher in der 'Stiftung Schonfeld' eine Aufgabe fur ihn geben. Ah, Herr Muller, wenn Sie Joachim oder seine Freundin Ilona sehen, sagen Sie doch, dass bei der Lufthansa ein Ruckflugticket fur beide bereitliegt. Und Ihnen noch einen schonen Urlaub in New York!»

«Aber Frau Schonfeld...»


Muller trocknet sich ab.


Auf den Anrufbeantworter von Ilona Schmidt spricht er die Nachricht vom Ruckflugticket und bittet die beiden, sich doch mal bei ihm zu melden, wenn sie zuruck in Berlin sind.


An der Hotelrezeption schickt er ein Fax an Bea: ein gemaltes Herz mit ein paar freundlichen Satzen...

Und das Taxi, das vor dem Hotel auf ihn wartet, fahrt zum Goethe-Institut, wo er Claudia abholt, zum Essen in das kleine russische Restaurant in Brighton Beach. Er muss ihr unbedingt seine Idee erzahlen von der Zweigstelle in New York: 'Muller, Private Investigations'...


Der Junge hat wohl Schwierigkeiten?

Jedenfalls scheint es ihm gut zu gehen.

Gratuliere!


Oktoberfest


«Oans, zwoa, gsuffa!» (bayerischer Trinkspruch)


Die Hauptpersonen dieser Geschichte sind:

Helmut Muller, Privatdetektiv. Er reist wieder einmal in seine alte Heimatstadt, Munchen.

Bea Braun, seine Sekretarin und Mitarbeiterin. Muss leider in Berlin bleiben.

Felix Neumann, ein alter Freund von Muller, lebt in Spanien und besucht das Oktoberfest.

Bruno, ein Stadtstreicher, lebt im Sommer an der Isar und sieht einige merkwurdige Dinge.

Alfred Hubner, Munchner Fotoreporter hat eine tolle Geschichte fur seine Zeitung...

Das Oktoberfest ist das gro?te Volksfest der Welt. Jedes Jahr kommen Menschen aus der ganzen Welt auf die Theresienwiese und amusieren sich. Einige aber wachen am nachsten Morgen mit einem dicken Kopf auf...


1


eher privat – скорее по частному делу (privat)

ausrichten – передать (информацию)

prima – отлично


«Buro Muller, Bea Braun am Apparat»

«Guten Tag, mein Name ist Felix Neumann, kann ich bitte Herrn Muller sprechen?»

«Tut mir Leid, Herr Muller ist gerade nicht da, kann ich Ihnen helfen?»

«Nein, oder doch, vielleicht ich,... ah, es ist eher privat. Ich bin ein alter Freund von Herrn Muller aus Spanien und...»

«Ach, Sie sind es, Herr Neumann? Tut mir Leid, ich habe Ihre Stimme nicht gleich erkannt. Also, mein Chef ist gerade bei einem Kunden, aber ich denke, so um drei ist er wieder da. Soll ich ihm etwas ausrichten?»

«Ja, gerne. Sagen Sie ihm, dass ich fur ein paar Tage nach Deutschland komme. Ich mochte ihn auch in Berlin besuchen, am Wochenende. Ich rufe aber dann um drei noch mal an, o.k.?»

«Prima. Also dann bis spater. Auf Wiederhoren!»

«Auf Wiederhoren!»


Bea Braun notiert auf einen Zettel:

Felix Neumann aus Spanien hat angerufen. Kommt am Wochenende nach Berlin. Ruft um drei noch einmal an.


Tut mir Leid, Herr Muller ist gerade nicht da, kann ich Ihnen helfen?

Soll ich ihm etwas ausrichten?


2


das Fest – праздник

das Oktoberfest – праздник пива в Мюнхене

buchen – заказывать, бронировать

Das Hotel ist ausgebucht – нет свободных номеров

die Pension /читается: пансион/

schauen – смотреть

die Heimat – родина

die Reservierung bestatigen – подтвердить заказ, бронирование

aufschreiben – записывать


«Touristikzentrum Munchen. Information. Guten Tag!»

«Guten Tag. Mein Name ist Neumann. Ich rufe Sie aus Spanien an. Ich suche ein Zimmer fur einige Tage. Zum Oktoberfest. Konnen Sie mir helfen?»

«Zum Oktoberfest? Das ist schwierig. Die Hotels sind alle ausgebucht. Wann genau brauchen Sie das Zimmer?»

«Drei Nachte. Vom 24. – 27. September. Es kann auch gern ein Zimmer in einer Pension sein.»

«Tja, Herr Neumann, einen Moment, ich schau mal... ja, hier habe ich etwas. Pension NEUE HEIMAT, in Haidhausen, in der Sedanstra?e 15. Ich gebe Ihnen die Telefonnummer: 448 73 77. Bitte bestatigen Sie die Reservierung selbst.»

«Warten Sie einen Moment bitte, ich schreibe mir gerade die Adresse und Telefonnummer auf. Also das war die Pension Neue Heimat Sedanstra?e Nummer...?»

«Nummer 15. Telefon 4487377. Haben Sie's?»

«Ja, Danke. Auf Wiederhoren!»


Felix Neumann ist zufrieden. Seine Reise nach Deutschland ist organisiert. Er freut sich auf das Oktoberfest und das Wochenende mit seinem alten Freund Helmut in Berlin.


Das ist schwierig. Die Hotels sind alle ausgebucht.

Tja, Herr Neumann, einen Moment, ich schau mal...

Warten Sie einen Moment bitte, ich schreibe mir gerade die Adresse und Telefonnummer auf.


3


das Gepack – багаж

kaum Gepack haben – почти не иметь никакого багажа

die Tasche abstellen – ставить сумку /в сторону/

die bequeme Kleidung anziehen – одевать удобную одежду

die Wiese – луг

stattfinden – состояться

das Volk – народ

gleich – равный, одинаковый

in die gleiche Richtung – в том же направлении

schieben – толкать

sich schieben – проталкиваться, тесниться

das Zelt – палатка

der Krug – кувшин; кружка

der Ton – глина

blasen – дуть

die Blaskapelle – духовой оркестр

unglaublich – невероятно

Bier brauen – варить пиво

Hofbrau – придворная пивоварня

frohlich – радостный

riesig – огромный

das Holz – древесина

die Ma? – литровая кружка пива

das Hendl – жареный цыпленок (баварск.)


Die Lufthansamaschine aus Barcelona landet punktlich um 15 Uhr 45 auf dem Munchner Flughafen. Felix nimmt die S-Bahn und ist nach 40 Minuten am Ostbahnhof. Von dort kann er zu Fu? bis zur Pension NEUE HEIMAT gehen. Er hat kaum Gepack – nur eine kleine Reisetasche. In der Pension zeigt ihm eine freundliche altere Frau sein Zimmer. Er stellt seine Tasche ab, zieht sich bequeme Kleidung an und fahrt dann mit der U-Bahn zur Theresienwiese. Dort findet jedes Jahr Ende September das gro?te Volksfest der Welt statt: das Oktoberfest!


Alle Menschen, die aus der U-Bahn kommen, gehen in die gleiche Richtung wie Felix. Italiener, Japaner, Amerikaner, Schweden, Franzosen, Menschen aus allen Landern der Welt schieben sich in Richtung Festwiese. In riesigen Zelten sitzen Tausende von Touristen und naturlich Munchnern und trinken Bier. Das Bier gibt es in gro?en Einliterkrugen aus Glas oder Ton. In jedem Zelt spielt eine Blaskapelle bayerische Musik. Viele Leute singen mit. Es ist unglaublich laut, aber alle sind frohlich, lachen, einige tanzen.

Felix geht in das 'Hofbrau-Zelt'. Endlich findet er einen Platz an einem riesigen Holztisch. Er bestellt eine 'Ma?' und ein 'Hendl' und freut sich mit allen anderen.


Es ist unglaublich laut.


4


aufwachen – просыпаться

furchterliche Kopfschmerzen – ужасная головная боль

spuren – чувствовать, ощущать

rutteln – трясти

das Papier – бумага

die Papiere – документы

packen – хватать

die Isar – название реки

allmahlich – постепенно

instinktiv – невольно, инстинктивно (instinktiv)

die Brieftasche – кошелек, бумажник

bestehlen – обокрасть (bestahl – bestohlen)

das Revier – полицейский участок

Oh, ist mir schlecht – Как же мне плохо


«Hallo! Hallo Sie!»

Felix wacht auf. Er hat furchterliche Kopfschmerzen. Er spurt, wie jemand ihn am Arm ruttelt.

«Oh, mein Kopf. Mein Kopf!»

«Aufstehen! Aufstehen!» Ein Polizist packt Felix am Arm und hilft ihm. «Ihre Papiere, bitte!»

«Oh, ist mir schlecht. Wo bin ich? Was ist passiert? Oh, mein Kopf!» Felix steht vor zwei Polizisten. Er ist aber nicht mehr auf dem Oktoberfest, sondern an einem Fluss. Da sind Blumen, Gras, Baume...

«Wo bin ich?» wiederholt Felix.

«In Munchen», sagt lachelnd einer der Polizisten, «genauer an der Isar. Sie haben wohl gestern eine Ma? zu viel getrunken, wie?»

Allmahlich erinnert sich Felix. Ja, er war auf dem Oktoberfest, aber dann... Er will auf die Uhr schauen. Aber da ist keine Uhr. Instinktiv sucht er seine Brieftasche. Weg! Keine Uhr, keine Brieftasche.

«Meine Uhr! Meine Brieftasche! Mein Geld! Man hat mich bestohlen!»

«Ganz ruhig, junger Mann. Jetzt kommen Sie mal mit auf das Revier, und dann klaren wir die Sache...»


Ich habe furchterliche Kopfschmerzen.

Ihre Papiere, bitte!

Oh, ist mir schlecht!

Was ist passiert?

Man hat mich bestohlen!

Ganz ruhig, junger Mann.


5


der Beamte – служащий

er wei? es nicht mehr – он не помнит

sich erinnern – помнить, вспоминать


Auf dem Revier erklart Felix den Beamten, wer er ist und was er in Munchen macht. Nur an gestern Abend kann er sich nicht mehr erinnern. Oktoberfest, Hofbrau-Zelt, eine Ma? Bier, oder waren es zwei? Er wei? es nicht mehr, er kann sich nicht mehr erinnern. Und dann diese Kopfschmerzen...


Ich wei? es nicht mehr.


6


Ich bin es – Это я

verbinden – соединить

blod – глупый, дурацкий

die Maschine – самолет

der Quatsch – чепуха, ерунда

die Leitung – проводка, телефонная линия

auflegen – повесить трубку

einschlafen – заснуть


Zuruck in der Pension ruft Felix in Berlin an.

«Buro Muller, Bea Braun am Apparat.»

«Tag, Frau Muller. Ich bin's, Felix Neumann. Ist Helmut da?»

«Moment, ich verbinde Sie, Herr Neumann!»

«Hallo, Felix, wie geht's? Wie schmeckt das Bier auf dem Oktoberfest? Wann kommst du?»

«Mensch, Helmut! Mir ist was ganz Blodes passiert...»

Und er erzahlt seinem Freund die ganze Geschichte: sein Besuch auf dem Oktoberfest, das Aufwachen an der Isar, kein Geld, keine Papiere, die Polizei, das Revier.


Als Felix mit seiner Geschichte fertig ist, sagt Helmut:

«Hor mal, ich komme mit der nachsten Maschine nach Munchen. Gib mir doch die Adresse von deiner Pension. Und du bleibst, wo du bist. In drei Stunden bin ich da.»

«Aber Helmut, das ist doch Quatsch, das...»

Aber aus der Leitung kommt nur ein 'Tuut, Tuut'. Muller hat aufgelegt.

Felix legt sich auf sein Bett, nimmt zwei Aspirin gegen die furchterlichen Kopfschmerzen und schlaft sofort ein.


Ich bin's, Felix Neumann. Ist Helmut da?

Moment, ich verbinde Sie, Herr Neumann!

Wie geht's?

Wie schmeckt das Bier?

Mensch, Helmut! Mir ist was ganz Blodes passiert...


7


tief – глубоко

fest – крепко

wenigstens – хоть, хотя бы, как минимум

betrachten – созерцать, осматривать

sich umarmen – обняться

Und jetzt an die Arbeit – А теперь за работу

namlich – именно; дело в том, что...

das Opfer – жертва

ausrauben – ограбить

herausfinden – выяснить

als Tourist verkleidet – переодетый туристом

der Rest – остаток, остальное

Deine Aufgabe ist folgende – Твоя задача следующая

hinter mir her – вслед за мной

beobachten – наблюдать

um mich herum – вокруг меня


Langsam offnet Felix die Augen. Er hat tief und fest geschlafen. Jemand ist in seinem Zimmer.

«Helmut?»

«Ja, mein Lieber, ich bin hier.»

«Wie kommst du denn so schnell hierher? Wie spat ist es? Hab' ich fest geschlafen! Wenigstens habe ich jetzt keine Kopfschmerzen mehr.»

Muller betrachtet seinen Freund.

«Du hast nicht nur fest, sondern auch lange geschlafen. Wir haben heute Mittag telefoniert, und jetzt ist es sechs Uhr. Wie geht es dir?»

«Schon besser, jetzt wo du da bist.»


Felix steht auf, und die beiden Freunde umarmen sich.

«So, und jetzt an die Arbeit. Ich habe namlich einen Plan. Wenn deine Geschichte stimmt, dann suchen irgendwelche Gangster ihre Opfer auf dem Oktoberfest, rauben sie aus und bringen sie dann an die Isar. Ich wei? blo? nicht, wie sie das machen. Aber das finden wir schon noch heraus. Heute Abend gehe ich auf's Oktoberfest, als Tourist verkleidet. Du gibst mir deine Sachen. Dieses bunte Hemd ist gerade richtig, und deine grune Sommerhose auch. Dazu ein paar Sandalen. Den Rest mache ich dann schon. Deine Aufgabe ist folgende: Du gehst immer hinter mir her und beobachtest alles, was um mich herum passiert. Klar?»

«Klar!»


Wie spat ist es?

So, und jetzt an die Arbeit.

Das finden wir schon noch heraus.

Deine Aufgabe ist folgende:...


8


sich auf den Weg machen – отправляться в путь

am Tag davor – за день до этого

der Larm – шум

gleichzeitig – одновременно

krachen – трещать, грохотать

die Schurze – фартук

bedienen – обслуживать

die Bedienung – обслуживание; обслуживающий песонал

das Wechselgeld behalten – оставить сдачу (себе)

der Schluck – глоток

das Gemut – душа, душевное состояние

gemutlich – уютно, «душевно»

das bunte Treiben – оживление, «пестрая суета»

aufpassen – внимательно следить

Arger machen – делать неприятности, хулиганить

vollkommen uberfullt – совершенно переполненный

der Gang – коридор, проход

ab und zu – время от времени

sauer – кислый

das Sauerkraut – кислая капуста

Wurstchen mit Sauerkraut – сосиски с кислой капустой

plotzlich – вдруг

ein merkwurdiges Gefuhl – странное чувство, ощущение

der Magen – желудок

drehen – кружиться, вращаться

hinten – сзади, позади

Ihm ist schwindlig – У него кружится голова


Die beiden Freunde machen sich auf den Weg. Muller geht zur U-Bahn Station, Felix etwa 50 Meter hinter ihm. Muller steigt in die U-Bahn, Neumann einen Waggon dahinter. Der Detektiv geht in das 'Hotbrau-Zelt' und setzt sich an einen Tisch. Felix setzt sich an einen Tisch etwas weiter weg.

Das Bierzelt ist genauso voll wie am Tag davor. Der gleiche Larm, die gleiche Blasmusik, lachende und singende Menschen schieben sich durch das Zelt. Bedienungen tragen acht bis zehn Ma?kruge gleichzeitig und stellen sie krachend auf die Tische.


«Fraulein, eine Ma?!» Eine Frau im Dirndl (das Dirndl = die Schurze) kommt zu Muller und stellt einen Krug auf den Tisch. Muller holt seine Brieftasche und gibt der Frau 10 Mark.

«O.k., Miss!» Er zeigt mit der Brieftasche, dass die Bedienung das Wechselgeld behalten kann.

«Prost, Miss. Gsuffa, ha, ha!»

Die Frau nimmt das Geld, betrachtet kurz die dicke Brieftasche und lachelt.

«Amerikaner?»

«Yes, Amerikaner. New York!» Auch Muller lachelt und trinkt einen gro?en Schluck Bier.

«Prost, Mister!» ruft die Bedienung und geht zum nachsten Tisch.

Muller sitzt gemutlich vor seinem Bier und betrachtet das bunte Treiben um ihn herum. Bedienungen tragen Bierkruge, die Menschen essen und trinken, lachen und singen. Dazwischen stehen einige Manner in Uniform. Sie passen auf, dass niemand Arger macht. Arger ist schlecht fur das Geschaft.

Eine Stunde spater ist das Zelt vollkommen uberfullt. Menschen stehen in den Gangen, suchen einen Sitzplatz. Muller bekommt gerade sein zweites Bier und Wurstchen mit Sauerkraut. Funf Tische weiter sitzt Felix. Muller sieht, wie sein Freund ihn ab und zu beobachtet. Dann nimmt er einen gro?en Schluck Bier und beginnt, seine Wurstchen zu essen.


Plotzlich hat er ein merkwurdiges Gefuhl im Magen, und in seinem Kopf fangt es an, sich zu drehen wie ein Karussel. Er fragt die Bedienung: «Bitte, Miss, the toilet, please?»

«Die Toiletten sind ganz hinten. Da rechts hinten.»

Die Bedienung zeigt lachelnd auf eine Tur am Ende des Zeltes.

Dort steht ein Mann in Uniform. Als Muller endlich dort ankommt, ist ihm unglaublich schlecht und schwindlig.


Fraulein, eine Ma?!

Sie passen auf, dass niemand Arger macht.

Die Toiletten sind ganz hinten. Da rechts hinten.

Mir ist schwindlig


9


der Bart – борода

bartig – бородатый

sonst – иначе, в противном случае

der Busch – куст

riechen – нюхать; слышать запах

ablehnen – отклонять

das Gesicht – лицо

schmutzig – грязный

das Loch – дырка

die Klaue – коготь; лапа с когтями

klauen – стащить

die Kohle – уголь; деньжата (жарг.)


«He, Kollege, aufwachen!»

«Was? Oh, mein Kopf, mein Kopf!»

Muller wacht langsam auf.

«He, Kollege, schnell, aufwachen! Gleich kommt die Polente, die Polizei, Mensch!»

Jemand zieht Muller am Arm. Er offnet die Augen. Ein bartiger alter Mann versucht, ihm zu helfen.

«Du musst aufstehen, die Polizei darf dich nicht finden. Die nehmen dich sonst mit.»

Der alte Mann zieht den Detektiv hinter einen Busch. Muller setzt sich auf den Boden. Er hort ein Auto. Langsam fahrt der Wagen an den beiden vorbei.

Der alte Mann gibt Muller eine Flasche.

«Da, trink einen Schluck, das hilft!» Als Muller den Alkohol riecht, wird ihm gleich wieder schlecht. Dankend lehnt er ab. Der Mann nimmt die Flasche und trinkt.

«Fruhstuck!» sagt er und lachelt.

Unser Detektiv betrachtet den Alten. Braunes Gesicht, langer, grauer Bart, schmutzige Haare. Er tragt einen alten, kaputten Mantel, einen Pullover mit Lochern, eine schmutzige Hose.

Muller sieht sich um. Baume, Busche, ein Fluss. Plotzlich ist sein Kopf klar. Die Isar! Er ist an der Isar, genau wie Felix! Aber... wie ist er hierher gekommen? Seine Brieftasche – verschwunden!


«Ich hei?e Bruno!» Der Alte gibt dem Detektiv die Hand.

«Helmut.»

«Wo willst du denn hin?»

Muller uberlegt. Dann sagt er schnell: «Ich will nach Berlin.»

«Kein Gepack?»

«Nee, geklaut.»

«Keine Kohle?»

«Ah, nein, kein Geld.»

«Dann komm mit. Leichte Arbeit, leichtes Geld.»


Wo willst du denn hin?

Ich habe keine Kohle.

Dann komm mit.


10


quer – поперек, наискосок

uberqueren – пересечь

der Verkehr – движение транспорта

der Gro?markt – оптовый рынок

die Halle – большой зал, павильон

die Last – ноша, груз

der Lastwagen – грузовик

laden – грузить

entladen, abladen – разгружать

Worauf hast du Lust? – Что тебе хочется?

das Obst – фрукты

das Gemuse – овощи

Das reicht = Das genugt – Этого достаточно, это является достаточным

ahnlich – похожий, подобный

der Becher – кубок, бокал; /здесь/ бумажный стаканчик

sich unterhalten – беседовать

fassen – хватать, схватывать

der Hinterkopf – затылок

die Beule – шишка, желвак

die Verletzung – повреждение

kommste = kommst du

erledigen – закончить, уладить, сделать

meinen – иметь в виду

das Kloster – монастырь

gratis – бесплатно

braten – жарить/ся/

Also dann! – Ну, тогда пока!


Muller geht mit Bruno die Isar entlang. Sie uberqueren eine Stra?e ohne Verkehr.

«Bruno, wie spat ist es?»

Ohne auf die Uhr zu schauen, antwortet Bruno:

«Kurz vor sieben. Jeden Morgen um halb sieben kommt die Polente. Immer punktlich. Und um sieben geht's zur Arbeit...»


Wenige Minuten spater stehen die beiden vor der Gro?markthalle. Eine lange Schlange von Lastwagen wartet auf das Entladen.


«Worauf hast du Lust, Helmut? Obst oder Gemuse?»

«Wie bitte? Ah, am liebsten esse ich Apfel.»

Nach einer Stunde hat Bruno keine Lust mehr.

«Das reicht, Kollege. Komm, wir gehen fruhstucken.»

Ein Mann, den sie alle 'Chef' nennen, gibt ihnen zehn Mark fur eine Stunde Apfel abladen und schenkt ihnen noch eine Tute Apfel.

Sie gehen zu einem Kiosk. Dort stehen ein paar Manner, die alle Bruno sehr ahnlich sehen. Muller bestellt sich einen Kaffee im Becher. Keiner will wissen, wer er ist, woher er kommt, wohin er geht. Er ist mit Bruno gekommen, und das genugt. Die Manner unterhalten sich.

Muller hort nicht zu. Er denkt an gestern Abend. Er kann sich an das Bierzelt erinnern, an die Bedienung. Dann ist er irgendwann auf die Toilette gegangen. Der Mann in Uniform. Und dann? Er fasst sich an den Hinterkopf. Keine Beule, nichts. Alles wie bei Felix, keine Verletzung. Aber was dann? Wer hat ihn an die Isar gebracht? Und wann?


«Kollege, kommste mit in die Stadt?»

«Nein Bruno, ich muss noch etwas erledigen...»

«Na gut, treffen wir uns Mittag bei Anna?»

«Bei Anna?» Muller versteht nicht. «Was meinst du damit?»

«Na, Mensch, das 'St. Anna Kloster'. Da gibt es Mittagessen gratis, Kollege.»

Muller denkt an seinen Magen und lehnt ab.

«Wir konnen uns ja am Nachmittag wieder an der Isar treffen, Bruno.»

«Nee, nee, Kollege. Erst am Abend. Am Nachmittag liegen da zehntausend Menschen und braten in der Sonne. Also dann!»

Bruno verabschiedet sich von ein paar' Kollegen' und geht in die Stadt. Muller trinkt noch einen zweiten Kaffee und fragt nach der nachsten U-Bahn Station.


Worauf hast du Lust, Helmut?

Was meinst du damit?

Nein Bruno, ich muss noch etwas erledigen...

Also dann!


11


sich Sorgen machen – беспокоиться

warnen (vor etwas) – предостерегать, предупреждать

wichtig – важный

zusammenfassen – подводить итог, обобщать

taub – глухой

betauben – охмурять, усыплять

der Ganove – вор (жарг.) (Ganove)

immerhin – все же


In der Pension NEUE HEIMAT sitzt Felix Neumann beim Fruhstuck. Als sein Freund Helmut kommt, steht er auf und sagt:

«Mensch, Helmut, wo warst du? Ich habe mir solche Sorgen gemacht!»

Der Detektiv setzt sich, trinkt seinen dritten Kaffee und erzahlt.

«Genau wie bei mir! Nur hat mich kein Bruno vor der Polizei gewarnt.»

«Und dieser Bruno ist fur uns ganz wichtig», unterbricht der Detektiv. «Fassen wir zusammen: Wir gehen beide auf das Oktoberfest, in das gleiche Bierzelt. Wir trinken ein oder zwei Bier. Dann wird uns schlecht, wir gehen auf die Toilette. Dann wachen wir beide an der Isar auf, mit furchterlichen Kopfschmerzen, aber ohne Verletzungen. Unser Geld ist verschwunden. Also: Irgend jemand hat uns im Bierzelt beobachtet und dann betaubt. Aber wer? Und wie?»

«Vielleicht die Bedienung?»

«Nein, das glaube ich nicht. Die hat ja den ganzen Abend gearbeitet. Ich glaube, das sind mehrere Ganoven. Wie sonst sind wir an die Isar gekommen? Ich bin schlie?lich nicht leicht. Ich meine, ich wiege immerhin fast 90 Kilo.»

Felix sieht seinen Freund an und fragt: «Und was machen wir jetzt?»

«Bruno!»

«Wie bitte? Was hei?t 'Bruno'?»

«Ich glaube, Bruno kann uns helfen. Schau mal: Jeden Tag ist es das gleiche Spiel. Oktoberfest – Bierzelt – Toilette – Isar. Endstation Isar. Und Bruno wohnt praktisch an der Isar. Er schlaft jede Nacht dort. Heute nacht schlafen wir auch dort, verstehst du? So, und jetzt mochte ich noch einen Kaffee!» Und Muller trinkt seine vierte Tasse.


Mensch, Helmut, wo warst du? Ich habe mir solche Sorgen gemacht!

Genau wie bei mir!

Fassen wir zusammen:...

Nein, das glaube ich nicht.


12


sich vorbereiten – подготовиться

der Badegast – купальщик, курортник

Au?enseiter – 'аутсайдер', человек, находящийся вне общества

die Heimat – родина

heimatlos – бездомный, бродяга

scheitern – терпеть поражение, неудачу

der Gescheiterte – потерпевший неудачу, неудачник

am Rand der Gesellschaft stehen – стоять ‘на краю общества’ = быть маргиналом

das Feuer – огонь

das Lagerfeuer – костер

der Kumpel – дружок, приятель

nicken – кивать

die Decke – одеяло

die Schulter – плечо

sozusagen – так сказать


Am Abend gehen unsere beiden Freunde an die Isar.

Sie haben sich gut vorbereitet: Am Nachmittag haben sie einen alten Freund besucht, Alfred Hubner. Alfred arbeitet als Fotoreporter bei einer Munchner Zeitung. Als Muller ihm seinen Plan erklarte, war er begeistert. Alfred gab den beiden einen alten Pullover, eine Hose und eine Decke.

Im Supermarkt hat Helmut dann noch zwei Liter billigen Rotwein und eine Taschenlampe gekauft.


Auf dem Weg zum Treffpunkt an der Isar kommen den beiden die letzten Badegaste entgegen. Jetzt, am Abend, treffen sich hier andere Menschen, die Gruppe der Au?enseiter, der Heimatlosen, der Gescheiterten – alle, die am Rand der Gesellschaft stehen.

In der Nahe vom Ufer sitzen ein paar Manner an einem Lagerfeuer.


«Hallo, Helmut!»

Bruno halt eine Weinflasche in der Hand und ladt die beiden Freunde ein, sich zu ihm zu setzen.

«Hallo!» antwortet Muller. «Das ist Felix, ein Kumpel von mir.»

Die Manner nicken. Bruno kennt Helmut. Helmut kennt Felix – in Ordnung. Keiner fragt woher?, warum?, wohin? Nach ein paar Stunden sitzen nur noch Bruno, Helmut und Felix am Feuer. Alle drei haben Decken oder Mantel um die Schultern gelegt. Es ist kuhl geworden.

«Du, Bruno!»

«Hm!»

«Bruno, hast du in den letzten Tagen irgend etwas Merkwurdiges hier gesehen? Ich meine hier, sozusagen in deinem Schlafzimmer?»

Bruno schaut Muller lange an. Dann sagt er:

«Von der Polizei bist du nicht. Das rieche ich. Was willst du also?»

Der Detektiv erzahlt, was ihm und Felix passiert ist Bruno hort zu, ohne etwas zu sagen. Dann trinkt er einen gro?en Schluck Rotwein. «Sie kommen immer um 12.»

«Wer?»

«Wei? ich nicht.»

«Wie viele?»

«Mindestens zwei. Ein Auto kommt, dann hore ich Stimmen.»

«Wo?»

«Immer an der gleichen Stelle. Wo du auch gelegen hast. Es gibt nur diesen einen Weg, wo man mit dem Auto fahren kann.»

«Danke, Bruno.»


Das ist Felix, ein Kumpel von mir.


13


dunkel – темно

lauschen – прислушиваться

Pst! – Тcc!

Und dann los! – А потом давай, за дело, поехали!

schleppen – тащить, таскать

hoffentlich – будем надеяться

die Vorsicht – осторожность

Vorsicht! – Осторожно!

ruckwarts – назад, обратно

ha?lich – уродливый, отвратительный

rauschen – шуршать, шелестеть

das Gerausch – шум

die Stille – тишина

vorhin – до этого, прежде

rasen – мчаться

der Schein – свет

der Scheinwerfer – прожектор

abhauen – отрубать

Jungs, ich hau ab – Парни, я смываюсь

festhalten – задержать


Helmut Muller, Felix Neumann und Bruno liegen hinter einem Busch und lauschen in die Dunkelheit.

«Pst, ich hore was!»

Tatsachlich. Langsam kommt ein Auto ohne Licht den Weg entlang.

«Wir warten, bis sie vorbei sind. Und dann los!»

Felix gibt mit der Taschenlampe Lichtsignale.

«Hoffentlich hat Alfred aufgepasst!»

«Na klar, du kennst doch Alfred. Wenn der eine gute Story riecht... So, los jetzt!

Die drei springen auf und schleppen Steine, Aste und eine Parkbank auf den Weg. Sie bauen eine Barrikade.

«Vorsicht, das Auto kommt zuruck!»

Langsam rollt das Auto, wieder ohne Licht, den Weg entlang. Diesmal ruckwarts.

Mit einem ha?lichen Gerausch fahrt der Wagen in die Barrikade.

Stille.

Dann geht die Tur auf. Die drei horen:

«Idiot! Kannst du nicht aufpassen? Du bist in den Wald gefahren!»

«Quatsch! Ich kenn doch den Weg. Das war vorhin noch nicht da. Mach mal Licht an!»


In diesem Augenblick rasen zwei Polizeiautos mit Scheinwerfern und Blaulicht den Weg entlang. Bruno sagt zu Helmut: «Jungs, ich hau ab. Es war nett mit euch. Tschus!»

Dann geht alles ganz schnell. Die Polizisten springen aus dem Auto und halten die beiden Manner fest. Muller erkennt einen der beiden. Es ist der Mann, der im Bierzelt vor der Toilette stand...

Dann kommt Alfred plotzlich ins Licht. Er fotografiert.


Pst, ich hore was!

So, los jetzt!

Vorsicht!

Mach mal Licht an!

Jungs, ich hau ab.

Es war nett mit euch. Tschus!


14


der Tropfen – капля

die K.o.-Tropfen – усыпляющее средство (подмешанное в преступных целях) (разг.)

der Wachmann – сторож, охранник

gehoren (zu etwas) – относиться, принадлежать

begleiten – сопровождать

die Begleitung – сопровождение

bewusstlos – без сознания

Ganz schon clever! – Хитро придумано!

die Zeitung zusammenlegen – сложить газету


Felix und Helmut sitzen in der Pension beim Fruhstuck.

Die Tur geht auf, und herein kommt Alfred.

«Guten Morgen, Freunde! Schaut mal, was ich euch mitgebracht habe.» Er gibt jedem der beiden ein Exemplar der Abendzeitung.


Vorsicht auf der Wiesn (= die Festwiese):

K.o.-Tropfen im Bier


«K.o.-Tropfen! Die haben uns also was ins Bier getan!»

«Tja, und ihr wart nicht die ersten Opfer. Das Ganze funktionierte so: Die beiden Manner gestern Nacht waren Wachmanner aus dem Hotbrauzelt. Die Bedienung gehorte auch zur Bande. Sie haben die Gaste beobachtet und ihre Opfer ausgesucht. Touristen mit Geld und ohne Begleitung. Am liebsten Auslander. Die Bedienung hat die Tropfen ins Bier getan. Das Opfer musste dann auf die Toilette gehen und ist dort bewusstlos geworden. Dann haben die Wachleute das Opfer ganz 'offiziell' aus dem Zelt getragen. Dann haben sie die Opfer ausgeraubt und hierher gebracht.»

«Ganz schon clever!» Felix legt die Zeitung zusammen.

«Die darf ich doch mitnehmen, oder? Zu Hause glaubt mir sonst kein Mensch!»


Ganz schon clever!


15


Ach ubrigens – Да, кстати, между прочим...

der Ausweis – удостоверение

Gluck gehabt – повезло


Alfred bringt seine beiden Freunde zum Flughafen. Als sie sich verabschieden, sagt Alfred:

«Ach ubrigens, Felix, die Polizei hat mir noch etwas mitgegeben. Gehort das dir?»

«Meine Brieftasche! Das Geld ist weg, aber alle anderen Papiere sind noch da! Meine Kreditkarten, mein Ausweis! Mensch, Alfred!»

«Tja, Gluck gehabt, mein Lieber.»

Die drei umarmen sich.

«Also, das nachste Mal treffen wir uns aber in Barcelona!»

«Oder in Berlin!»

«Oder in Munchen!»


Ach ubrigens,...

Gehort das dir?

Tja, Gluck gehabt, mein Lieber.









Главная | В избранное | Наш E-MAIL | Добавить материал | Нашёл ошибку | Вверх